Acetylendicarbonsäure

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Strukturformel
Strukturformel von Acetylendicarbonsäure
Allgemeines
Name Acetylendicarbonsäure
Andere Namen

Butindisäure

Summenformel C4H2O4
Kurzbeschreibung

beiger Feststoff[1]

Externe Identifikatoren/Datenbanken
CAS-Nummer 142-45-0
EG-Nummer 205-536-0
ECHA-InfoCard 100.005.033
PubChem 371
Wikidata Q410634
Eigenschaften
Molare Masse 114,05 g·mol−1
Aggregatzustand

fest

Dichte

0,55 g·cm−3 (Schüttdichte)[2]

Schmelzpunkt

180–185 °C[2]

Löslichkeit

löslich in Wasser[2]

Sicherheitshinweise
GHS-Gefahrstoffkennzeichnung[1]
Gefahrensymbol

Gefahr

H- und P-Sätze H: 301​‐​315​‐​319​‐​335
P: 261​‐​301+310​‐​305+351+338[1]
Toxikologische Daten

63 mg·kg−1 (LD50Mausoral)[1]

Thermodynamische Eigenschaften
ΔHf0

−577,3 kJ/mol[3]

Soweit möglich und gebräuchlich, werden SI-Einheiten verwendet. Wenn nicht anders vermerkt, gelten die angegebenen Daten bei Standardbedingungen.

Acetylendicarbonsäure ist eine chemische Verbindung aus der Gruppe der Carbonsäuren. Sie ist die einfachste Dicarbonsäure mit einer C≡C-Dreifachbindung.

Gewinnung und Darstellung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Acetylendicarbonsäure wurde erstmals im Jahre 1877 durch den polnischen Chemiker Ernest Bandrowski beschrieben. Sie kann durch die Dehydrobromierung der α,β-Dibrombernsteinsäure mit Kaliumhydroxid in Methanol oder Ethanol gewonnen werden. Die Reaktion liefert Kaliumbromid und das Kaliumsalz der Acetylendicarbonsäure, welches mit Schwefelsäure behandelt wird, um Acetylendicarbonsäure zu gewinnen.[4][5]

Eigenschaften[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Acetylendicarbonsäure ist ein beiger Feststoff, welcher in Wasser löslich ist.[1] Die mittels DSC bestimmte Zersetzungswärme beträgt −154 kJ·mol−1 bzw. −1355 kJ·kg−1.[6]

Verwendung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Verwendung finden vor allem die Diester der Acetylendicarbonsäure (z. B. Acetylendicarbonsäuredimethylester) die als Zwischenprodukte zur Herstellung von Heterocyclen sowie als Dienophile bei Diels-Alder-Reaktionen verwendet werden.[7]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. a b c d e Datenblatt Acetylenedicarboxylic acid, 95 % bei Sigma-Aldrich, abgerufen am 14. Dezember 2011 (PDF).
  2. a b c Datenblatt Acetylendicarbonsäure bei Merck, abgerufen am 14. Dezember 2011.
  3. David R. Lide (Hrsg.): CRC Handbook of Chemistry and Physics. 90. Auflage. (Internet-Version: 2010), CRC Press / Taylor and Francis, Boca Raton FL, Standard Thermodynamic Properties of Chemical Substances, S. 5-25.
  4. E. Bandrowski: Ueber Acetylendicarbonsäure, Chemische Berichte, 1877, Band 10, S. 838–842.
  5. T. W. Abbott, Richard T. Arnold, Ralph B. Thompson: Acetylenedicarboxylic acid In: Organic Syntheses. 18, 1938, S. 3, doi:10.15227/orgsyn.018.0003; Coll. Vol. 2, 1943, S. 10 (PDF).
  6. Grewer, T.; Klais, O.: Exotherme Zersetzung - Untersuchungen der charakteristischen Stoffeigenschaften, VDI-Verlag, Schriftenreihe "Humanisierung des Arbeitslebens", Band 84, Düsseldorf 1988, ISBN 3-18-400855-X, S. 9.
  7. Lexikon der Chemie: Acetylendicarbonsäure