Olympische Sommerspiele 1984/Leichtathletik – 800 m (Frauen)

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Olympische Ringe
Sportart Leichtathletik
Disziplin 800-Meter-Lauf
Geschlecht Frauen
Teilnehmer 25 Athletinnen aus 20 Ländern
Wettkampfort Los Angeles Memorial Coliseum
Wettkampfphase 3. August 1984 (Vorrunde)
4. August 1984 (Halbfinale)
6. August 1984 (Finale)
Medaillengewinnerinnen
Doina Melinte (Rumänien 1965 ROM)
Kim Gallagher (Vereinigte Staaten USA)
Fița Lovin (Rumänien 1965 ROM)
Blick auf das Eingangstor des Los Angeles Memorial Coliseum

Der 800-Meter-Lauf der Frauen bei den Olympischen Spielen 1984 in Los Angeles wurde am 3., 4. und 6. August 1984 im Los Angeles Memorial Coliseum ausgetragen. 25 Athletinnen nahmen teil.

Olympiasiegerin wurde die Rumänin Doina Melinte, frühere Doina Beșliu. Sie gewann vor der US-Amerikanerin Kim Gallagher und der Rumänin Fița Lovin.

Die Bundesrepublik Deutschland wurde durch Margrit Klinger vertreten, die bis ins Finale kam und dort Platz sieben erreichte.
Läuferinnen aus der Schweiz, Österreich und Liechtenstein nahmen nicht teil. Athletinnen aus der DDR waren wegen des Olympiaboykotts ebenfalls nicht dabei.

Aktuelle Titelträgerinnen

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Olympiasiegerin 1980 Nadija Olisarenko (Sowjetunion 1955 Sowjetunion) 1:53,43 min Moskau 1980
Weltmeisterin 1983 Jarmila Kratochvílová (Tschechoslowakei Tschechoslowakei) 1:54,68 min Helsinki 1983
Europameisterin 1982 Olga Minejewa (Sowjetunion Sowjetunion) 1:55,41 min Athen 1982
Panamerikanische Meisterin 1983 Nery McKeen (Kuba Kuba) 2:02,20 min Caracas 1983
Zentralamerika- und Karibik-Meisterin 1983 2:04,26 min Havanna 1983
Südamerika-Meisterin 1983 Alejandra Ramos (Chile Chile) 2:04,6 min Santa Fe 1983
Asienmeisterin 1983 Huo Lianzhu (China Volksrepublik Volksrepublik China) 2:08,92 min Kuwait 1983
Afrikameisterin 1982 Justina Chepchirchir (Kenia Kenia) 2:04,52 min Kairo 1982

Bestehende Rekorde

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Weltrekord 1:53,28 min Jarmila Kratochvílová (Tschechoslowakei Tschechoslowakei) München, Bundesrepublik Deutschland 26. Juli 1983[1]
Olympischer Rekord 1:53,43 min Nadija Olisarenko (Sowjetunion 1955 Sowjetunion) Finale OS Moskau, Sowjetunion (heute Russland) 27. Juli 1980

Der bestehende olympische Rekord wurde bei diesen Spielen nicht erreicht. Die rumänische Olympiasiegerin Doina Melinte verfehlte den Rekord im schnellsten Rennen, dem Finale, mit ihren 1:57,60 min um 4,17 Sekunden. Zum Weltrekord fehlten ihr 4,32 Sekunden.

Datum: 3. August 1984[2]

Die 25 Teilnehmerinnen wurden in vier Vorläufe gelost. Für das Viertelfinale qualifizierten sich pro Lauf die ersten drei Athletinnen. Darüber hinaus kamen die vier Zeitschnellsten, die sogenannten Lucky Loser, weiter. Die direkt qualifizierten Athletinnen sind hellblau, die Lucky Loser hellgrün unterlegt.

Mit fünfzehn Jahren war Selina Chirchir aus Kenia die jüngste Teilnehmerin.

Kim Gallagher aus den USA erzielte mit 2:00,37 min in Lauf vier die schnellste Vorlaufzeit. Die langsamste direkt qualifizierte Athletin war Christine Slythe aus Kanada in Lauf drei mit 2:04,17 min. Schnellste nicht für die nächste Runde qualifizierte Läuferin war die Portugiesin Albertina Machado, die im vierten Rennen mit 2:05,74 min ausschied.

Kungu Bakombo war die erste Leichtathletin aus Zaire (heute Demokratische Republik Kongo), die bei Olympischen Spielen teilnahm.

Platz Name Nation Zeit
1 Margrit Klinger Deutschland BR BR Deutschland 2:03,66 min
2 Ruth Wysocki Vereinigte Staaten USA 2:04,05 min
3 Jill McCabe Schweden Schweden 2:04,16 min
4 Ranza Clark Kanada Kanada 2:04,67 min
5 Célestine N’Drin Elfenbeinküste Elfenbeinküste 2:06,06 min
6 Kungu Bakombo Zaire Zaire 2:18,79 min
Platz Name Nation Zeit
1 Fița Lovin Rumänien 1965 Rumänien 2:01,51 min
2 Robin Campbell Vereinigte Staaten USA 2:01,72 min
3 Lorraine Baker Vereinigtes Konigreich Großbritannien 2:01,73 min
4 Angelita Lind Puerto Rico Puerto Rico 2:01,84 min
5 Selina Chirchir Kenia Kenia 2:07,17 min
6 Grace Bakari Ghana Ghana 2:14,50 min
Platz Name Nation Zeit
1 Doina Melinte Rumänien 1965 Rumänien 2:02,77 min
2 Caroline O'Shea Irland Irland 2:03,60 min
3 Christine Slythe Kanada Kanada 2:04,17 min
4 Shiny Abraham Indien Indien 2:04,69 min
5 Alejandra Ramos Chile Chile 2:05,77 min
6 Evelyn Adiru Uganda Uganda 2:07,39 min
7 Zonia Meigham Guatemala Guatemala 2:14,17 min
Platz Name Nation Zeit
1 Kim Gallagher Vereinigte Staaten USA 2:00,37 min
2 Gabriella Dorio Italien Italien 2:01,41 min
3 Elly van Hulst Niederlande Niederlande 2:03,38 min
4 Grace Verbeek Kanada Kanada 2:04,16 min
5 Albertina Machado Portugal Portugal 2:05,74 min
6 Laverne Bryan Antigua und Barbuda Antigua und Barbuda 2:11,44 min

Datum: 4. August 1984[2]

In den beiden Halbfinalläufen qualifizierten sich jeweils die ersten Vier (hellblau unterlegt) für das Finale.

Die Bestzeit des Halbfinales erzielte Fița Lovin mit 1:59,29 min in Lauf zwei.

Elly van Hulst – hier in führender Position eines Rennens im Jahr 1983 – erreichte als Fünfte des ersten Semifinals nicht das Finale
Platz Name Nation Zeit
1 Kim Gallagher Vereinigte Staaten USA 2:00,48 min
2 Doina Melinte Rumänien 1965 Rumänien 2:01,42 min
3 Ruth Wysocki Vereinigte Staaten USA 2:02,31 min
4 Caroline O'Shea Irland Irland 2:02,70 min
5 Elly van Hulst Niederlande Niederlande 2:03,25 min
6 Angelita Lind Puerto Rico Puerto Rico 2:03,27 min
7 Christine Slythe Kanada Kanada 2:04,95 min
8 Ranza Clark Kanada Kanada 2:05,42 min
Platz Name Nation Zeit
1 Fița Lovin Rumänien 1965 Rumänien 1:59,29 min
2 Gabriella Dorio Italien Italien 1:59,53 min
3 Margrit Klinger Deutschland BR BR Deutschland 2:00,00 min
4 Lorraine Baker Vereinigtes Konigreich Großbritannien 2:00,66 min
5 Robin Campbell Vereinigte Staaten USA 2:01,21 min
6 Jill McCabe Schweden Schweden 2:02,20 min
7 Grace Verbeek Kanada Kanada 2:03,23 min
8 Shiny Abraham Indien Indien 2:05,42 min
Zieleinlauf des 800-m-Finales

Datum: 6. August 1984[2]

Platz Name Nation Zeit
1 Doina Melinte Rumänien 1965 Rumänien 1:57,60 min
2 Kim Gallagher Vereinigte Staaten USA 1:58,63 min
3 Fița Lovin Rumänien 1965 Rumänien 1:58,83 min
4 Gabriella Dorio Italien Italien 1:59,05 min
5 Lorraine Baker Vereinigtes Konigreich Großbritannien 2:00,03 min
6 Ruth Wysocki Vereinigte Staaten USA 2:00,34 min
7 Margrit Klinger Deutschland BR BR Deutschland 2:00,65 min
8 Caroline O'Shea Irland Irland 2:00,77 min

Für das Finale hatten sich zwei US-Amerikanerinnen, zwei Rumäninnen und jeweils eine Läuferin aus der Bundesrepublik Deutschland, Irland, Italien und Großbritannien qualifiziert. Bedingt durch den Olympiaboykott waren viele der weltbesten 800-Meter-Läuferinnen jedoch nicht am Start. Vor allem fehlten die tschechoslowakische Weltrekordlerin und Weltmeisterin Jarmila Kratochvílová ebenso wie die sowjetische Olympiasiegerin von 1980 Nadija Olisarenko. So war es schwierig, im Feld der hier angetretenen Athletinnen Favoritinnen auszumachen. Am ehesten zählten die beiden Rumäninnen Doina Melinte, frühere Doina Beșliu, und Fița Lovin sowie die Läuferinnen aus dem Gastgeberland zum Kreis der Anwärterinnen auf vordere Platzierungen.

Auf den ersten fünfhundert Metern des Finales machte die Italienerin Gabriella Dorio das Tempo. Hinter ihr lagen Melinte, die US-Amerikanerin Kim Gallagher und Lovin. Eingangs der letzten Kurve übernahm Melinte die Spitze. Auch Gallagher, Lovin, die Bundesdeutsche Margrit Klinger und die Britin Lorraine Baker zogen an der Italienerin vorbei. Doina Melinte spurtete mit fünf Metern Vorsprung vor Kim Gallagher als Olympiasiegerin ins Ziel, Fița Lovin wurde knapp geschlagene Dritte. Auf der Zielgeraden kam Gabriella Dorio noch einmal auf und erreichte Platz vier vor Lorraine Baker und der zweiten US-Starterin Ruth Wysocki. Margrit Klinger belegte Rang sieben vor der Irin Caroline O’Shea.[3]

Doina Melinte war die erste rumänische Olympiasiegerin über 800 Meter.

Einzelnachweise

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  1. Athletics - Progression of outdoor world records, 800 m - Women, sport-record.de, abgerufen am 14. November 2021
  2. a b c Official Report of the Games of the XXIIIrd Olympiad Los Angeles, 1984, Volume 2, Competition Summary and Results, S. 261, englisch/französisch (PDF, 41.082 KB), abgerufen am 14. November 2021
  3. Athletics at the 1984 Los Angeles Summer Games: Women's 800 metres, archiviert bei wayback (Internet Archive), sports-reference.com (englisch), abgerufen am 14. November 2021