Île Barbe

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Île Barbe
Südufer der Île Barbe mit der Église Notre-Dame
Südufer der Île Barbe mit der Église Notre-Dame
Gewässer Saône
Geographische Lage 45° 47′ 50″ N, 4° 49′ 54″ OKoordinaten: 45° 47′ 50″ N, 4° 49′ 54″ O
Île Barbe (Auvergne-Rhône-Alpes)
Île Barbe (Auvergne-Rhône-Alpes)
Länge 571 m
Breite 136 m
Fläche 4,9 ha
Höchste Erhebung 170 m
Einwohner 50
1020 Einw./km²

Die Île Barbe ist eine Insel in der Saône. Sie gehört seit 1963 zum Stadtgebiet von Lyon und liegt im Norden des 9. Arrondissements im Quartier Saint-Rambert. Ihr lateinischer Name lautete insula barbara („wilde Insel“).

Lage[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die zur ehemaligen Gemeinde Saint-Rambert-l’Île-Barbe, die 1963 nach Lyon eingemeindet wurde, gehörende Insel ist über eine im Jahr 1827 erbaute Brücke erreichbar. Es verkehren mehrere Buslinien.

Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Bereits im 5. Jahrhundert entstand ein dem hl. Martin von Tours geweihtes Kloster, welches zeitweise auch den Namen Saint-Loup trug. Nach wiederholten Verwüstungen in den Jahren 676,725 und 945 durch Sarrazenen und andere wurde das Kloster jedes Mal – auch wegen der Unterstützung durch die Bischöfe von Lyon – wiederaufgebaut. Im 11. Jahrhundert benediktinisch geworden erwarb es Besitztümer in der Dauphiné, der Provence, der Bresse und im Forez.

Im Jahr 1549 wurde das Kloster säkularisiert; die Mönche wurden zu Kanonikern. Im Jahr 1562 durch die Protestanten unter der Führung von François de Beaumont, Baron des Adrets verwüstet, wurde das Kloster in den Jahren 1742 und 1781 – also bereits lange vor der Französischen Revolution – aufgehoben.

Von den drei mittelalterlichen Kirchen (Saint-Loup, Notre-Dame und Sainte-Anne) hat nur die im 11. Jahrhundert erbaute, später jedoch veränderte Kirche Notre-Dame überlebt, die sich der Beherbergung von Pilgern widmete. Von der Kirche Saint-Loup stehen noch Ruinenreste.

Sehenswürdigkeiten[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Die Insel ist ein beliebter Ausflugsort für die Bevölkerung von Lyon. Es gibt mehrere Restaurants.
  • Die teilweise erhaltenen, heute aber im Privatbesitz befindlichen Abteigebäude wurden in den Jahren 1991 und 1993 als Monument historique anerkannt.[1]
  • Die Kirche Notre-Dame und der ihr angeschlossene Kreuzgang (cloître) entstanden vom 11. bis zum 13. Jahrhundert. Die Bauten wurde im Jahr 1993 als Monument historique anerkannt.[2]

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • J. Picot: La seigneurie de l'abbaye de l'Ile-Barbe. Lyon, 1953
  • J. Picot: Ile-Barbe. DHGE, XXV, 1995, S. 811–817.
  • J.-F. Reynaud: Le monastère de l'Ile-Barbe et le bourd de Saint-Rambert. In: Saint-Rambert, un culte régional depuis l'époque mérovingienne. Histoire et archéologie, Paris 1995, S. 49–60.

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: Île Barbe – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Chatelard, Île Barbe in der Base Mérimée des französischen Kulturministeriums (französisch)
  2. Église Notre-Dame, Île Barbe in der Base Mérimée des französischen Kulturministeriums (französisch)