Über Melissos, Xenophanes und Gorgias
Über Melissos, Xenophanes und Gorgias (altgriechisch: Περὶ Μελίσσου, Ξενοφάνους καὶ Γοργίου; Latein: De Melisso, Xenophane, Gorgia) ist ein philosophischer, doxographischer Essay eines unbekannten Autors aus der Antike.
In der Altphilologie wird das Werk auch Libellus de MXG genannt und mit der Sigle MXG abgekürzt.
Rezeptionsgeschichte
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Lange Zeit wurde der Text fälschlicherweise Aristoteles zugeschrieben. Eine anerkannte Datierung des Werks gibt es nicht, die Lehrmeinungen reichen vom 3. Jahrhundert vor bis zum 1. Jahrhundert nach Christus.[1]
Inhalt
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Im Text werden philosophische Positionen der drei Philosophen Melissos, Xenophanes und Gorgias von Leontinoi zusammengefasst, bewertet und kritisiert. Daher diente MXG immer wieder als wichtiges Testimonium für vorsokratische Philosophie.[2]
Laut Karel Janácek ist MXG, obwohl es nur in sehr mangelhaftem Zustand erhalten geblieben ist, die glaubwürdigste Quelle für die Philosophie des Gorgias und sollte etwa den bei Diels-Kranz hauptsächlich verwendeten Testimonien des Sextus Empiricus vorgezogen werden.[1]
Auch auf den eigenständigen philosophischen Inhalt des Werks wurde hingewiesen, etwa vom Philosophiehistoriker Jaap Mansfeld.[3]
Siehe auch
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Literatur
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Barbara Cassin: Si Parmenide. Le traité anonyme De Melisso Xenophane Gorgia. Edition critique et commentaire. Presses universitaires de Lille, Lilie 1980, ISBN 2-85939-151-7.
Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ a b Karel Janácek: Analyse der Berichte über die Philosophie des Gorgias. In: Jan Janda, Filip Karfik (Hrsg.): Studien zu Sextus Empiricus, Diogenes Laertius und zur Pyrrhonischen Skepsis. Walter De Gruyter, Berin 2018, doi:10.1515/9783110209679.
- ↑ Scott Consigny: Gorgias - sophist and artist. University of South Carolina Press, Columbia, South Carolina 2001, ISBN 1-57003-424-9, S. 37.
- ↑ Jaap Mansfeld: De Melisso Xenophane Gorgia. In: Rheinisches Museum für Philologie. Band 131, Nr. 3-4, 1988, S. 239–276 (Digitalisat [PDF]).