Seck

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Wappen Deutschlandkarte
Seck
Deutschlandkarte, Position der Ortsgemeinde Seck hervorgehoben
Basisdaten
Koordinaten: 50° 35′ N, 8° 3′ OKoordinaten: 50° 35′ N, 8° 3′ O
Bundesland: Rheinland-Pfalz
Landkreis: Westerwaldkreis
Verbandsgemeinde: Rennerod
Höhe: 415 m ü. NHN
Fläche: 8,61 km2
Einwohner: 1199 (31. Dez. 2022)[1]
Bevölkerungsdichte: 139 Einwohner je km2
Postleitzahl: 56479
Vorwahl: 02664
Kfz-Kennzeichen: WW
Gemeindeschlüssel: 07 1 43 292
Adresse der Verbandsverwaltung: Hauptstraße 55
56477 Rennerod
Website: www.gemeinde-seck.de
Ortsbürgermeister: Johannes Jung
Lage der Ortsgemeinde Seck im Westerwaldkreis
Karte
Der Streckweiher bei Seck

Seck ist eine Ortsgemeinde im Westerwaldkreis in Rheinland-Pfalz. Sie gehört der Verbandsgemeinde Rennerod an.

Geographie[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Gemeinde liegt im Westerwald zwischen Siegen und Limburg an der Lahn. Zur Gemeinde Seck gehören auch die Wohnplätze Altenhof, Dappricher Hof, Hof Alte Burg, Hof Seeblick, Haus Waldesruh, Forsthaus Weiherhof und Campingplatz Weiherhof.[2]

In unmittelbarer Nähe von Seck lagen die Wüstungen Schorrenberg, Stöckgen, Oberndorf, Bruchhausen und Fackenhahn.

Name[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die 1059 in der Urkunde Heinrichs IV. verwendete Namensform „Seckaha“ deutet aufgrund ihrer -aha-Endung auf eine sehr alte, möglicherweise noch vorgermanische Gründung hin. Die Namensform dürfte vom niederdeutschen „Segge“ abgeleitet sein. In dieser Bedeutung würde „Seckaha“ das Dorf an einem mit Riedgras umwachsenen Gewässer bezeichnen. „Seckaha“ war zudem der alte Name des durch das Dorf fließenden Holzbaches.

Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

9. bis 11. Jahrhundert: Die Zeit der Konradiner[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Niederlahngaugraf Gerhard (832 bis 879), Ahnherr des Geschlechtes der Konradiner, war der erste bekannte Herr einer Grundherrschaft um Seck im mittleren Westerwald. Den Westteil seiner Grundherrschaft trennte er zur Ausstattung seiner Kettenbacher Stiftung, die er 879 an das St. Severus-Stift in Gemünden übertrug, ab. Nach dem Aussterben der Konradiner Mitte des 11. Jahrhunderts und damit dem Ende ihrer Herrschaft erlangten Seck sowie das Stift Gemünden sowie Reichsunmittelbarkeit.

1059: Erstmalige urkundliche Erwähnung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Urkundlich wird Seck erstmals in der in Goslar ausgefertigten Schenkungsurkunde vom 27. Mai 1059 durch König Heinrich IV. erwähnt. Mit ihr überlässtg der damals acht Jahre alte König Heinrich IV. „auf Intervention seiner Mutter, der Kaiserin Agnes, und zum Seelenheil seines Vaters, Kaiser Heinrich III., sowie auf Bitte seines Kaplan Imbricho“ u. a. „2 Huben“ dem Stift St. Georg in Limburg.

Die Vogtei bzw. Schutzherrschaft über diese Schenkung, damit auch die Huben, übten seit dem frühen 12. Jahrhundert die Herren von Merenberg aus. Sie entfremdeten jedoch dem Stift den Besitz bis auf wenige nutzbare Rechte. 1328 ging dieser Besitz der Herren von Merenberg durch eine Erbtochter an den Grafen von Nassau-Weilburg.

Die beiden dem Stift St. Georg geschenkten Huben werden 1483/84 erwähnt und gehören zu dieser Zeit zum Neunkircher Gericht. Über eine der Huben gab es seit 1606 Auseinandersetzungen zwischen Seck und Waldmühlen – die strittige Weide war größtenteils Erbgut der Einwohner von Seck, stand jedoch unter nassauischer Hoheit. Im Jahr 1623 wurde der Streit vor dem Gericht in Weilburg beigelegt. Die Huben wurden zu dieser Zeit noch „Secker Huben“ genannt, obwohl sie damals seit Langem nicht mehr zur Gemarkung Seck, sondern zur jüngeren, davon abgeteilten Gemarkung Waldmühlen gehörten. An diese Huben erinnert heute noch die Flurbezeichnung „Küchenhofen“ (Dialektform „Koichehewe“) am Rödchen Richtung Waldmühlen sowie die alte Bezeichnung der aus Waldmühlen herausführenden Bundesstraße Richtung Irmtraut als „Houb“.

12./13. Jahrhundert: Der Weg in die Doppelherrschaft[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Was die weiteren Besitzverhältnisse über Seck betrifft, so vermutet der Historiker Hellmuth Gensike, dass die Vorfahren der Herren von Runkel bereits seit längerer Zeit Seck als Reichsvögte innegehabt hatten. 1181 werden jedenfalls im Zusammenhang der Schenkung des Klosters Seligenstatt an das Erzstift Trier in einer Erbengemeinschaft u. a. ein Siegfried und ein Friedrich von Runkel genannt.[3]

Die weiteren Entwicklungen waren bedingt durch das Zu- und Gegeneinander der Herrschaften von Leiningen und Westerburg: Durch die Heirat einer Tochter des Leiniger Grafenhauses erwarb Siegfried III. von Runkel (1191 und 1221 belegt) die Vogtei über das Stift Gemünden und die Westerburg. Seine Söhne Siegfried IV. von Runkel (gest. 1266) und Dietrich I. von Runkel (1226 belegt) besaßen das Erbe zunächst gemeinsam, gleichwohl war es eine Quelle wiederkehrender Konflikte.

Im Jahr 1270 wurde nach dem Tod der beiden Brüder ihr Erbe unter ihren Söhnen geteilt: Heinrich I. von Westerburg (Sohn Siegfrieds IV. von Runkel) und Siegfried V. (Sohn Dietrichs I. von Runkel) behielten je zur Hälfte die Burgen Westerburg und Runkel und neben vielem anderen auch den Wald Struth bei Seck.

Bei einer zweiten Teilung erhielt Heinrich I. das Patronat der Pfarrkirche zu Seck. Er verlegte daraufhin seinen Sitz nach Westerburg und nannte sich seit 1274 „Herr von Westerburg“. Siegfried V. warf seinen Vetter Heinrich I. aus der Stammburg in Runkel, Letzterer baute daraufhin gegenüber der Stammburg auf der anderen Lahnseite die Burg Schadeck als Trutzburg. 1288 wurde der Streit der beiden Vetter von Adolf von Nassau und anderen Schiedsrichtern beigelegt: Siegfried V. behielt Runkel, Heinrich I. Westerburg. Gemeinsamer Besitz blieben die Rechte in der Herrschaft zum Westerwald, die Gerichte Gemünden, Seck und Wenigenvillmar (einer wüsten Siedlung etwa 1 km nordöstlich von Villmar).[4]

13. bis Ende des 16. Jahrhunderts: Die Zeit der Doppelherrschaft (Wied-Runkel und Leinigen-Westerburg) und ihr Ende[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Ab 1288 begann so für Seck die Zeit der Doppelherrschaft durch die Herren von Runkel sowie durch ihre Vetter, d. h. durch die Herren von Westerburg. Letztere waren zugleich Patrone der Kirche von Seck.

Für kurze Zeit unterstand Seck vorübergehend drei Landesherren, bedingt durch eine Erbgrundteilung von 1557, mit der Westerburg an eine Westerburger Sonderlinie der Grafen von Leinigen-Westerburg kam. Diese Sonderlinie starb im August 1597 aus, wodurch die Herrschaft Westerburg je zur Hälfte den Linien Schaumburg und Leinigen zufiel. Im September 1598 kam die gesamte Herrschaft an die Schaumburger Linie und einen Monat später schließlich an Graf Philipp Jakob von Leinigen-Westerburg.

Aufseiten der Linie der Herren von Runkel fiel der Anteil am Gericht Seck (das Gericht war gemeinsamer Besitz der Herren von Runkel und der Herren von Westerburg) durch Erbfolgen im Jahr 1595 dem Grafen Wilhelm von Wied-Runkel zu. Im Jahr 1597 lag die gemeinsame Herrschaft über Seck damit in den Händen der Linien Wied-Runkel und Leinigen-Westerburg.

Die Doppelherrschaft über Seck endete, nachdem am 7. Mai 1599 infolge von Streitigkeiten ein Vertrag geschlossen wurde, der dem Grafen Philipp Jakob von Leinigen-Westerburg das Gericht Gemünden und dem Grafen Wilhelm zu Wied das Gericht Seck mit Seligenstatt sowie Stöckgen zusprach.

1607: Verkauf durch Graf Wilhelm von Wied an Graf Philipp Jakob von Leiningen-Westerburg[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Das Gebiet um Seck, in dessen Besitz Graf Wilhelm von Wied 1599 aufgrund des o. g. Vertrages gekommen war, lag im Vergleich zu seinen anderen beiden Herrschaftsgebieten, der Herrschaft Runkel und dem Amt Dierdorf, in verhältnismäßig großer Entfernung. Diesen Umstand nahm Graf Philipp Jakob von Leinigen-Westerburg zum Anlass, 1607 an die Grafschaft Wied heranzutreten und Verhandlungen über den Verkauf des Gerichtes Seck zu beginnen.

Am 22. April 1607 konnte Graf Philipp Jakob von Leinigen-Westerburg vom Grafen Wilhelm von Wied-Runkel das Kirchspiel Seck für insgesamt 13.000 Gulden erwerben. 500 Gulden von der Gesamtsumme stammten von Stiftspersonen des Stifts Gemünden, 500 Gulden von Bürgern der Stadt Westerburg, 400 Gulden vom Kirchspiel Gemünden, 75 Gulden vom Flecken Westerburg, 100 Gulden von Halbs, Hergenroth, Stahlhofen und Pottum sowie 25 Gulden von Winnen. Als Unterpfand verschrieb er seinem Bruder Graf Reinhard am 24. April 1611 Weltersburg für 1600 Gulden. Weiteres Geld steuerte seine Mutter, Gräfin Margaretha, die ihre Morgengabe auf den Kauf anwendete, bei. Zudem nahm der Graf bei einem Dr. Johann Reinhard Scheffer von Friedberg einen Kredit auf.

Graf Phillipp Jakob von Leinigen-Westerburg starb am 14. Juli 1612 unverheiratet und ohne Kinder.

1637: Verkauf durch Graf Reinhard II. zu Schaumburg-Leiningen an Graf Johann Ludwig von Nassau-Hadamar[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einer der Brüder von Graf Philipp Jakob, Graf Reinhard II. zu Schaumburg-Leiningen (1574–1655), dem nach einem Tausch die stark verschuldete Herrschaft Westerburg zufiel, bot das Kirchspiel Seck am 22. Juli 1613 dem Grafen Georg von Nassau-Beilstein an. Erkundigungen des Grafen von Nassau-Beilstein ergaben, dass Graf Reinhard II. an Verfolgungswahn litt und sich aus Angst vor seinem Bruder mit einer teuren Leibgarde umgab. Graf Georg nahm das Kaufangebot nicht an. Auch der Graf von Wied, dem Graf Reinhard ebenso das Kirchspiel anbot, zeigte kein Interesse. Dadurch blieb Graf Reinhard II. zu Schaumburg-Leiningen weiterhin Landesherr.

Am 9. Juli 1637 verkaufte Graf Reinhard gegen den Protest seiner Verwandten für 12.500 Gulden an Graf Johann Ludwig von Nassau-Hadamar. Das Dorf befand sich zu diesem Zeitpunkt in einem schlechten Zustand. Graf Johann Ludwig von Nassau-Hadamar erklärte bei den Verhandlungen, es gehe ihm weniger um die Bewohner und die Ländereien als vielmehr um die Nachbarschaft.

Kurz darauf kaufte Graf Johann Ludwig auch die Güter der Einwohner des benachbarten Dorfes Dapperich und richtete dort einen Hof ein. Weitere Erwerbungen waren der Flur der Gemeinde Schorrenberg (1638) und die Güter der Untertanen zu Stöckgen (1641). Als Schenkung erhielt er den Hof der Gräfin Maria Juliana von Leiningen-Westerburg in Winnen (1639), sodass er in der Folge – bis auf eine Wiese bei Westerburg, die er aus finanziellen Gründen nicht erwerben konnte – die gesamte Flur besaß. Von den letzten vier lebenden Einwohnern in Seck erwarb er den Wald „die Aspen“ sowie die Wiesen und Äcker am Bölgenstein zwischen Seck und Winnen.

Der Sohn des Grafen Johann Ludwig, Moritz Heinrich (1653–1679) musste von den Erwerbungen seines Vaters das Kirchspiel Willmenrod auf die Klagen des Grafen Georg Wilhelm von Leinigen-Westerburg hin an diesen zurückgeben, wofür der Letztgenannte endgültig auf das Gericht Seck verzichtete.

18. Jahrhundert: Das Ende des Hauses Nassau-Hadamar und die westerloosche Verwaltung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Franz-Alexander von Nassau-Hadamar, Sohn des Fürsten Moritz Heinrich, war der letzte Fürst des Hauses Nassau-Hadamar. Als er im Alter von fünf Jahren Fürst wurde, wurde ihm sein Onkel Franz Bernhard als Vormund und zugleich Regent von Nassau-Hadamar an die Seite gestellt.

Mit dem Tod von Franz-Alexander im Jahr 1711 gelangten Seck und Dapperich an seine Witwe, Elisabeth Catharina Felicitas von Hessen-Rotenburg, später an deren jüngste Tochter Charlotte Wilhelmine Amalie Alexandrina von Nassau-Hadamar, die 1721 den Grafen Jean Philippe Eugène de Merode-Westerloo heiratete. Da auch die Fürstin von Salm erfolgreich Ansprüche anmeldete, erhielt die Salmsche Partei aufgrund eines Urteil des Reichkammergerichtes im Jahr 1757 die Hälfte sämtlicher Allodialbesitzungen.

Im Jahr 1788 konnten langjährige Streitigkeiten mit den Fürsten von Nassau-Dietz-Oranien beigelegt werden. Seck mit dem Kloster und Dapprich gingen in der Folge an den Fürsten von Nassau-Oranien und wurden dem Amt Rennerod zugeteilt.

19. und 20. Jahrhundert[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

1806 kam Seck an das Großherzogtum Berg, das zunächst unter Herrschaft des französischen Prinzen Joachim Murat stand und ab 15. Juli 1808 von Napoleon persönlich (in Personalunion mit dem französischen Kaisertum) regiert wurde.

In den Befreiungskriegen konnte Nassau-Oranien sein Territorium zurückerobern. Am 23. November 1813 trat Nassau zu den Alliierten über. Im zugehörigen Vertrag garantierten Russland, Österreich und Preußen das souveräne Fortbestehen des Herzogtums Nassaus. Das Herzogtum erklärte sich im Gegenzug und bei Entschädigungen zu Gebietsabtretungen im Rahmen einer Neuordnung Deutschlands bereit. Als die nassau-oranische Linie am 31. Mai die niederländische Königskrone erhielt, musste sie ihre Stammlande an Preußen abtreten, das am Folgetag einen Teil davon an das Herzogtum Nassau weitergab. Somit war Seck wieder Nassau zugeordnet.

Missernten in den Jahren 1816 bis 1818 führten in Seck zu großem Leid. Im Revolutionsjahr 1848 berichtet der Pfarrverwalter von Seck von großer Armut im Dorf, die bis in die 1850er-Jahre hineinreichte. 1855 wurde eine Suppenanstalt errichtet.

Im Deutschen Krieg verlor Herzog Adolph von Nassau 1866 sein Land an Preußen. Das Herzogtum wurde als Regierungsbezirk Wiesbaden Teil der preußischen Provinz Hessen-Nassau. Die Verwaltungsämter wurden aufgelöst, die Stein’sche Selbstverwaltung eingeführt und Landkreise gebildet. Seck kam zum Oberwesterwaldkreis mit Sitz in Marienberg, 1886 zum neu gebildeten Kreis Westerburg, der am 1. August 1932 zu einem Oberwesterwaldkreis mit Sitz in Westerburg zusammengefasst wurde.

1913 wurde die zentrale Wasserleitung im Dorf gebaut, die 1952 erweitert wurde. 1916 wurde das Dorf an das Stromnetz angeschlossen.

Nach dem Krieg gehörte der Oberwesterwaldkreis mit drei weiteren nassauischen Kreisen zur französischen Besatzungszone, aus der das Land Rheinland-Pfalz hervorging. Für diese nassauischen Kreise wurde der Regierungsbezirk Montabaur geschaffen.

1974 kehrte Seck nach der Gebietsreform verwaltungsmäßig als selbstständige Ortsgemeinde zur Verbandsgemeinde Rennerod zurück. Die beiden Westerwaldkreise wurden am 16. März 1974 aufgelöst und zu einem Westerwaldkreis mit Sitz in Montabaur zusammengefasst. Am 1. Januar 1975 ging ein erheblicher Teil der Selbstverwaltungsaufgaben auf die drei Jahre zuvor neu errichtete Verbandsgemeinde Rennerod über.

Gegenwart[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Bis zum Jahr 2000 besaß Seck ein eigenes Grundschulgebäude am Marktplatz mit zwei einzügigen Klassen (1. und 2. Klasse bzw. 3. und 4. Klasse). Seit 2000 werden Schülerinnen und Schüler aus Seck ausschließlich in der Grundschule in Irmtraut unterrichtet.[5]

An die Stelle des am 19. April 2020 abgebrannten Pfarrheimes unmittelbar an der Kirche wird im Jahr 2024 von der Gemeinde ein Gemeindezentrum errichtet, das als Haus des sozialen Austauschs, der Begegnung und der Vereine, als Jugend-, Kultur- und Bürgerzentrum dienen soll. Das Haus soll gemeinsam mit der katholischen Kirchengemeinde genutzt werden und wird die katholische öffentliche Bücherei sowie die örtliche Kontaktstelle des Pfarramtes Rennerod integrieren.[6]

Politik[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Gemeinderat[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Der Gemeinderat in Seck besteht aus 16 Ratsmitgliedern, die bei der Kommunalwahl am 26. Mai 2019 in einer Mehrheitswahl gewählt wurden, und dem ehrenamtlichen Ortsbürgermeister als Vorsitzendem.[7]

Bürgermeister[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Johannes Jung wurde bei der Direktwahl am 26. Mai 2019 mit einem Stimmenanteil von 81,73 % für weitere fünf Jahre in seinem Amt als Ortsbürgermeister bestätigt.[8]

Wappen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Blasonierung lautet: „In Gold ein schwarzer Schrägbalken, darin ein goldener Bischofsstab, begleitet vorne von einem grünen Palmenzweig, hinten von einem gestürzten, grünen Dolch.“

Kultur und Sehenswürdigkeiten[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Kirche St. Kilian[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

St. Kilian von Südosten

Hauptartikel: St. Kilian (Seck)

Klosterruine Seligenstatt[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Nahaufnahme Klosterruine Seligenstatt, Seck
Panorama Klosterruine Seligenstatt, Seck

Das genaue Gründungsjahr des Klosters Seligenstatt ist unbekannt. Erstmals urkundlich erwähnt wurde es 1181. Als Stifter muss wohl Siegfried von Runkel bzw. seine Familie angesehen werden. Das Nonnenkloster war 1215 ein Tochterkloster der Abtei Maria Laach und war der Muttergottes und dem hl. Nikolaus geweiht. Das älteste Siegel des Konvents von 1234 zeigt das Bild der Muttergottes zwischen zwei Lilien mit der Umschrift +CO(N)VE(N)TVS IN SELIESTAT+ und wird im Hauptstaatsarchiv Wiesbaden aufbewahrt. Der weltliche Schutzherr Siegfried von Runkel befreite 1219 das Kloster, als er sich einem Kreuzzug ins Heilige Land anschließen wollte, von allen Rechten und Diensten, die ihm als Vogt zustanden. Trotzdem stand es mit der finanziellen Lage nicht zum Besten. Wegen der beschränkten Mittel des Klosters setzte 1239 Erzbischof Dietrich von Trier die Zahl der Nonnen auf 30 fest. Eine Überschreitung war nur mit besonderer Erlaubnis möglich.

Den Zinsregistern des Klosters verdanken eine Anzahl Dörfer der Umgebung (z. B. Rennerod, Hüblingen, Willmenrod 1213/15) ihre erste urkundliche Erwähnung. Im 13. und 14. Jahrhundert vermehrten mancherlei Schenkungen und Stiftungen den Besitz des Klosters. Die weite Streulage der Güterausstattung barg jedoch einen Keim des Verfalls in sich. Ende des 15. Jahrhunderts ging es mit der alten Stiftung immer mehr bergab. Es spricht vieles dafür, dass in dieser Zeit das jetzt in Wirzenborn verehrte Gnadenbild, eine Muttergottes mit dem Kinde und Zepter, von Seligenstatt in die Pfarrei Montabaur gebracht wurde. Die Glocken des Klosters kamen 1591 nach Westerburg bzw. Gemünden. Der Taufstein wurde viele Jahre beim Gemeindebrunnen in Seck benutzt, bis er verschwand. Der Klosterhof bestand noch bis zum Jahre 1785, dann wurden die Gebäude abgerissen. Bereits 1818 wird nur noch von alten Mauern und Ruinen des Klosters berichtet. Türen und Fenster waren bereits 1874 nicht mehr sichtbar.

Durch die Initiative eines 1990 gegründeten Fördervereins wurden in den letzten Jahren umfangreiche Sicherungsmaßnahmen an der Ruine, die einen Umfang von 36 mal 72 Meter und bis zu 9 Meter hohe Außenmauern aufweist, durchgeführt. Seit 2008 informiert eine im Innenraum der Ruine aufgestellte jederzeit zugängliche Infohütte ausführlich über die Geschichte des Klosters.

Regelmäßige Veranstaltungen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Im Juli findet das Kirchweihfest, die Secker Kirmes mit Markt statt.
  • Beliebt ist das alljährlich stattfindende Secker Oktoberfest.
  • Jeden Sommer im Juli oder August findet auf dem Campingplatz Weiherhof am See ein Seefest statt, das der Förderverein Kirche auf dem Campingplatz und der Betreiber des Platzes für Camper und Einwohner organisiert.

Verkehr

  • In unmittelbarer Nähe der Gemeinde verläuft die B 54, die von Limburg an der Lahn nach Siegen führt.
  • Die nächste Autobahnanschlussstelle ist Limburg-Nord an der A 3 KölnFrankfurt, etwa 20 Kilometer entfernt.
  • Seck ist durch die Rhein-Mosel-Bus Linie 116 (Montabaur – Westerburg – Rennerod) an den ÖPNV angeschlossen. Diese wird von Montag bis Sonntag befahren.
  • Die nächstgelegene Anschlussmöglichkeit an den Eisenbahnverkehr ist der Bahnhof Westerburg an der RB 90, Westerwald-Sieg-Bahn (Limburg (Lahn) – Diez Ost – Westerburg – Nistertal/Bad Marienberg – Hachenburg – Altenkirchen – Au (Sieg) – Kirchen (Sieg) – Siegen). Diese wird nach dem Rheinland-Pfalz-Takt täglich im Stundentakt betrieben.

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: Seck – Sammlung von Bildern

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Statistisches Landesamt Rheinland-Pfalz – Bevölkerungsstand 2022, Kreise, Gemeinden, Verbandsgemeinden (Hilfe dazu).
  2. Statistisches Landesamt Rheinland-Pfalz (Hrsg.): Amtliches Verzeichnis der Gemeinden und Gemeindeteile. Stand: Februar 2022. S. 75 (PDF; 3,3 MB).
  3. Hellmuth Gensicke: 900 Jahre Seck. Geschichte eines Westerwälder Dorfes und Kirchspiels. o. O. 1959, S. 7 f.
  4. Wenigenvillmar. In: Landesgeschichtliches Informationssystem Hessen, historisches Ortslexikon. (lagis-hessen.de [abgerufen am 24. Mai 2024]).
  5. Helmut Jung: Chronik der Gemeinde. In: Gemeindeverwaltung Seck (Hrsg.): 950 Jahre Seck, 1059–2009. Seck 2008, S. 49.
  6. Projektstatus Gemeindezentrum – Gemeinde Seck. Abgerufen am 24. Mai 2024 (deutsch).
  7. Der Landeswahlleiter Rheinland-Pfalz: Kommunalwahl 2019, Stadt- und Gemeinderatswahlen
  8. Der Landeswahlleiter Rheinland-Pfalz: Direktwahlen 2019. siehe Rennerod, Verbandsgemeinde, 17. Ergebniszeile. Abgerufen am 18. Juli 2020.

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Hellmuth Gensicke: 900 Jahre Seck. Geschichte eines Westerwälder Dorfes und Kirchspiels. o. O. 1959.
  • Helmut Jung: Streifzug durch die Secker Dorfgeschichte. Seck 2006.
  • Helmut Jung: Chronik der Gemeinde. In: Gemeindeverwaltung Seck (Hrsg.): 950 Jahre Seck, 1059–2009. Seck 2008.