1,4-Naphthochinon

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Strukturformel
Strukturformel von 1,4-Naphthochinon
Allgemeines
Name 1,4-Naphthochinon
Andere Namen
  • alpha-Naphthochinon
  • 1,4-Naphthalindion
  • Naphthalin-1,4-dion
Summenformel C10H6O2
Kurzbeschreibung

beiger Feststoff mit charakteristischem Geruch[1]

Externe Identifikatoren/Datenbanken
CAS-Nummer 130-15-4
EG-Nummer 204-977-6
ECHA-InfoCard 100.004.526
PubChem 8530
Wikidata Q161542
Eigenschaften
Molare Masse 158,16 g·mol−1
Aggregatzustand

fest[1]

Dichte

1,42 g·cm−3[1]

Schmelzpunkt

128,5 °C[1]

Dampfdruck

2,6 Pa (50 °C)[2]

Löslichkeit
  • Praktisch unlöslich in Wasser (0,09 g·l−1 bei 25 °C)[1]
  • wenig löslich in Alkohol[3]
  • löslich in Benzol, Essigsäure und Chloroform[3]
Sicherheitshinweise
GHS-Gefahrstoffkennzeichnung[1]
Gefahrensymbol Gefahrensymbol Gefahrensymbol

Gefahr

H- und P-Sätze H: 301+311​‐​330​‐​314​‐​317​‐​335​‐​410
P: 280​‐​301+330+331​‐​303+361+353​‐​304+340+310​‐​305+351+338[1]
Toxikologische Daten

190 mg·kg−1 (LD50Ratteoral)[1]

Soweit möglich und gebräuchlich, werden SI-Einheiten verwendet. Wenn nicht anders vermerkt, gelten die angegebenen Daten bei Standardbedingungen.

1,4-Naphthochinon ist eine chemische Verbindung aus der Gruppe der Chinone. Sie ist eine der isomeren Naphthochinone, zu denen z. B. auch 1,2-Naphthochinon und 2,6-Naphthochinon gehören.

Biologische Bedeutung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

1,4-Naphthochinon bzw. sein Derivat Menadion (2-Methyl-1,4-naphthochinon) bildet die Grundstruktur der verschiedenen Vitamin-K-Verbindungen.

Gewinnung und Darstellung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

1,4-Naphthochinon kann durch katalytische Gasphasen-Oxidation von Naphthalin gewonnen werden.[3] Auch die Darstellung durch Oxidation von 1,4-Aminonaphthol, 1,4-Diaminonaphthalin oder 1-Naphthylamin-4-sulfonsäure ist möglich.[4]

Eigenschaften[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

1,4-Naphthochinon ist ein licht- und luftempfindlicher, bräunlichgrüner Feststoff mit charakteristischem Geruch. Er beginnt bei Temperaturen kleiner als 100 °C zu sublimieren und zersetzt sich bei höheren Temperaturen, wobei Kohlenmonoxid und Kohlendioxid entstehen.[1]

Verwendung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

1,4-Naphthochinon wird als Härter für photochemisch vernetzbare Polyester und zur Herstellung von Polyesterharzen, Fungiziden, Algenbekämpfungsmitteln und Antioxidantien verwendet.[1] Es dient als Zwischenprodukt für die Herstellung von Anthrachinon, Anthrachinon-Derivaten und Küpenfarbstoffen, als Polymerisationsregler bei der Herstellung von Synthesekautschuk und Polyacrylaten und als Korrosionsinhibitor.[3]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. a b c d e f g h i j Eintrag zu 1,4-Naphthochinon in der GESTIS-Stoffdatenbank des IFA, abgerufen am 20. Januar 2022. (JavaScript erforderlich)
  2. International Chemical Safety Card (ICSC) für 1,4-Naphthoquinone bei der International Labour Organization (ILO), abgerufen am 5. Dezember 2016.
  3. a b c d Toxikologische Bewertung von 1,4-Naphthochinon (PDF) bei der Berufsgenossenschaft Rohstoffe und chemische Industrie (BG RCI), abgerufen am 22. August 2012.
  4. Louis F. Fieser: 1,4-Naphthoquinone In: Organic Syntheses. 5, 1925, S. 79, doi:10.15227/orgsyn.005.0079; Coll. Vol. 1, 1941, S. 383 (PDF).