Lutzingen

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Zur Navigation springen Zur Suche springen
Wappen Deutschlandkarte
Lutzingen
Deutschlandkarte, Position der Gemeinde Lutzingen hervorgehoben
Basisdaten
Koordinaten: 48° 39′ N, 10° 33′ OKoordinaten: 48° 39′ N, 10° 33′ O
Bundesland: Bayern
Regierungsbezirk: Schwaben
Landkreis: Dillingen an der Donau
Verwaltungs­gemeinschaft: Höchstädt an der Donau
Höhe: 439 m ü. NHN
Fläche: 24,97 km2
Einwohner: 975 (31. Dez. 2023)[1]
Bevölkerungsdichte: 39 Einwohner je km2
Postleitzahl: 89440
Vorwahl: 09074
Kfz-Kennzeichen: DLG, WER
Gemeindeschlüssel: 09 7 73 146
Gemeindegliederung: 3 Gemeindeteile
Adresse der
Gemeindeverwaltung:
Raiffeisenstr. 4
89440 Lutzingen
Website: www.vg-hoechstaedt.de
Erster Bürgermeister: Christian Weber (CSU)
Lage der Gemeinde Lutzingen im Landkreis Dillingen an der Donau
KarteBaden-WürttembergLandkreis AugsburgLandkreis Donau-RiesLandkreis GünzburgAislingenBachhagelBächingen an der BrenzBinswangenBissingen (Bayern)BlindheimButtenwiesenDillingen an der DonauFinningenGlöttGundelfingen an der DonauHaunsheimHöchstädt an der DonauHolzheim (bei Dillingen an der Donau)LaugnaLauingen (Donau)LutzingenMedlingenMödingenSchwenningen (Donau)SyrgensteinVillenbachWertingenWittislingenZiertheimZöschingenZusamaltheim
Karte

Lutzingen ist eine Gemeinde im schwäbischen Landkreis Dillingen an der Donau.

Die Gemeinde liegt in der Planungsregion Augsburg, etwa 40 km nordwestlich von Augsburg.

Es gibt drei Gemeindeteile (in Klammern ist der Siedlungstyp angegeben):[2][3]

Sie besteht aus den Gemarkungen Lutzingen (mit Eichbergerhof und dem Wohnplatz Goldbergalm) und Unterliezheim, beide Gemarkungen sind in der Fläche deckungsgleich mit den ehemaligen Gemeinden.

Altes Pfarrhaus
Pfarrkirche St. Michael

Bis zur Gemeindegründung

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Der heutige Gemeindeteil Unterliezheim wurde mit seinem Kloster erstmals im Jahr 1026 als Liedesheim urkundlich erwähnt. Der 1250 erstmals erwähnte Ort gehörte lange zum Herzogtum Neuburg-Sulzbach und dessen Gericht Höchstädt. Lutzingen war von den Schlachten bei Höchstädt-Blindheim 1703 und 1704 stark betroffen. Seit 1777 war das Gebiet Teil des Kurfürstentums Bayern. 1818 entstand mit dem Gemeindeedikt im Königreich Bayern die politische Gemeinde.

Eingemeindungen

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Am 1. Mai 1978 wurde im Zuge der Gebietsreform die Gemeinde Unterliezheim nach Lutzingen eingemeindet.[4] Der Gemeindeteil Goldbergalm kam 1980 von der Nachbargemeinde Höchstädt an der Donau dazu.

Einwohnerentwicklung

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Jahr 1961 1970 1987 1991 1995 2000 2005 2010 2015 2020
Einwohner 1005 0979 0983 0989 1016 1024 0959 0970 1005 0984

Zwischen 1988 und 2018 wuchs die Gemeinde von 974 auf 994 um 20 Einwohner bzw. um 2,1 %.

Politik und Öffentliche Verwaltung

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Erster Bürgermeister ist seit Mai 2020 Christian Weber[5] (CSU), der als einziger Bewerber mit 94,8 % gewählt wurde. Sein Vorgänger Eugen Götz (Freie Wähler), im Amt seit von Mai 2008 bis April 2020, bewarb sich nicht mehr um die Wiederwahl.

Der Gemeinderat hat acht Mitglieder. Die Kommunalwahl 2020 führte zu folgender Sitzverteilung:

Parteien und

Wählergemeinschaften

%
2020
Sitze
2020
CSU 38,2 3
Wählerblock Unterliezheim 35,7 3
Freie Wähler 26,1 2
Gesamt 100,0 8
Wahlbeteiligung in % 74,4
Wappen von Lutzingen
Wappen von Lutzingen
Blasonierung:Gespalten von Gold und Rot, vorne über einem linksgewendeten roten Flug eine rote Bügelkrone, hinten ein goldener Löwe, der drei silberne Blumen in der rechten Vorderpranke hält.“[6]
Wappenbegründung: Im Zuge der Gebietsreform wurden 1976 die Gemeinden Lutzingen und Unterliezheim zur neuen Gemeinde Lutzingen zusammengelegt. Der vordere Teil stammt aus dem alten Wappen der Gemeinde Lutzingen. Der Flug kennzeichnet den hl. Michael und weist auf die Lutzinger St.-Michaels-Kirche hin. Die Krone erinnert an die Staufer, die vor 1268 in Lutzingen begütert waren. Zugleich ist die Krone Wappensymbol von Abt Coelestin Königsdorfer, dem letzten Abt des Klosters Hl. Kreuz in Donauwörth. Der hintere Teil repräsentiert den Gemeindeteil Unterliezheim. Die Figuren sind dem Wappen von Coelestin Mayer entnommen, der von 1732 bis 1735 Propst in Unterliezheim war.

Dieses Wappen wird seit 1988 geführt.

Die Gemeinde ist Mitglied der Verwaltungsgemeinschaft Höchstädt an der Donau.

Sehenswürdigkeiten

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
  • Katholische Pfarrkirche St. Michael und Pfarrhaus in Lutzingen
  • Ölbergkapelle in Lutzingen
  • Katholische Pfarrkirche St. Leonhard in Unterliezheim
  • John Pawson Kapelle in Unterliezheim
  • Ölbergkapelle in Unterliezheim aus dem Jahr 1733
  • Ehemaliges Kloster Unterliezheim
  • Klosterbrauerei Unterliezheim, 1772/75 erbaut
  • Eichbergerhof (Historisches Gebäude in dem sich Prinz Eugen in der Schlacht von 1704 aufhielt)
  • Goldbergalm (Gaststätte nahe dem Gipfel des Goldberges, der im Gebiet der Nachbargemeinde Finningen liegt)

Bodendenkmäler

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Wirtschaft und Infrastruktur

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Wirtschaft einschließlich Land- und Forstwirtschaft

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Im Jahr 2021 gab es nach der amtlichen Statistik 53 sozialversicherungspflichtig Beschäftigte am Arbeitsort Lutzingen. Sozialversicherungspflichtig Beschäftigte am Wohnort gab es 445. Die Zahl der Auspendler war um 392 höher als die der Einpendler. Neun Einwohner waren arbeitslos gemeldet. Im Jahr 2020 gab es 17 landwirtschaftliche Betriebe. Von den 488 ha landwirtschaftlich genutzter Fläche waren 328 ha Ackerland.

2022 gab es folgende Einrichtungen:

  • 1 Kindertageseinrichtung: 43 Plätze für Krippen- und Kindergartenalter, 31 betreute Kinder, 6 Mitarbeiter

Persönlichkeiten

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
  • Martin Königsdorfer (* 20. Oktober 1752; † 7. März 1835), Schriftsteller, 1785 bis 1834 Pfarrer in Lutzingen
Commons: Lutzingen – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
  1. Genesis-Online-Datenbank des Bayerischen Landesamtes für Statistik Tabelle 12411-003r Fortschreibung des Bevölkerungsstandes: Gemeinden, Stichtag (Einwohnerzahlen auf Grundlage des Zensus 2011) (Hilfe dazu).
  2. Gemeinde Lutzingen in der Ortsdatenbank der Bayerischen Landesbibliothek Online. Bayerische Staatsbibliothek, abgerufen am 31. August 2019.
  3. Gemeinde Lutzingen, Liste der amtlichen Gemeindeteile/Ortsteile im BayernPortal des Bayerischen Staatsministerium für Digitales, abgerufen am 10. Dezember 2021.
  4. Statistisches Bundesamt (Hrsg.): Historisches Gemeindeverzeichnis für die Bundesrepublik Deutschland. Namens-, Grenz- und Schlüsselnummernänderungen bei Gemeinden, Kreisen und Regierungsbezirken vom 27.5.1970 bis 31.12.1982. W. Kohlhammer, Stuttgart/Mainz 1983, ISBN 3-17-003263-1, S. 771 (Digitalisat in: Statistische Bibliothek des Bundes und der Länder [PDF]).
  5. Gemeinde Lutzingen / Kanzlei Lutzingen. Verwaltungsgemeinschaft Höchstädt a.d. Donau im Auftrag der Gemeinde Lutzingen, abgerufen am 11. September 2020.
  6. Eintrag zum Wappen von Lutzingen in der Datenbank des Hauses der Bayerischen Geschichte