Adlerpult

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Adlerpult in St. Lambertus (Erkelenz), um 1450
Adlerpult in der Maxkirche in Düsseldorf, um 1450

Das Adlerpult war im Mittelalter eine bevorzugte Variante des Lesepultes im Altarraum christlicher Gotteshäuser. Es erfuhr als Träger des Evangelienbuches, des Lektionars oder des Antiphonales eine seinem hohen liturgischen Rang entsprechend aufwändige Gestaltung.

Die ausgebreiteten Schwingen des Adlers waren formal und funktional als Unterlage der aufgeschlagenen Folianten geeignet. An frühen Kanzeln und Lettnern war, wie Beispiele in Italien zeigen, der Adler noch Teil der steinernen Brüstung. Gelegentlich stand er in einer Folge von Evangelistensymbolen; als Attribut des Evangelisten Johannes verselbständigte er sich aber später.

Im 14. und 15. Jahrhundert fand das Adlerpult als freistehendes Einzelmöbel weite Verbreitung. Zahlreiche herausragende Beispiele wurden in den maasländischen Produktionszentren aus Gelbguss gegossen und finden sich noch im Rheinland und den Niederlanden. Dem Adlerpult verwandt sind vereinzelt als Pelikan oder Greif ausgebildete Lesepulte.

Beispiele[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einige Adlerpulte befinden sich heute in Museen.

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: Adlerpult – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Bedeutende Bau- und Kunstwerke in Erkelenz 10: Adlerpult in St. Lambertus. (PDF; 251 KB) Stadt Erkelenz, 2004, abgerufen am 2. Januar 2024.
  2. Claudia Euskirchen, Olaf Gisbertz, Ulrich Schäfer u. a. (Bearbeiter): Nordrhein-Westfalen I: Rheinland (= Georg Dehio [Begründer], Dehio-Vereinigung [Hrsg.]: Handbuch der Deutschen Kunstdenkmäler). Deutscher Kunstverlag, München/Berlin 2005, ISBN 3-422-03093-X, S. 352.