Adalbert Flaccus

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Zur Navigation springen Zur Suche springen

Adalbert Fritz Otto Flaccus (* 24. Dezember 1880 in Altenwald; † 21. August 1955 in Düsseldorf) war ein deutscher Eisenhüttenmann und Manager der deutschen Stahlindustrie.

Leben[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Adalbert Flaccus studierte an der Bergakademie Freiberg Eisenhüttenkunde. 1901 wurde er Mitglied des Corps Saxo-Borussia Freiberg. 1905 schloss er das Studium als Dipl.-Ing. ab. 1906 wurde er Stahlwerksassistent bei Hoesch in Dortmund. 1913 stieg er zum Stahlwerkschef bei der Gutehoffnungshütte in Oberhausen auf. Am Ersten Weltkrieg nahm er als Hauptmann der Reserve bei den Freiberger Jägern teil. Er wurde für Verdienste an der Westfront, er konnte mit seiner Kompanie einen feindlichen Angriff abschlagen, am 29. April 1917 mit dem Ritterkreuz des Militär-St.-Heinrichs-Ordens ausgezeichnet.[1] Nach Kriegsende wurde er Betriebsdirektor der Gutehoffnungshütte, anschließend Technischer Direktor des Hörder Vereins und des Hüttenwerks Phönix in Duisburg-Ruhrort sowie Vorstandsmitglied und Stellvertretender Vorstandsvorsitzender der Phönix AG für Bergbau und Hüttenbetrieb. Mit Gründung der Vereinigten Stahlwerke wurde er 1926 deren Vorstand. Er war zunächst zuständig für Produktion, Selbstkostenwesen und Forschung. Später verantwortete er die Hauptgruppe Draht, Bandstahl und Profile sowie die Weiterverarbeitung in den ostwestfälischen Werken.

Flaccus war Aufsichtsratsmitglied der Vereinigten Stahlwerke van der Zypen und Wissener Eisen-Hütten AG in Köln-Deutz, der Schorch-Werke AG und der Stahlwerke Brüninghaus AG.

Er gehörte dem Vorstand des Vereins Deutscher Eisenhüttenleute und dem Vorstand der Nordwestlichen Gruppe des Vereins Deutscher Eisen- und Stahlindustrieller an. Er war stellvertretendes Vorstandsmitglied der Emschergenossenschaft.

1951 erhielt er das Band des Corps Saxo-Montania zu Freiberg und Dresden in Aachen.

Auszeichnungen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Eisernes Kreuz II. und I. Klasse
  • Königlicher Sächsischer Albrechtsorden 2. Klasse mit Schwertern sowie weitere hohe sächsische Auszeichnungen
  • Dr.-Ing. E. h. der Technischen Hochschule Berlin-Charlottenburg

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Flaccus, Adalbert. In: Robert Volz: Reichshandbuch der deutschen Gesellschaft. Das Handbuch der Persönlichkeiten in Wort und Bild. Band 1: A–K. Deutscher Wirtschaftsverlag, Berlin 1930, DNB 453960286, S. 450.
  • Adolf Berve, Herbert Dieter Nienhaus, Kurt Schröter, Gerhard Voigt, Karl Heinz Weber: Chronik des Corps Saxo-Montania zu Freiberg und Dresden in Aachen, Teil II - Corps Saxo-Borussia Freiberg i. Sa. 1842–1935 (1951), Hauptabschnitt II, S. 254, 298 (Kurzbiografie und biografische Daten)

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. SLUB Dresden: Der Königlich Sächsische Militär-St.-Heinrichs-Orden. Abgerufen am 29. Juni 2023 (deutsch).