19. Armee (Wehrmacht)

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19. Armee

Aktiv 26. August 1943 bis 6. Mai 1945 (Kapitulation)
Staat Deutsches Reich NS Deutsches Reich
Streitkräfte Wehrmacht
Teilstreitkraft Heer
Typ Armee
Gliederung siehe Gliederung
Aufstellungsort Südfrankreich
Zweiter Weltkrieg Westfront
Abwehr der Operation Dragoon
Kampf um Elsaß-Lothringen (1944)
Unternehmen Nordwind
Brückenkopf Elsass

Die 19. Armee / Armeeoberkommando 19 (AOK 19) war eine Kommandobehörde des Heeres der Wehrmacht während des Zweiten Weltkrieges. Sie war Oberkommando jeweils wechselnder Armeekorps sowie zahlreicher Spezialtruppen.

Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Armee wurde am 26. August 1943 durch Umwandlung des Generalkommandos LXXXIII. Armeekorps (zugleich Armeegruppe Felber) in Südfrankreich aufgestellt, erster Oberbefehlshaber war General der Infanterie Georg von Sodenstern. Ihr Zuständigkeitsbereich umfasste die gesamte französische Mittelmeerküste. Sie führte im September 1943 in ihrem Bereich die Maßnahmen des Falls Achse, betreffend das italienische Besatzungsgebiet in Südfrankreich, durch.

Im August 1944 musste sich die Armee nach der alliierten Landung in Südfrankreich durch das Rhonetal nach Norden zurückziehen. Teile blieben noch zur Verteidigung der Häfen Toulon und Marseille zurück, mussten aber schon nach wenigen Tagen kapitulieren. Von September bis November konnte die Armee ihre Stellungen in der Burgundischen Pforte (Belfort Gap) und in den Vogesen verteidigen, wurde aber dann durch Angriffe der französischen 1. Armee und der 7. US-Armee auf einen Brückenkopf im Elsass zurückgedrängt.

Während des Unternehmens Nordwind im Januar 1945 nahmen Teile der Armee an einem missglückten Versuch zur Rückeroberung Straßburgs teil. Nach der Einstellung des Unternehmens wurde der Brückenkopf im Elsass innerhalb von zwei Wochen zerschlagen. Bis Anfang April folgten Stellungskämpfe am Oberrhein, bis den Alliierten die Überschreitung des Flusses gelang.

Im April 1945 wurden die Verbände der 19. Armee nach der Landung der 1. französischen Armee Ende März 1945 bei Speyer größtenteils zersprengt, Teile versuchten, aus dem Schwarzwald nach Osten durchzubrechen:

Weitere Teile wurden an die Nordalpen im Bereich Vorarlberg/Tirol zurückgedrängt, wo das Armeeoberkommando am 6. Mai kapitulierte.

Oberbefehlshaber[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Chefs des Generalstabs[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Gliederung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Unterstellte Armeetruppen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Höherer Artillerie-Kommandeur 321 (ab September 1944)
  • Korps-Nachrichten-Abteilung 445 (ab Dezember 1943 Armee-Nachrichten-Abteilung 532)
  • Kommandeur der Armee-Nachschubtruppen 445
  • Kommandant des rückwärtigen Armeegebiets 536 (ab Dezember 1944)

Unterstellte Armeekorps[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

September 1943
  • Korps Knieß
  • IV. Luftwaffen-Feld-Korps
April 1944
  • Korps Knieß
  • IV. Luftwaffen-Feld-Korps
  • LXII. Reservekorps
August 1944
  • LXXXV. Armeekorps z. b. V.
  • IV. Luftwaffen-Feld-Korps
  • LXII. Reservekorps
September 1944
  • LXXXV. Armeekorps z. b. V.
  • IV. Luftwaffen-Feld-Korps
  • LXIV. Armeekorps
  • LXVI. Armeekorps
Oktober 1944
  • LXXXV. Armeekorps z. b. V.
  • IV. Luftwaffen-Feld-Korps
  • LXIV. Armeekorps
Dezember 1944
  • LXIII. Armeekorps
  • LXXXX. Armeekorps
  • LXIV. Armeekorps
Januar 1945
  • LXIII. Armeekorps
  • LXIV. Armeekorps
  • z. Vfg.: XIV. SS-Armeekorps, XVIII. SS-Armeekorps
Februar 1945
  • XVIII. SS-Armeekorps
  • LXIV. Armeekorps
April 1945
  • XVIII. SS-Armeekorps
  • LXIV. Armeekorps
  • LXXX. Armeekorps

Zusätzlich unterstand der Armee ab Januar 1945 die sogenannte 24. Armee, die aber lediglich eine Scheinarmee war.

Siehe auch[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Georg Tessin: Verbände und Truppen der deutschen Wehrmacht und Waffen-SS im Zweiten Weltkrieg 1939–1945. Band 4. Die Landstreitkräfte 15–30. 2. Auflage, Biblio-Verlag, Bissendorf 1976.

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]