Academy for Architectural Culture

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Academy for Architectural Culture
Gründung 24. Juni 2008[1]
Trägerschaft privat
Ort Hamburg
Bundesland Hamburg
Land Deutschland
Leitung
Studierende bis zu 24 pro Workshop[2]
Mitarbeiter vier feste Mitarbeiter sowie freie Tutoren, Dozenten und Gastprofessoren (2017)[3]
Website www.aac-hamburg.de

Die Academy for Architectural Culture (kurz aac) ist eine international ausgerichtete private und gemeinnützige Fortbildungseinrichtung für Architekturstudenten und junge Architekten mit Sitz in Hamburg. Sie wird getragen von der gmp-Stiftung, die u. a. von Ertragsanteilen des Architekturbüros von Gerkan, Marg und Partner finanziert wird.[4]

Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Academy for Architectural Culture wurde im Sommer 2008 in Hamburg gegründet und nahm am 1. September des Jahres ihren Lehrbetrieb auf. 2012 bezog die aac eigene Räume auf dem Campus Rainvilleterrasse in dem Gebäude der ehemaligen Altonaer Seefahrtschule, das für diesen Zweck denkmalgerecht saniert wurde.[5][6]

Campus Rainvilleterrasse im Gebäude der ehem. Altonaer Seefahrtsschule

Bis Ende 2017 wurden siebzehn Workshops zu Themen an den „Schnittstellen der Architektur zu Kunst und Gesellschaft“[7] in Kooperation mit verschiedenen Partnern durchgeführt, zu Beginn unregelmäßig und seit 2013 in festem Turnus mit einem Frühjahrs- bzw. Sommer- und einem Herbstkurs.

Im Rahmen der 15. Internationalen Architekturbiennale 2016 präsentierte die aac in Venedig ihre Geschichte und ihren Lehransatz mit der Ausstellung future practice. practice future.[8]

Lehre[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Das Curriculum der aac ist in mehrwöchigen Blockkursen organisiert. In diesem begrenzten Zeitrahmen bearbeiten die Kursteilnehmer in konkurrierender Gruppenarbeit eine architektonische bzw. städtebauliche Entwurfsaufgabe. Die Themenstellungen hierzu werden vor einem konkreten Planungshintergrund aus aktuellen, öffentlich diskutierten und relevanten Fragen des Bauens und Planens entwickelt. Darüber hinaus werden in einzelnen Workshops im Sinne eines eigenen Forschungsansatzes methodische Fragen des Entwerfens in den Mittelpunkt gestellt.

Geleitet werden die Kurse von Meinhard von Gerkan und Volkwin Marg zusammen mit ihren Büropartnern Nikolaus Goetze und Stephan Schütz. Fachleute von Kooperationspartnern, aus der Bauwirtschaft und anderen Hochschulen sowie weitere Architekten ergänzen als Dozenten und Gastkritiker den festen Mitarbeiterstab.[9] Auf den interkulturellen und internationalen Austausch der Teilnehmer – Architekturstudenten, Absolventen und junge Architekten aus aller Welt – wird besonderer Wert gelegt[10], die Unterrichtssprache ist Englisch.[2] Für die Kursgebühren vergibt die gmp-Stiftung Stipendien, um die sich die Teilnehmer bewerben können.[11]

Wirken und Wahrnehmung in der Öffentlichkeit[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Integraler Teil der aac ist die Veröffentlichung ihrer Arbeitsergebnisse. So finden die Abschlusspräsentationen ebenso wie begleitende Vortragsreihen öffentlich auf dem Campus statt.[12] Die Materialien der Workshops, Hintergrund der Themenstellungen, Teilnehmer und Ergebnisse, werden darüber hinaus in der eigenen Publikationsreihe der aac dokumentiert.

Beginnend mit den drei Entwurfsaufgaben des Auftaktworkshops 2008[13] fanden die Kurse regelmäßig ihr Echo in der Tages- und Fachpresse. Beispiele von aac-Workshops, deren Entwürfe auf diese Weise Teil öffentlicher Debatten wurden, sind TXL+, Schaufenster einer Energie-Plus-Stadt von 2009 zur Nachnutzung des Berliner Flughafen Tegel im Rahmen des Werkstattprozesses der Berliner Senatsverwaltung für Stadtentwicklung und Wohnen[14], des Weiteren der zusammen mit dem Centre for Information Technology and Architecture der Königlich Dänischen Kunstakademie Kopenhagen konzipierte Sommerkurs 2014 zum parametrischen Entwerfen,[15] in dem Sportbauten im Zusammenhang mit Hamburgs Olympiabewerbung 2024 entworfen wurden.[16] Gleich zwei Workshops im Herbst 2015 setzten sich mit einem Neubau für ein Naturkundemuseum in Hamburg auseinander.[17] 2016 widmete sich der Frühjahrskurs dem seriellen Wohnbau und baulicher Nachverdichtung von innerstädtischen Quartieren in Berlin.[18] Der Herbstkurs des gleichen Jahres erarbeitete Gebäudeentwürfe zum geplanten Fernbahnhof Hamburg-Diebsteich.[19] Im Frühjahr 2017 war das geplante Deutsche Hafenmuseum Thema eines Workshops, in dem erste Entwürfe für den Standort auf dem Kleinen Grasbrook konzipiert wurden.[20] Im September 2017 befasste sich ein städtebaulicher Workshop mit einem ehemaligen Flughafengelände in Teheran, auf dem ein neues Stadtviertel entstehen soll.[21]

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Die aac: gmp gründet in Hamburg eine internationale Architektur-Akademie. (Memento vom 8. Februar 2017 im Internet Archive) Veranstaltungshinweis des Kulturwerk West, 24. Juni 2008, abgerufen am 8. Februar 2017.
  2. a b »Deutsches Haus« Für Vietnam. In: Deutsche Bauzeitung, Nr. 9, 2010, abgerufen am 7. Februar 2017.
  3. aac-hamburg.de, abgerufen am 13. Februar 2017.
  4. Ergänzend gingen Mittel aus einer Vergleichszahlung der Deutschen Bahn im Streit über den Berliner Hauptbahnhof in das Stiftungsvermögen ein, vgl. Nils Hille: aac Hamburg. Die besten testen. Die hauseigene Akademie von Gerkan Marg und Partner führt den Nachwuchs an seine Grenzen. In: Deutsches Architektenblatt, Nr. 11, 2008, abgerufen am 7. Februar 2017.
  5. Neues Leben in die alte Seefahrtschule, Pressemeldung auf hamburg.de, 17. Februar 2011, abgerufen am 13. Februar 2017.
  6. Rainvilleterrasse Hamburg, gmp haben Seefahrtsschule modernisiert, Meldung auf Baunetz.de, 12. September 2012, abgerufen am 13. Februar 2017.
  7. Meldung auf db-bauzeitung.de, 19. November 2014, abgerufen am 8. Februar 2017.
  8. aac in Venedig. Die Hamburger Academy for Archtectural Culture präsentiert sich auf der Biennale. In: Bauwelt, Nr. 20, 2016, S. 4.
  9. aac-hamburg.de, abgerufen am 14. Februar 2017.
  10. Meinhard von Gerkan: Black Box BER. Vom Flughafen Berlin Brandenburg und anderen Großbaustellen. Wie Deutschland seine Zukunft verbaut. Quadriga, Berlin, 2013, ISBN 3-86995-060-9, S. 147.
  11. aac-hamburg.de, abgerufen am 13. Februar 2017.
  12. Ankündigung der Vortragsreihe in der aac zum Museum der Zukunft, detail.de, 4. März 2013, abgerufen am 13. Februar 2017.
  13. aac Academy for Architectural Culture – 2008. In: wettbewerbe aktuell 12/2008, ISSN 0177-9788, S. 83–86.
  14. Zukunftsraum Flughafen Tegel. Der Werkstattprozess (= Tegel Airport future strategies). Hrsg.: Senatsverwaltung für Stadtentwicklung. Berlin, 2011, S. 24–27, 54–55, PDF; 19,3 MB
  15. Benedikt Kraft: Kaderschmiede oder Fortbildungsakademie mit Mehrwert? In: DBZ – Deutsche Bauzeitschrift, Nr. 12, 2014, abgerufen am 7. Februar 2017.
  16. Hamburger Stadion-Papst plant Olympia. In: Bild Hamburg, 7. Juli 2014, S. 14.
  17. Marc Hasse: Die neuen Pläne für ein Hamburger Naturkundemuseum. In: Hamburger Abendblatt, 16. September 2016, abgerufen am 13. Februar 2017
  18. Sebastian Redecke: „Es wird zu langsam gebaut.“ In: Bauwelt, Nr. 28–29, 2016, S. 18–21.
  19. Olaf Dittmann: Neue Ideen für Altonas Bahnhof. In: Die Welt, 8. Oktober 2016.
  20. Erste Visionen für das neue Hafenmuseum. Architektur-Studenten präsentieren ihre Entwürfe auf dem Campus Rainvilleterrassen. In: Hamburger Abendblatt, 24. März 2017, abgerufen am 27. März 2017.
  21. Nachwuchsarchitekten befassen sich mit Teherans neuem Viertel. Hamburger Abendblatt, 26. September 2017, abgerufen am 1. Oktober 2017.