292. Infanterie-Division (Wehrmacht)

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292. Infanterie-Division

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Aktiv Februar 1940 bis 4. April 1945
Staat Deutsches Reich NS Deutsches Reich
Streitkräfte Wehrmacht
Teilstreitkraft Heer
Typ Infanteriedivision
Gliederung Siehe Gliederung
Aufstellungsort Truppenübungsplatz Groß Born
Kommandeure
Liste der Kommandeure

Die 292. Infanterie-Division war ein militärischer Großverband des Heeres der Wehrmacht.

Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Aufstellung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Division wurde im Februar 1940 in Groß Born/Pommern als Teil der 8. Aufstellungswelle aufgestellt.

Westfeldzug[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Für den Westfeldzug wurde die Division nach Aachen verlegt und überquerte bei Montherme die Maas. Am Oise-Aisne-Kanal kam es zu mehreren Kampfhandlungen. Nach Überqueren der Marne war die 292. ID in die Kämpfe von Soilly und Try verwickelt.

Unternehmen Barbarossa[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

1941 wurde die Division im Rahmen des Unternehmens Barbarossa an der polnisch-sowjetischen Grenze eingesetzt. Am 20. Juni 1941 verlegten Pioniere des PiBtl. 179 eine Pontonbrücke bei Drohiczyn-Rogawka über den Bug, so dass die 292. und 78. ID mit schwerem Gerät übersetzen konnten. Die IR 507, 508 und 509 überwanden den Fluss unter Schutz der Artillerie mit Schlauch- und Sturmbooten. Am 26. Juni 1941 erreichte IR 508 den Białowieża-Urwald, wo die Rote Armee die Angreifer mehrere Tage lang in einen schweren Waldkampf banden. Weiterhin waren Soldaten der 292. ID an den Kämpfen um den Jelnja-Bogen (Juli bis September 1941), den Kesselschachten von Roslawl und Klinzy sowie der Doppelschlacht bei Wjasma und Brjansk beteiligt. Während des Vorstoßes auf Moskau wurde die 292. ID bei Akulowo und Nikolskije aufgehalten.

Divisionskommandeur, Generalmajor Rudolf Reichert, mit Adjutant des Grenadier-Regiments 509 bei der Lagebesprechung am Narew, November 1944.

Gruppe Seeger[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Im Januar 1942 wurden die Reste der 292. ID, 183. ID und 255. ID in die Gruppe „Seeger“ eingebunden und kämpfte an den Stellungen des Istra-Flusses.

1943[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Während des Jahres 1943 war die 292. ID am Unternehmen Büffelbewegung, dem Unternehmen Zigeunerbaron und dem Unternehmen Zitadelle der Heeresgruppe Mitte beteiligt.

1944[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Das Jahr 1944 war geprägt von Abwehr- und Rückzugsgefechten zwischen Pripjet und Bug.

Ostpreußen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

1945 zog sich die Division nach Ostpreußen zurück.

Vernichtung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

In der Kesselschlacht von Heiligenbeil wurde sie zerschlagen.

Auflösung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Am 4. April 1945 wurde die Division offiziell aufgelöst.

Gliederung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Infanterie-Regiment 507
  • Infanterie-Regiment 508
  • Infanterie-Regiment 509
  • Artillerie-Regiment 292
    • I.–IV. Abteilung
  • Panzerjäger-Abteilung (mot.) 292
  • Fahrrad-Bataillon 292
  • Pionier-Bataillon 292
  • Nachrichten-Abteilung 292
  • Nachschubtruppen

Personen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Kommandeure[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Divisionskommandeure der 292. Inf.-Div.
Dienstzeit Dienstgrad Name
6. Februar 1940 bis 29. September 1941 Generalleutnant Martin Dehmel
29. September 1941 bis 24. August 1942 Generalleutnant Willy Seeger
24. August bis 1. September 1942 Generalleutnant Curt Badinski
1. September 1942 bis 20. Juli 1943 Generalleutnant Wolfgang von Kluge
20. Juli 1943 bis 30. Juni 1944 Generalleutnant Richard John
30. Juni bis 1. September 1944 Generalmajor Johannes Gittner
1. September 1944 bis April 1945 Generalmajor Rudolf Reichert

Erste Generalstabsoffiziere (Ia)[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Generalstabsoffiziere (Ia) der 292. Inf.-Div.
Dienstzeit Dienstgrad Name
8. Februar bis 1. Juni 1940 Major Hubert Diermayer
1. Juni 1940 bis 5. Mai 1941 Major Johannes Kirsch
Mai 1941 bis 14. März 1942 Major Joachim Meichßner
15. März bis 29. August 1942 Major Jobst von Reden
August 1942 Major von Trotha
August 1942 bis 10. Dezember 1943 Oberst Wilhelm Deyhle
12. Dezember 1943 bis 1. August 1944 Oberstleutnant Erwin Fussenegger
1. August 1944 bis 6. Mai 1945 Major Rudolf Grüner

Ausgezeichnete Angehörige der Division[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Insgesamt wurden 23 Angehörige mit dem Ritterkreuz des Eisernen Kreuzes und 94 mit dem Deutschen Kreuz in Gold ausgezeichnet.

Dienstgrad Name Einheit Verleihungsdatum
Hauptmann Walter Pufpaff Kommandeur III.Btl./IR 508 29. November 1941
Leutnant Walter Brüning Adjutant und Führer III.Btl./IR 508 12. Januar 1942
Oberleutnant Bernhard Kuhna Führer II.Btl./IR 508 12. Januar 1942
Hauptmann Julius Gerlach Bataillonskommandeur III.Btl./IR 507 10. Februar 1942
Oberst Hans Hahne Regimentskommandeur IR 507 10. Februar 1942
Oberfeldwebel Willi Zahn Zugführer 14. Kp./Panzerjäger GR 507 18. Juli 1943
Leutnant Paul Weber Führer 9. Kp./GR 508 25. Juli 1943
Major Josef Fischer Bataillonskommandeur II. Btl./GR 507 6. August 1943
Generalleutnant Wolfgang von Kluge Divisionskommandeur 292. ID 29. August 1943
Unteroffizier Otto Loose Geschützführer 14. Kp./Panzerjäger GR 507 4. November 1943
Generalmajor Richard John Divisionskommandeur 292. ID 20. Dezember 1943
Hauptmann Erich Plettner Bataillonskommandeur I. Btl./GR 507 1. Januar 1944
Major Günther Johanns Bataillonskommandeur PiBtl. 292 9. Januar 1944
Oberfeldwebel Ewald Tost Zugführer 1. Kp./GR 507 27. August 1944
Major Joachim Heidschmidt Regimentskommandeur GR 509 27. August 1944
Oberfeldwebel Kurt Lieske Zugführer II. Btl./GR 508 2. September 1944
Oberleutnant Walter Brauer Kompaniechef 14. Kp./Panzerjäger GR 507 10. September 1944
Leutnant Harro Nolte Führer 4. Kp./GR 507 4. Oktober 1944
Major Jakob Zimmermann Regimentskommandeur GR 509 1. Februar 1945
Oberfeldwebel Walter Wurl Zugführer 2. Kp./GR 509 18. Februar 1945
Feldwebel Wilhelm Günter Zugführer 13. Kp./GR 508 5. März 1945
Leutnant Heinz Meng Kompanieführer PiBtl. 292 5. März 1945
Generalmajor Rudolf Reichert Divisionskommandeur 292. ID 11. März 1945

Bekannte Divisionsangehörige[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Werner Haupt: Die deutschen Infanterie-Divisionen Band 3 - Aufstellungsjahre 1939-1945. Podzun-Pallas Verlag, Friedberg 1993, ISBN 3-7909-0476-7.
  • Günther Nitz: Die 292. Infanterie Division. Bernard & Graefe, Berlin 1967.
  • Georg Tessin: Verbände und Truppen der deutschen Wehrmacht und Waffen-SS im Zweiten Weltkrieg 1939–1945. Band 9: Die Landstreitkräfte 281–370. Biblio-Verlag, Bissendorf 1974, ISBN 3-7648-1250-8.

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]