4. Armee (Japanisches Kaiserreich)

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4. Armee

Aktiv 24. Juni 1904 bis 15. August 1945
Staat JapanJapan Japanisches Kaiserreich
Streitkräfte Japan Japanische Streitkräfte
Teilstreitkraft Japan Japanisches Heer
Truppengattung Infanterie
Typ Korps
Stärke 40.000
Standort 1938–45: Bei’an, Mandschukuo
Spitzname Hikari (, „Licht“)
Schlachten Russisch-Japanischer Krieg
Schlacht von Hsimucheng
Schlacht von Liaoyang
Schlacht am Shaho
Schlacht von Sandepu
Schlacht von Mukden

Zweiter Weltkrieg

Sowjetische Invasion der Mandschurei
Oberbefehl
Liste der Oberbefehlshaber

Die 4. Armee (jap. 第4軍, Dai-yon-gun) war ein Großverband des Kaiserlich Japanischen Heeres. Sie wurde zwischen 1904 und 1945 zweimal aufgestellt und demobilisiert. Ihr Tsūshōgō-Code (militärischer Tarnname) war Licht (, Hikari).

Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

1904 bis 1906[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Mit der Landung der 10. Division auf der Liaoyanghalbinsel wurde am 24. Juni 1904 unter dem Befehl von General Nozu Michitsura die 4. Armee gebildet. Sie machte sich unverzüglich auf den Weg nach Liaoyang, um dort von der 2. Armee die 5. Division zu übernehmen.[1] Am 31. Juli 1904 kam es zur Schlacht von Hsimucheng, in der die russischen Truppen zum Rückzug gezwungen wurden. Direkt im Anschluss nahm die 4. Armee, zusammen mit der 2., an der Schlacht von Liaoyang siegreich teil. Im gleichen Jahr beteiligte sie sich auch an der Schlacht am Shaho und im Januar 1905 an der Schlacht von Sandepu. Im Februar 1905 kam es zur damals größten Landschlacht seit der Völkerschlacht bei Leipzig, als die 4. Armee mit der 1., 2., 3. und 5. Armee an der Schlacht von Mukden teilnahm.

Nach Ende der Kampfhandlungen wurde die 4. Armee am 17. Januar 1906 demobilisiert.

1938 bis 1945[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Am 15. Juli 1938 wurde die 4. Armee im Zuge des Zweiten Japanisch-Chinesischen Krieges wieder neu aufgestellt und diente als Teil der 1. Regionalarmee im japanischen Marionettenstaat Mandschukuo für Garnisonsaufgaben. Ihr Hauptquartier befand sich im nordmandschurischen Bei’an, welches sie stark befestigte. Ziel war es, an der mandschurisch-sowjetischen Grenze Stärke gegenüber der Sowjetunion zu zeigen, nachdem es bereits mehrfach zu Grenzzwischenfällen gekommen war. Die 1. Regionalarmee und damit die 4. Armee war Bestandteil der Kwantung-Armee. Die Kämpfe in China und, im Zuge des Pazifikkriegs, in Südostasien führten zum Abzug von Material und Truppen aus Mandschukuo, wodurch die Armee geschwächt zurückblieb.

Gegen Ende des Zweiten Weltkriegs griff am 8. August 1945 die kampferprobte Rote Armee in der Operation Auguststurm die Mandschukuo und das japanische Kaiserreich an. Die quantitativ und qualitativ schlecht ausgerüstete 4. Armee konnte keinen nachhaltigen Widerstand leisten. Große Teile der Armee wurden überrannt, einige konnten sich bis auf Harbin zurückziehen, wo sie sich nach der Kapitulation Japans ebenfalls ergaben.

Oberbefehlshaber[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Name Von Bis
1. General Nozu Michitsura 30. Juni 1904 12. Januar 1906
demobilisiert 12. Januar 1906 15. Juli 1938
2. Generalleutnant Nakashima Kesago 15. Juli 1938 1. August 1939
3. Generalleutnant Ushiroku Jun 1. August 1939 28. September 1940
4. Generalleutnant Washizu Jōhei 28. September 1940 15. Oktober 1941
5. Generalleutnant Yokoyama Isamu 15. Oktober 1941 21. September 1942
6. Generalleutnant Kusaba Tatsumi 21. September 1942 7. Februar 1944
7. Generalleutnant Nishihara Kanji 7. Februar 1944 23. März 1944
8. Generalleutnant Uemura Mikio 23. März 1944 September 1945

Untergeordnete Einheiten[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

1904 bis 1906[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • 4. Armee-Stab
  • 5. Division
  • 10. Division

1938 bis 1945[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Folgende Einheiten waren der 4. Armee im August 1945 unterstellt:[2]

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Gordon L. Rottman: The Japanese Army in World War II. Osprey Publishing, Oxford 2005, ISBN 1-84176-789-1, S. 9 ff.
  • Bernard Jowett: The Japanese Army 1931-45. Band 2: 1942-45. Osprey Publishing, Oxford 1999, ISBN 1-84176-354-3.
  • Victor Madej: Japanese Armed Forces Order of Battle, 1937–1945. Game Publishing, 1981, OCLC 833591372, OCLC 833591376.
  • Geoffrey Jukes: The Russo-Japanese War 1904–1905. Osprey Publishing, 2002, ISBN 1-84176-446-9.
  • Rotem Kowner: The A to Z of the Russo-Japanese War. Scarecrow Press, Lanham 2009, ISBN 978-0-8108-6841-0.
  • David Glantz: Soviet Operational and Tactical Combat in Manchuria, 1945: „August Storm“. Routledge, 2004.

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • IJA 4th Army. niehorster.org, abgerufen am 22. Oktober 2015 (englisch).

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. The Russo-Japanese War 1904–1905. Osprey Publishing, S. 42 ff.
  2. Glantz, S. 187