Abraham Bar Menachem

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Abraham Bar Menachem

Abraham Bar Menachem (geboren 16. Mai 1912 als Alfred Gutsmuth in Wieseck bei Gießen; gestorben 24. März 2017 in Netanja, Israel)[1] war ein israelischer Jurist und Politiker.

Leben und Wirken[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Nach dem Besuch der Liebigschule studierte Abraham Bar Menachem Rechtswissenschaften an der Ludwigs-Universität Gießen und wurde dort 1933/1934 bei Wolfgang Mittermaier zum Dr. jur. promoviert. Im Februar 1934 zog er in die Niederlande und emigrierte schließlich 1938 nach Palästina. Von 1967 bis 1970 und erneut von 1974 bis 1978 war er Bürgermeister der israelischen Großstadt Netanja, in der Bar Menachem bis zu seinem Tod lebte.

Seit den 1960er-Jahren engagierte er sich für die Aussöhnung von Deutschland und Israel. So bewirkte Bar Menachem auch die Gründung von Städtepartnerschaften von Netanja zu Dortmund (1981) sowie zu seiner Geburtsstadt Gießen (1978).

Ehrungen und Auszeichnungen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Bar Menachem besaß die Ehrenbürgerschaft der Stadt Gießen (seit 1987) und war Ehrenkollege der Hebräischen Universität Jerusalem. Außerdem erhielt er 1982 die Hedwig-Burgheim-Medaille der Stadt Gießen, 1983 das Bundesverdienstkreuz 1. Klasse, 2011 den Hessischen Verdienstorden und 2015 die Wilhelm-Leuschner-Medaille. Im Jahre 2012 wurde im Oberhessischen Museum Gießen eine Porträtbüste von ihm enthüllt, die im Eingangsbereich des Vortragssaales (Netanya-Saal) steht. Im Wintersemester 2020/21 wurde eine neue Vortragsreihe am Fachbereich Rechtswissenschaft der Justus-Liebig-Universität Gießen unter dem Namen Abraham Bar Menachem Talks etabliert.[2] Seit 2021 ist der größte Hörsaal des Fachbereichs Rechtswissenschaft der Justus-Liebig-Universität nach ihm benannt.[3]

Veröffentlichungen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Die systematische Begründung der Bestimmung in § 157 Ziffer 1 StGB. und die Rechtsprechung des Reichsgerichts hierzu. juristische Dissertation, Gießen 1933
  • Abraham Bar Menachem: Bitterer Vergangenheit zum Trotz. Lebenserinnerungen, Reden eines Israeli aus Hessen. Insel Verlag, Frankfurt am Main und Leipzig 1992, ISBN 3-458-16245-3.
  • Israel. Gestern und Heute in den Spuren der Realitäten. Lit, Berlin und Münster 2006, ISBN 3-8258-9647-1

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Gießener Anzeiger Verlags GmbH & Co KG: Gießener Ehrenbürger Dr. Bar Menachem im Alter von 104 Jahren verstorben. (giessener-anzeiger.de [abgerufen am 27. März 2017]).
  2. Archivierte Kopie (Memento des Originals vom 30. Januar 2021 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.uni-giessen.de Ankündigung auf der Homepage des Fachbereichs Rechtswissenschaft, Zugriff am 26. Januar 2021
  3. Hörsaal nach Dr. Abraham Bar Menachem benannt. Abgerufen am 27. Februar 2023.