Roland Alton

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Roland Alton (* 1964 in Zürich als Roland Johannes Scheidl) ist ein österreichischer Informatiker und Kommunikationsarchitekt. Er schafft Zugänge zu Informationstechnologien im Sinne der Freien-Software-Bewegung mit dem Ziel, Nutzer ihre Daten und die verwendeten Werkzeuge selbst verwalten zu lassen, ohne sie einem kommerziellen Unternehmen zu übereignen. Er ist Obmann der Fairkom Gesellschaft, welche Open-Source Dienstleistungen und Consulting betreibt. Von 2003 bis 2022 war er Hochschullehrer an der FH Vorarlberg.

Ausbildung und Beruf

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Roland Alton besuchte von 1971 bis 1975 die Volksschule Fritzens (Tirol) und von 1975 bis 1983 das Bundesrealgymnasium Innsbruck (Adolf-Pichler-Platz). Von 1983 bis 1990 absolvierte er das Studium der Informatik an der Technischen Universität Wien und Medienklassen an der Hochschule für Angewandte Kunst in Wien.

Mit seiner Diplomarbeit zum Thema „Kommunikation in der telematischen Gesellschaft“ schloss er als Dipl.- Ing. das Studium ab. Während des Studiums verbrachte er ein halbes Jahr in den Vereinigten Staaten von Amerika, wo er das M.I.T. besuchte. Es folgte ein Doktoratsstudium an der Technischen Universität Wien mit der Dissertation „Telematische Mitbestimmung in der Kommunalpolitik“ und dem akademischen Grad des Dr. tech.

Sein erstes berufliches Engagement führte Roland Alton nach Graz, wo er bei der Firma Grips im Bereich der Gambling-Industrie tätig war. Mit dem Thema Technikfolgenabschätzung kehrte er zurück nach Wien, wo er an die Akademie der Wissenschaften, Forschungsstelle für Sozioökonomie, tätig war.

Mitte der Neunziger Jahre baute Roland Alton das private Forschungslabor PUBLIC VOICE Lab auf, das mit einem dutzend Mitarbeitern in Wien und mehr als 50 Partnern in Europa Forschung im Bereich des Einsatzes neuer Medien durchführte. Er stand dem PUBLIC VOICE Lab als geschäftsführendes Vorstandsmitglied vor und war auch geschäftsführender Gesellschafter der Public Voice Telekommunikationsgesellschaft mbH, die 1995 das Buch „Österreich online“ als interaktives Handbuch in mehreren Auflagen heraus gab. Auch eine spezielle Ausgabe für Internetnutzende ab 50 Jahren gab es.

Ein Schwerpunkt der Tätigkeiten von Roland Alton liegt in der Vernetzung von Initiativen im Bereich neuer Medien. Er ist Gründungsmitglied des Konsortium Netzkultur, des Community Media Cluster Vienna und von Creative Commons Österreich.

Roland Alton leitete von 2003 bis 2006 den Studiengang InterMedia an der Fachhochschule Vorarlberg. Von 2006 bis 2022 war er in der Forschungs- und Entwicklungskoordination im Rektorat der Fachhochschule tätig, wo er laufende Forschungsprojekte und spin-outs betreute.

Im Auftrag der Telekom Austria konzipierte er 2006 das net culture lab, das 2007 in Dornbirn und im Museumsquartier in Wien etabliert wurde. Daraus ergaben sich mehr als 20 Innovationsprojekte und Firmengründungen.

Er ist Unterzeichner und Mitwirkender am Public Domain Manifesto.

Seit 2022 widmet sich Roland Alton im Rahmen der Fairkom Gesellschaft in Dornbirn dem Thema der freien Zugänglichkeit zu Internet- und Kommunikationstechnologien mittels open source Anwendungen, ähnlich wie bereits bei den Vorläuferorganisationen der Fairkom Gesellschaft (Public Voice Lab, OS Alliance Vorarlberg).

Dort arbeitet Roland Alton mit einem Dutzend Mitarbeitern sowie Partnern an Open Source Anwendungen für die digitale Kommunikation wie Instand Messaging (RocketChat, Matrix), Videokonferenzen (Jitsi, BigBlueButton), Cloud Speicher (Nextcloud), Video Sharing (PeerTube) oder zum übersetzen (basierend auf LibreTranslate) sowie an Angeboten für individuelle IT-Anforderungen. Die Leitidee für die Gestaltung dieser Dienste lautet „Wie bio – nur für's Internet“.

Roland Alton-Scheidl ist seit 1992 verheiratet mit Juliane Alton. Er ist Vater von drei Kindern (*1996, 1998 und 2007). Er wohnt mit seiner Familie in Dornbirn, Vorarlberg, in einem Rheintalhaus.

  • 1991: Delphi Digital, auf der Ars Electronica, zusammen mit Margot Pilz[1]
  • 2008: Warnviereck, im Rahmen der Critical Mass in Dornbirn[2][3]
  • Eintrag in der Landkarte der Change Maker 2014 der Ashoka Foundation
  • Umweltbildungspreis[5] 2014 für das Projekt Ethify Yourself[4] der Bundesministerien BMWFW und BMLFUW im Handlungsfeld Kommunikation und Entscheidungsfindung.
  • EU Auszeichnung mit dem Best-of-the-Best-Life-Projects-Award 2018[5] mit dem Projekt „probieramol“, bei dem Roland Alton Projektleiter seitens der Fachhochschule Vorarlberg war.
  • Die NLnet Stiftung entschied sich 2020 für eine Unterstützung für FairSync „to fix the Internet“[6]
  • 1. Platz im Handlungsfeld „Studentische Initiativen“ beim Sustainability Award 2020 für das Projekt „1,2,3, … Tass dabei“[7] mit Laudatio im Technischen Museum Wien zusammen mit Studierenden der FH Vorarlberg
  • Die sozialverträgliche Netzwerk-Variante. In: Karl Gerbel, Peter Weibel (Hg.): Mythos Information – Welcome to the Wired World. Katalog zur ars electronica 95. Wien, New York: Springer. 1995.
  • Roland Alton-Scheidl, Samba Diallo, Gernot Tscherteu: Social Functions in Virtual Communities. Some Challenges for the Metadesign of a Web Based Conferencing Service. In: Informatik Forum, Band 10, Nr. 2, June 1996, ISSN 1010-6111, p47-54. Wien
  • Roland Alton-Scheidl: Web4Groups. A European initiative for setting up non-simultaneous group communication services for the WWW. In: Busbach, Uwe, Kerr, David, Sikkel, Klaas (eds.): CSCW and the Web[7].
  • R. Alton-Scheidl, M. Lutowsky (Hg.): Senior Online. Das Internethandbuch fuer Leute ab fuenfzig. PUBLIC VOICE Verlag 2001, ISBN 978-3-901688-21-8
  • R. Alton-Scheidl, R. Schmutzer, P.P. Sint, G. Tscherteu (eds.): Voting, Rating, Annotation: Web4Groups and other projects: Approaches and first Experiences. Band 104 der OCG Schriftenreihe. R. Oldenborg Verlag 1997.
  • R. Alton-Scheidl: COntent – COntext – COmmunity – COmmerce. Mit der CO4 Analyse zu netzkonformen Radioformaten. In: Gesellschaft zur Durchführung von Fachhochschulstudiengängen St. Pölten (Hg.): FACTS (Forum Aelio in Cetio Technici Scientiaeque), Band 1: Die Informationsgesellschaft; p 89-101. Boehlau Verlag Wien, Koeln, Weimar. 2003.
  • Rüf, Franz; Peter, Clemens, Batlogg, Jodok; Alton-Scheidl, Roland: Open Source Initiative Vorarlberg. Perspektiven für Kultur, Wirtschaft und Gesellschaft. Wien/Alberschwende 2005.
  • Roland Alton-Scheidl, András Micsik, Máté Pataki, Wolfgang Reutz, Jürgen Schmidt, and Thomas Thurner: StreamOnTheFly: a Peer-to-peer Network for Radio Stations and podCasters. In: Nesi, Paolo; Ng, Kia; Delgado, Jaime: Proceedings of the First International Conference on Automated Production of Cross Media Content for Multi-channel Distribution, Florence, Italy, 30 Nov – 2 Dec 2005. Los Alamitos, Washington, Brussels, Tokyo. IEEE Computer Society Number P2348, ISBN 0-7695-2348-X.
  • Alton-Scheidl, Roland / Barth, Thomas: Wem gehören die Beziehungen im Netz? Über Individualisierung, Ökonomie und Herrschaft im Web 2.0. In: Fraueneder/Ries (Hg.): DATING.21 – Liebesorganisation und Verabredungskulturen im Internet. Transcript Verlag
  • Alton-Scheidl, Roland: RegisteredCommons.org – Mehr Rechtssicherheit für Kreativschaffende. In: Weigel, Harald (Hg): Wa(h)re Information. Schriften der Vereinigung österreichischer Bibliothekare (VÖB) Band 2. Graz-Feldkirch 2007.
  • Alton-Scheidl, Roland; Herwig, Jana (Hg.): net culture lab. Eine Innovationsinitiative der Telekom Austria TA AG. Wien/Dornbirn 2008.
  • Alton-Scheidl, Roland: Ethify Yourself 2.0: Ethisch leben und wirtschaften als Chance. Verlag Art Science, 2012, ISBN 978-3-902157-97-3

Einzelnachweise

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  1. Delphi Digital In: ars.electronica.art
  2. Website Warnviereck
  3. Nr. 425. In: Critical Mass
  4. Ethify Yourself. In: wikibooks.org
  5. Best-of-the-Best-Life-Projects-Award 2018. In: energieinstitut.at
  6. FairSync  „to fix the Internet.“ In: ngi.eu
  7. Sustainability Award 2020 für das Projekt „1,2,3, … Tass dabei“. In: bmbwf.gv.at