Adolf Mahlmann

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Adolf Mahlmann mit Frau Helene und den Kindern Kurt, Hans und Wilhelm (von links) vor 1918. Tochter Gertrud wurde 1919 geboren

Adolf Mahlmann (* 6. August 1876 in Bielefeld; † 28. Februar 1945 im KZ Buchenwald) war ein deutscher kommunistischer Widerstandskämpfer gegen den Nationalsozialismus und NS-Opfer. Sein Sohn Hans war Angehöriger der Gruppe Ulbricht.

Leben und Beruf[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Mahlmann entstammte einer westfälischen Familie. Nach dem Besuch der Volksschule erlernte er den Beruf des Malers und Anstreichers und war zwei bis drei Jahre auf der Walz durch Deutschland, die Schweiz, Österreich, Italien, Frankreich; während der Wanderschaft war er bereits sozialdemokratisch und gewerkschaftlich aktiv. 1908[1] heiratete er Helene Mahlmann, geb. Grashorn (1878–1959), Sohn Hans wurde 1911 geboren. Adolf Mahlmann trat in die Sozialdemokratische Partei Deutschlands (SPD) ein. 1917 wurde er Mitglied der USPD, danach des Spartakusbundes. Er war Mitglied des Arbeiter- und Soldatenrates in Essen. Auf der Suche nach Arbeit ging er nach Hamburg und betätigte sich in der Zeit der Weimarer Republik gegen den aufkommenden Faschismus. Mahlmann war einer der Mitbegründer der Hamburger KPD und beteiligte sich 1923 am Hamburger Aufstand. Dadurch verlor er seine Arbeit.[2] Im DDR-Spielfilm „Ernst Thälmann – Sohn seiner Klasse“ über dem Hamburger Aufstand gibt es eine Szene, in der Mahlmann in der Rolle eines Überbringer einer Nachricht dargestellt wird.[3] Auch in der folgenden Zeit fand er nur kurzzeitige Lohnarbeit. Von Herbst 1919 bis 1924 war er Stadtteilleiter der KPD in Hamburg-Eppendorf.

Leben im Widerstand[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Mitteilung der SS vom 5. März 1945 über den Tod von Adolf Mahlmann
Stolperstein Adolf Mahlmann in Hamburg-Nord in der Kegelhofstraße 24
Stolpersteineinweihung von der Enkelin Ute Köhler und dem Projekt-Koordinator Peter Hess (Juli 2023)

1933 wurde er verhaftet und nach der Amnestie 1934 freigelassen. Als Mitglied der Widerstandsgruppe Bästlein-Jacob-Abshagen war er an einer Flugblattaktion gegen den Überfall auf die Sowjetunion 1941 in der DAG Düneberg (Pulverfabrik Düneberg) und der Dynamitfabrik Krümmel in Geesthacht beteiligt, wo er seit November 1939[4] arbeitete. Am 11. Dezember 1942 wurde er an seinem Arbeitsplatz in der Munitionsfabrik Krümmel verhaftet. Nach Kriegsende konnte der Verhaftungsgrund nicht ermittelt werden.[5] Verschiedene Quellen (u. a. die Tochter Gertrud Köhler) vermuten Geiselnahme für seinen Sohn Hans Mahle, des späteren Gründungsmitglieds des NKFD als Grund. Von 1941 bis März 1943 war er im KZ Fuhlsbüttel, von dort bis Januar 1945 im KZ Sachsenhausen und danach im KZ Buchenwald inhaftiert. Dort starb er am 28. Februar 1945. Auch hier ist die Todesursache unbekannt. Nach Angaben von Angehörigen vermutlich an Typhus.[6][7]

Ehrung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Katharina Riege: Einem Traum verpflichtet. Hans Mahle – eine Biographie. Hamburg 2003, ISBN 3-89965-038-7.

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Heiratsurkunde in Akte Amt für Wiedergutmachung Hamburg, Staatsarchiv Hamburg 351-11, 3867
  2. Claus-Dieter Krohn, Axel Schildt: Zwischen den Stühlen?. Wallstein Verlag, 2002, ISBN 978-3-7672-1411-8. auf Google Books Abgerufen am 27. September 2011.
  3. Günter Agde: Begrenzt geschichtstauglich und reich an Widersprüchen. Der Hamburger Aufstand in dem frühen DDR-Spielfilm "Ernst Thälmann -Sohn seiner Klasse" (1954) in: Die bedrohte Stadtrepublik Hamburg 1923, Wachholtz, Kiel/Hamburg 2023, S. 235–241
  4. Bescheinigung der Firma in Akte Amt für Wiedergutmachung Hamburg, Staatsarchiv Hamburg 351-11, 3867
  5. Ergänzungen von Herbert Diercks, Gedenkstätte Neuengamme, 2023
  6. Katharina Riege: Einem Traum verpflichtet. Hans Mahle – eine Biographie. Hamburg 2003, S. 11
  7. Ergänzungen von Herbert Diercks, Gedenkstätte Neuengamme, 2023
  8. Gedenkstätte der Sozialisten (Memento vom 4. Juli 2013 im Internet Archive) Abgerufen am 27. September 2011.