Achim Winter

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Achim Winter (2015)

Achim Winter (* 1. April 1961 in Offenbach am Main als Joachim Winter) ist ein deutscher Moderator, Autor, Produzent, Regisseur, Blogger und Satiriker.

Leben[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Winter studierte Anglistik, Geschichte und Publizistik. Danach volontierte er beim ZDF – zunächst in der Show-Redaktion. Als Reporter produzierte er Reportagen aus England und Irland. Von 1997 bis 2006 war Winter Moderator beim ZDF-Boulevardmagazin Leute heute. Ebenfalls seit 1997 ist er Außenreporter bei hallo deutschland im ZDF. Mit seinem kabarettistischen Wochenrückblick Winters Woche ist Achim Winter dort jeden Freitag im Vorabendprogramm zu sehen.[1] Im ZDF-Mittagsmagazin präsentiert er die Kolumne AHA. Winter war daneben häufiger Teilnehmer der Ratesendung Dings vom Dach, die von 2005 bis 2019 vom Hessischen Rundfunk produziert und sonntagabends im hr-fernsehen ausgestrahlt wurde.

Von März bis Mai 2006 moderierte er zusammen mit Bettina Böttinger die WDR-Fernsehsendung Kölner Treff.[2] 2007 nahm er als Gast am perfekten Promi-Dinner teil. Darüber hinaus hatte Winter verschiedene Gastauftritte, unter anderem in der ARD-Sendung Verstehen Sie Spaß? und in der WDR-Fernsehsendung Das NRW-Duell.

Winter ist Mitglied der Rotarier. Aufgrund der Erfahrungen im Zuge der Frühgeburt seines Sohnes engagiert sich Winter als Moderator und Fürsprecher für die „European Foundation for the Care of Newborn Infants“ (kurz: EFCNI) mit Sitz in München.[3]

Seit 2015 erscheint Winters regelmäßige Video-Kolumne „Das Morgengrauen“ auf Roland Tichys Online-Zeitung Tichys Einblick. Zusammen mit Tichy selbst kommentiert er darin die aktuellen politischen und wirtschaftlichen Geschehnisse. Darüber hinaus ist Winter Produzent und Moderator des Internet-Talkformates „Unterhaltung Ungeschminkt“, welches er zusammen mit Stephan Schreyer produziert. Darin spricht Winter mit Politikern, Unternehmern und Prominenten über deren Leben und das aktuelle Zeitgeschehen.

Schriftstellerisches Wirken[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

2010 veröffentlichte Winter das Buch „Wir sind nicht Papst!“, in dem er unter dem Begriff „Notorismus“ eine Entwicklung in den Massenmedien zusammenfasst, die eine Bekanntheit um der Bekanntheit willen, völlig losgelöst von Talent, Niveau und ethischen Maßstäben, ermögliche.[4] 2012 erschien Winters zweites Buch. Zusammen mit der TV-Moderatorin Bärbel Schäfer veröffentlichte er im Weissbooks Verlag den Unterhaltungsroman „Zen im Gurkenbeet“, in dem er, zum Teil mit autobiografischer Färbung, seine Erfahrungen mit Familienleben und Medienwelt humorvoll verarbeitete.

Rezeption[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Im Sommer 2016 beschäftigte sich Winter in seinem dreiminütigen satirisch angelegten Wochenrückblick für die ZDF-Sendung „hallo deutschland“ mit einer vom Bundesinnenministerium empfohlenen Broschüre der Amadeu Antonio Stiftung zum Umgang mit Hate speech. Die Meldung von Hassbeiträgen in sozialen Medien bezeichnete er als „Bespitzelung“. Beispielhaft benannte er Zwei der Zeit zufolge muslimfeindliche und nationalistische Twitteraccounts, deren Beiträge er neben denen anderen rechtspopulistischen Accounts über seinen privaten Twitter-Account auch selbst weiterverbreitete. Die Stiftung, die mit Herausgabe der Broschüre zum Ziel einer intensiven Kampagne von Rechtsextremisten wurde, reagierte mit einer Beschwerde beim ZDF-Fernsehrat und verlangte die Löschung des Beitrags. Das ZDF entsprach dieser Forderung nicht, distanzierte sich jedoch inhaltlich von Winters Aussagen: „Winter arbeite als Satiriker mit provokant-überspitzten Thesen und treffe seine pointierten Aussagen erkennbar in dieser Rolle“, erläuterte ein Sprecher gegenüber Zeit Online.[5][6] Der Journalist Stefan Winterbauer verwies auf Meedia in diesem Zusammenhang darauf, dass es eine Masche von Winter sei, „populistische Hetze mit viel Grimassieren in Pseudo-Ironie zu verpacken“. So könne „er am Ende immer behaupten: War ja bloß Spaß, war ja bloß Satire!“. Winter verbreite auch in der Kolumne mit Tichy „mit viel Augengerolle und Armgerudere, was vermutlich Ironie signalisieren soll“, meist „reaktionär[e] bis populistisch[e]“ Botschaften.[7]

Veröffentlichungen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: Achim Winter – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Belege[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Achim Winter. Vita (Memento vom 22. August 2016 im Internet Archive)
  2. Thomas Lückerath: WDR-Talk "Kölner Treff" bekommt neues Konzept. In: DWDL.de. 10. August 2006, abgerufen am 13. Februar 2023.
  3. Achim Winter. (Memento vom 21. Juli 2016 im Internet Archive). Im Original publiziert auf fruehgeborene.de.
  4. Henryk M. Broder: Broders Bücher: Amoklauf durch die Arena der Eitelkeiten. In: Spiegel Online. 19. November 2010, abgerufen am 10. Juni 2016.
  5. Tilman Steffen: Rechtsextremismus: ZDF macht Kampf gegen Hasskommentare lächerlich. In: zeit.de. 13. Juli 2016, abgerufen am 6. August 2016.
  6. Amna Franzke: Kontroverse um ZDF-Satirebeitrag: Mit besten Grüßen. In: taz.de. 15. Juli 2016, abgerufen am 6. August 2016.
  7. Hass, wohin man schaut: Wie eine Anti-Hatespeech-Broschüre der Amadeu Antonio Stiftung Hass-Wellen im Social Web auslöste › Meedia. In: meedia.de. 9. August 2016, abgerufen am 22. August 2016.