1-Ethyl-3-methylimidazoliumtris(pentafluorethyl)trifluorphosphat

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Strukturformel
Strukturformel von [EMIM][FAP]
Allgemeines
Name 1-Ethyl-3-methylimidazolium­tris(pentafluorethyl)­trifluorphosphat
Summenformel C12H11F18N2P
Kurzbeschreibung

gelbe Flüssigkeit[1]

Externe Identifikatoren/Datenbanken
CAS-Nummer 377739-43-0
Wikidata Q110966207
Eigenschaften
Molare Masse 556,17 g·mol−1
Dichte

1,71 g·cm−3[1]

Schmelzpunkt

−37 °C[2]

Sicherheitshinweise
GHS-Gefahrstoffkennzeichnung[1]
Gefahrensymbol

Gefahr

H- und P-Sätze H: 314
P: 280​‐​301+330+331​‐​303+361+353​‐​304+340+310​‐​305+351+338​‐​363[1]
Soweit möglich und gebräuchlich, werden SI-Einheiten verwendet. Wenn nicht anders vermerkt, gelten die angegebenen Daten bei Standardbedingungen.

1-Ethyl-3-methylimidazoliumtris(pentafluorethyl)trifluorphosphat ist eine ionische Flüssigkeit, die als Schmierstoff verwendet werden kann.

Gewinnung und Darstellung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Das Tris(perfluorethyl)trifluorphosphat-Anion (FAP) kann durch elektrochemische Fluorierung gewonnen werden. Im Simons-Prozess kann Triethylphosphan mit Fluorwasserstoff umgesetzt werden. Dabei werden die Alkylreste perfluoriert und das zentrale Phosphoratom durch Bindungsbildung zu zwei Fluoratomen oxidiert. Das so entstandene Tris(perfluoralkyl)difluorphosphoran besitzt eine hohe Fluorophilie, sodass es in Flusssäure das FAP-Anion bildet, statt zu hydrolysieren.[2]



Durch eine Metathese mit [EMIM]Cl kann das FAP-Hydrat in eine ionische Flüssigkeit überführt werden.[2]


Synthese von [EMIM][FAP] durch eine Metathese

Eigenschaften[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Tris(perfluoralkyl)trifluorphosphate werden als Ersatz für die hydrolyseempfindlichen Hexafluorophosphate in betracht gezogen. Während Tris(trifluormethyl)trifluorphosphate sich bei Raumtemperatur langsam zersetzen, ist das Tris(perfluorethyl)trifluorphosphat stabiler, da dieses kein Difluorcarben eliminieren kann.[2] Verglichen mit Bis(trifluormethylsulfonyl)amiden ([NTf2]) zeigen [FAP]-basierte ionischen Flüssigkeiten bessere tribologische Eigenschaften, weshalb sie als Schmierstoff eingesetzt werden können. An den geschmierten Oberflächen kann das [FAP]-Ion tribochemische Reaktionen eingehen, wodurch Metallfluoride und Metallphosphate entstehen können.[3]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. a b c d Datenblatt 1-Ethyl-3-methylimidazoliumtris(pentafluorethyl)trifluorphosphat bei Sigma-Aldrich, abgerufen am 13. Februar 2022 (PDF).
  2. a b c d N. V. Ignat’ev, U. Welz-Biermann, A. Kucheryna, G. Bissky, H. Willner: New ionic liquids with tris(perfluoroalkyl)trifluorophosphate (FAP) anions. In: Journal of Fluorine Chemistry. Band 126, Nr. 8, 2005, S. 1150–1159, doi:10.1016/j.jfluchem.2005.04.017.
  3. Ichiro Minami, Mamoru Kita, Tomoo Kubo, Hidetaka Nanao, Shigeyuki Mori: The Tribological Properties of Ionic Liquids Composed of Trifluorotris(pentafluoroethyl) Phosphate as a Hydrophobic Anion. In: Tribology Letters. Band 30, Nr. 3, 2008, S. 215–223, doi:10.1007/s11249-008-9329-y.