Harald Ertl

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Harald Ertl
Harald Ertl 1978
Nation: Deutschland Deutschland
Automobil-Weltmeisterschaft
Erster Start: Großer Preis von Deutschland 1975
Letzter Start: Großer Preis von Österreich 1978
Konstrukteure
1975–1977 Hesketh · 1978 Ensign
Statistik
WM-Bilanz: keine WM-Platzierung
Starts Siege Poles SR
18
WM-Punkte:
Podestplätze:
Führungsrunden:
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Harald Ertl (* 31. August 1948 in Zell am See; † 7. April 1982 bei Gießen)[1] war ein Automobilrennfahrer, der zwar die österreichische Staatsbürgerschaft besaß, aber ab 1974 mit einer deutschen Fahrerlizenz an seinen Rennen teilnahm.

Leben vor dem Motorsport

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Geboren als Sohn eines Bauingenieurs in Zell am See, besuchte Ertl in Bad Aussee das Internat und die Privatmittelschule Bad Aussee.[2] Zwei weitere spätere Formel-1-Fahrer, Helmut Marko und Jochen Rindt, waren dort seine Schulkameraden.

1964 zog die Familie aus beruflichen Gründen nach Mannheim. Nach dem Abitur studierte Ertl Maschinenbau.[3]

Sportlicher Werdegang

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1969 kam Ertl erstmals mit dem Motorsport in Berührung. Mit geliehenem Geld kaufte er sich einen Austro-Formel-V. Sechs Siege konnte er damit in seinem ersten Jahr verbuchen. 1970 wurde er von Kurt Bergmann in das Kaimann-Team geholt. Auf Anhieb wurde er Zweiter in der österreichischen Formel-V-Meisterschaft. Bis 1975 war er in verschiedenen Rennserien erfolgreich: Formel-V-Europapokal, Formel 3, Tourenwagen-Europameisterschaft, Deutsche Automobil-Rundstrecken-Meisterschaft und Formel 2.[4] Ab 1975 fuhr er in der Formel 1. Ab 1974 startete Ertl mit deutscher Rennfahrerlizenz und war somit laut FIA-Sportgesetz ein Deutscher. 1979 eröffnete er die „Harald Ertl Racing Show Mannheim“, die bis zu seinem Tod in Mannheim auf dem Maimarkt-Gelände durchgeführt wurde. 1981 legte Ertl eine Pause im Rennsport ein, um sich auf den Renault-5-Turbo-Europapokal im Jahr darauf vorzubereiten. Parallel zu seinen Rennsportaktivitäten arbeitete Ertl als freier Journalist und PR-Mann.

Ertl auf Hesketh 308D beim Großen Preis der USA West 1976 in Long Beach

1975 wagte Ertl mit einem selbstgekauften Hesketh 308 den Schritt in die Formel 1[5] und erzielte auf Anhieb Achtungserfolge. Zusammen mit Arturo Merzario, Brett Lunger und Guy Edwards zählte er zu den Lebensrettern Niki Laudas bei dessen schwerem Unfall auf der Nordschleife des Nürburgrings am 1. August 1976.[6] 1977 hörte er aus Unzufriedenheit über das bei Hesketh zur Verfügung stehende Material in der Formel 1 auf. 1978 startete er noch sporadisch bei den Rennställen Ensign und ATS-Ford, gab aber die Formel 1 nach insgesamt 21 Rennen endgültig auf, um sich der Deutschen Rennsportmeisterschaft zu widmen. 1980 bestritt er seinen letzten Formel-1-Renneinsatz in Hockenheim mit einem ATS – ohne die Qualifikationshürde zu nehmen.[5]

Deutsche Rennsportmeisterschaft

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Ertl gilt als Mitbegründer der Turbo-Ära in der Deutschen Rennsportmeisterschaft, in der er insgesamt elf Siege errang. 1977 pilotierte er dort in der Division II neben Albrecht Krebs im Schwesterauto als erster Fahrer mit dem BMW 2002 Turbo einen Gruppe-5-Tourenwagen mit Turbomotor von Schnitzer Motorsport.[7] 1978 wurde er Deutscher Rennsportmeister auf einem BMW 320 Turbo des Schnitzer-Teams und damit erster Meister mit einem turbogetriebenen Fahrzeug.[8] 1979 wechselte er zum Team Zakspeed als Ford-Werksfahrer neben Hans Heyer, Klaus Ludwig und Klaus Niedzwiedz und fuhr einen Ford Capri Turbo.[9] 1979 entwickelte er in Eigenregie einen Lotus Europa der Gruppe 5 mit einem 1,4-l-Zakspeed-Turbomotor.

Tödlicher Unfall

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Am 7. April 1982 befand sich Ertl mit Mitgliedern seiner Familie auf dem Flug von Mannheim nach Sylt, wo man die Osterferien verbringen wollte, als die Maschine nach einem technischen Defekt in Mittelhessen abstürzte. Harald Ertl starb in den Trümmern der Beechcraft Modell 36 Bonanza (BE36), seine Frau und sein Sohn trugen schwere Verletzungen davon. Seine Schwägerin, sein Schwager, der die Maschine gesteuert hatte, und seine Nichte kamen ebenfalls ums Leben.[3] Harald Ertl wurde auf dem Friedhof Mannheim-Neckarau beerdigt.[10]

Einzelergebnisse in der Sportwagen-Weltmeisterschaft

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Saison Team Rennwagen 1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 11 12 13 14 15 16 17
1972 Alpina BMW 2800 CS
BMW 2002
Argentinien BUA Vereinigte Staaten DAY Vereinigte Staaten SEB Vereinigtes Konigreich BRH Italien MON Belgien SPA Italien TAR Deutschland NÜR Frankreich LEM Osterreich ZEL Vereinigte Staaten WAT
DNF DNF
1975 KMW Racing KMW SP30 Vereinigte Staaten DAY Italien MUG Frankreich DIJ Italien MON Belgien SPA Italien PER Deutschland NÜR Osterreich ZEL Vereinigte Staaten WAT
DNF
1977 Autohaus Max Moritz Porsche 935 Vereinigte Staaten DAY Italien MUG Frankreich DIJ Italien MON Vereinigtes Konigreich SIL Deutschland NÜR Italien VAL Italien PER Vereinigte Staaten WAT Portugal EST Frankreich LEC Kanada MOS Italien IMO Osterreich SAL Vereinigtes Konigreich BRH Deutschland HOK Italien VAL
DNF
1978 Toyota Deutschland Toyota Celica Vereinigte Staaten DAY Vereinigte Staaten SEB Italien MUG Vereinigte Staaten TAL Frankreich DIJ Vereinigtes Konigreich SIL Deutschland NÜR Frankreich LEM Italien MIS Vereinigte Staaten DAY Vereinigte Staaten WAT Italien VAL Vereinigte Staaten ROD
DNF
1979 Zakspeed Lotus Europa Vereinigte Staaten DAY Vereinigte Staaten SEB Italien MUG Vereinigte Staaten TAL Frankreich DIJ Vereinigte Staaten RIV Vereinigtes Konigreich SIL Deutschland NÜR Frankreich LEM Italien PER Vereinigte Staaten DAY Vereinigte Staaten WAT Belgien SPA Vereinigtes Konigreich BRH Vereinigte Staaten ROA Italien VAL El Salvador ELS
DNF
Commons: Harald Ertl – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

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  1. Motorsport-Magazin – Internetseite: Harald Ertl. Auf: www.motorsport-magazin.com, abgerufen am 17. Dezember 2013.
  2. Eintrag zu Helmut Marko im Austria-Forum, Autor/Redaktion: I. Schinnerl
  3. a b Speedweek – Internetseite: Erinnerungen an Harald Ertl. Auf: www.speedweek.com, abgerufen am 17. Dezember 2013.
  4. Racing Sports Cars – Internetseite: Harald Ertl. Auf: www.racingsportscars.com, abgerufen am 19. Dezember 2013.
  5. a b Motorsport-Total – Internetseite: Harald Ertl (Fahrer). Auf: www.motorsport-total.com, abgerufen am 17. Dezember 2013.
  6. Munzinger – Internetseite: Niki Lauda. Auf: www.munzinger.de, abgerufen am 17. Dezember 2013.
  7. Racingsportscars – Internetseite: DRM Bergischer Löwe Zolder 1977. In: www.racingsportscars.com. Abgerufen am 29. Mai 2020.
  8. Teamdan – Internetseite: Rennergebnisse und Gesamtplatzierungen der DRM 1978. In: www.teamdan.com. Archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 4. März 2016; abgerufen am 17. Dezember 2013.
  9. Teamdan – Internetseite: Rennergebnisse und Gesamtplatzierungen der DRM 1979. In: www.teamdan.com. Archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 4. März 2016; abgerufen am 17. Dezember 2013.
  10. Harald Ertl in der Datenbank Find a Grave, abgerufen am 25. Juni 2022.