Marlies W. Fröse

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Marlies W. Fröse (* 27. Januar 1958) ist eine deutsche Pädagogin und Sozialwissenschaftlerin. Sie war Hochschullehrerin für Organisation, Führung, Management und Personal im Sozial-, Bildungs- und Gesundheitsbereich. Sie arbeitet heute als Seniorcoach (DGfC), Supervisorin (DGSv) und Organisationsberaterin (Trigon).

Marlies W. Fröse studierte zwischen 1980 und 1991 Sozialarbeit an der Fachschule Münster, Ethnologie, Soziologie und Pädagogik an der Friedrich-Wilhelm-Universität Münster sowie Pädagogik an der Universität Osnabrück. Ab 1985 arbeitete als wissenschaftliche Mitarbeiterin an der Universität Münster, an der Universität Bielefeld und an der Gesamthochschule Essen. Lehraufträge an der Fachhochschule Köln, der Universität Luxemburg und an der LIMAK (Austrian Business School an der Johannes-Kepler-Universität) folgten. Im Jahr 1985 erhielt sie ein Stipendium der Carl-Duisberg-Gesellschaft für einen Forschungsaufenthalt über Women in cooperatives. Women in rural self-help-groups. The example of LSP on Java in Indonesien.

Marlies W. Fröse hat sich in einer Vielzahl von Gremien und Arbeitsgruppen engagiert. Sie war Mitwirkende der FrauenAnstiftung, die 1996 in die Heinrich-Böll-Stiftung überführt wurde; sie arbeitete dort viele Jahre im Forum Ökonomie und Arbeit, einem Zusammenschluss von Sozial- und Geisteswissenschaftlerinnen aus Ost- und Westdeutschland, sowie in der Internationalismus Arbeit mit. Bevor siw im Jahr 1998 in die Wissenschaft wechselte, war sie in internationalen Kontexten als Geschäftsführerin (bei Medica Mondiale), als Beraterin und Gutachterin für Bildungs-, Frauen und Gesundheitsorganisationen in den Ländern Asiens (Malaysia, Indien), Afrikas (Burkina Faso und Uganda) und Lateinamerikas (Mexiko und Argentinien) tätig. Zudem wirkte sie mehr als 20 Jahre in der von Carola Möller gegründeten Stiftung Fraueninitiative mit, die sich explizit dem «Anders Wirtschaften und Arbeiten, Reflexionen zu ökonomischen Fragen hin zu einem bedürfnisorientierten und solidarischen Wirtschaften und Arbeiten»v auseinandersetzte. Seit 2016 unterstützt sie den international wissenschaftlichen Beirat „Zur Erweiterung des Menschenrechts auf Bildung“. Ihre Promotion über Unsichtbare Mauern. Nonformale Bildung und Frauen in der internationalen Bildungszusammenarbeit der Bundesrepublik Deutschlandvii schloss sie im Jahr 1997 bei Konrad Hartong und Jitendra Pal Singh Uberoi an der Universität Osnabrück ab.

Im Jahr 1998 wurde sie auf die Professur für Management in Social Organisations an der Evangelischen Hochschule Darmstadt berufen. Sie lehrte und forschte in den Feldern Organisationsentwicklung, Management und Leadership. In der Zeit von 2009 bis 2013 verantwortete sie als Lehrende den Schwerpunkt Leadership an der LIMAK (Austrian Business School der Johannes-Kepler-Universität). Im Jahr 2010 erfolgte ein Wechsel an die Hochschule Luzern (CH). Dort hatte sie eine Forschungsprofessur für Organisation und Management inne. Sie lehrte und forschte am Institut für Sozialmanagement, Sozialpolitik und Prävention, am Institut für Lernen und Bildung sowie in der Schnittstelle zur Hochschule Luzern Wirtschaft, dort für den Bereich Leadership.

Im Jahr 2014 habilitierte sie sich in Sozialpädagogik an der Fakultät für Sozial- und Verhaltenswissenschaften der Friedrich-Schiller-Universität Jena. Ihre Habilitationsschrift galt dem Thema Transformationen in (sozialen) Organisationen. Verborgene Komplexitäten. Ein Entwurf. 2015 kehrte sie nach Deutschland zurück und nahm eine Professur für Personal- und Organisationsentwicklung in der Sozial- und Gesundheitswirtschaft an der Evangelischen Hochschule Dresden an. In der Zeit von 2017 bis 2022 war sie Prorektorin und Rektorin der Evangelischen Hochschule Dresden.

Seit 2014 lehrt sie als Privatdozentin am international ausgerichteten Institut für Bildung und Kultur (IBK an der FSU Jena), in der Tradition einer hermeneutisch-kulturwissenschaftlichen Bildungstheorie, verbunden mit den Herausforderungen der Gegenwart (Globalisierung, Postkolonialismus) im interdisziplinär ausgerichteten Masterstudiengang Bildung – Kultur - Anthropologie.

Forschungs-, Arbeits- und Beratungsschwerpunkte

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Die Forschungs-, Arbeits- und Beratungsschwerpunkte von Marlies W. Fröse liegen in der Verbindung von Theorie und Praxis: Transformationen in (sozialen) Organisationen, Führung, (Mixed)-Leadership, Organisationsentwicklung, Konfliktmanagement und Dialogfähigkeit, Diversity und Gender Management, Organisations- und Managementtheorien, Human Ressource Management. Sie hat darüber hinaus auch zu Sir Ernest Shackleton und seinem Verständnis über Führung unter extremen Bedingungen, zu Mary Parker Follett sowie zu Emotionen, Intuitionen und unbewussten Dynamiken in Führung und Organisation, Hochschule und habitusorientierter Managementberatung geforscht und publiziert.

Engagement-Verstehen und Verantwortung

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Marlies W. Fröse ist Grenzgängerin zwischen den Disziplinen von Pädagogik und ausgewählten Feldern der Betriebswirtschaftslehre. Sie setzt sich für ein humanistisches Bildungsverständnis ein, das Prozesse der Selbstbildung und Subjektwerdung unterstützt. Bildung hat für sie zentral mit Wahrheitssuche und kritischer Reflexion, mit Neugierde und Staunen sowie Mündigkeit, Gerechtigkeit und Menschenwürde zu tun. Dieses Verständnis von Verstehen und Verantwortung im Sinne von Hannah Arendt spiegelt sich seit mehr als 40 Jahren in ihren beruflichen Tätigkeiten, in ihrer wissenschaftlichen Arbeit als Professorin, in ihrer Tätigkeit als Beraterin von Führungskräften und in ihren Publikationen wider. «Bildung ist das schönste und schwerste Gut zugleich».

Schriften (Auswahl)

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  • Annäherung an Führung und Organisation. Ergon Verlag: Würzburg. 2019. https://d-nb.info/1191924440
  • Transformationen in (sozialen) Organisationen. Verborgene Komplexitäten. Ein Entwurf. Ergon Verlag: Würzburg. 2015. https://d-nb.info/107751445X
  • Unsichtbare Mauern. Nonformale Bildung und Frauen in der internationalen Bildungszusammenarbeit der Bundesrepublik Deutschland. Iko-Verlag: Frankfurt am Main. 1997. https://d-nb.info/951561650

Herausgeberschaft

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  • Ulf Liedke, Uwe Hirschfeld, Michael Winkler (Hg.): Verstehen und Verantwortung in Organisationen und Bildungsprozessen. Juventa Verlag: Weinheim. Festschrift für und Beitrag von Marlies W. Fröse. https://d-nb.info/1325507768
  • Umwege und Zwischenräume: Perspektiven zu Bildung und Kultur. Beltz/Juventa: Weinheim. 2024. [gemeinsam mit Markus Hundeck und Michael Winkler, Hg.]. https://d-nb.info/1325505455
  • Verborgene und unbewusste Dynamiken in Organisationen. Systeme psychoanalytisch verstehen in Beratung, Coaching und Supervision. Psychosozial Verlag: Gießen. 2023. [gemeinsam mit Annemarie Bauer und Jörg Seigies].https://d-nb.info/1338731505
  • Führung und Organisation. Neue Entwicklungen im Management der Sozial- und Gesundheitswirtschaft. Springer VS. Wiesbaden. 2019. [gemeinsam mit Beate Naake und Maik Arnold].   https://d-nb.info/117392096X
  • Emotion und Intuition in Führung und Organisation. Springer / Gabler / SGO Schriftenreihe „uniscope“. 2015/2016. [gemeinsam mit Stephanie Kaudela-Baum und Frank E.P. Dievernich]. https://d-nb.info/1079864865
  • Carola Möller – eine feministisch-ökonomische Vordenkerin. Ausgewählte Schriften und Vorträge 1966-1999. Ulrike Helmer Verlag: Königstein. 2018. [gemeinsam mit Rita Seppelfricke, Annekathrin Link und der Stiftung Fraueninitiative].  https://d-nb.info/1156479177
  • Mixed Leadership: Mit Frauen in die Führung! Haupt Verlag: Bern/Stuttgart/Wien. 2009. [gemeinsam mit Astrid Szebel-Habig]. https://d-nb.info/995320071
  • Organisationsentwicklung und Konfliktmanagement. Haupt Verlag: Bern/Stuttgart/Wien. 2007. [gemeinsam mit Rudi Ballreich und Hannes Piber]. https://d-nb.info/984703594
  • Management in Sozialen Organisationen. Beiträge aus Theorie, Forschung und Praxis - Das Darmstädter Management-Modell. (Hg.). Haupt Verlag: Bern/Stuttgart/Wien. 2005.   https://d-nb.info/972622845
  • Women in Management. Beiträge zu Existenzgründungen von Frauen und Geschlechterkonstruktionen im Management von Organisationen. Ulrike Helmer Verlag: Königstein/Taunus. 2004. [gemeinsam mit Maria Rumpf†]. https://d-nb.info/96760527X
  • Krieg, Geschlecht und Traumatisierung: Erfahrungen und Reflexionen in der Arbeit mit traumatisierten Frauen in Kriegs- und Krisengebieten. Edition Hipparchia. 1999. [gemeinsam mit Medica Mondiale und Ina Volpp-Teuscher]. https://d-nb.info/956806082
  • Ökonomie und Arbeit – Frauenansichten: neue Arbeitsformen und neue Widerstandsformen. Festschrift für Carola Möller zum 70. Geburtstag, Frankfurt a.M. 1999. [gemeinsam mit Barbara Böttger].https://d-nb.info/957390238
  • Zwischen Staatsverschuldung, Strukturanpassung, Sozialprogrammen und Selbsthilfe - zur Situation der Frauen in Asien, Afrika und Lateinamerika: Dokumentation der Tagung vom 25. - 28. April 1989; Hg.: Gustav-Stresemann-Institut e.V. für Übernationale Bildung und Europäische Zusammenarbeit. [gemeinsam verantwortlich mit Monika Löffler]Hg.. https://d-nb.info/946994722
  • Mitherausgeberin der Schriftenreihe "Konzepte und Materialien der Stiftung Fraueninitiative" (2001-2018) https://www.ulrike-helmer-verlag.de/b%C3%BCcher/wissenschaft/konzepte-materialien/

Literatur von Marlies W. Fröse im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek: https://www.dnb.de/DE/Home/home_node.html

Persönliche Webseite von Prof. Dr. Marlies W. Fröse: https://marlies-froese-consult.com/

Persönliche Webseite der Evangelischen Hochschule Dresden: https://ehs-dresden.de/hochschule/menschen

Persönliche Webseite der Friedrich-Schiller-Universität Jena: https://www.fsv.uni-jena.de/27687/personal-und-organisationsentwicklung

Redaktionsmitglied der Zeitschrift «perspektive Mediation – Beiträge zur Konfliktkultur»: https://www.verlagoesterreich.at/perspektive-mediation/99.105005-18143695-neus

Mitglied im wissenschaftlichen Beirat zur «Erweiterung des Menschenrechts auf Bildung». https://politeknik.de/p8607/

Webseite zu Carola Möller: https://www.digitales-deutsches-frauenarchiv.de/akteurinnen/carola-moeller