Adrian Lobe

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Adrian Lobe (* 1988 in Stuttgart) ist ein deutscher Journalist, Politikwissenschaftler und Internetkritiker. Er schreibt unter anderem für die Berliner Zeitung, Neue Zürcher Zeitung und Süddeutsche Zeitung. In seinen Texten befasst er sich mit den Auswirkungen der Digitalisierung auf die Gesellschaft.

Leben[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Nach dem Abitur am Elly-Heuss-Knapp-Gymnasium in Stuttgart-Bad Cannstatt studierte Lobe ab 2008 Politik- und Rechtswissenschaft an den Universitäten Tübingen und Heidelberg. Während seines Auslandsstudiums am Institut d’études politiques de Paris belegte er ein Seminar bei dem Soziologen Bruno Latour.

Seit 2014 arbeitet Lobe als freier Journalist für diverse Zeitungen im deutschsprachigen Raum (u. a. Die Zeit, Frankfurter Allgemeine Zeitung, Neue Zürcher Zeitung, Süddeutsche Zeitung). Von 2016 bis 2022 schrieb er die Kolumne „Lobes Digitalfabrik“ bei Spektrum der Wissenschaft.[1]

2016 wurde er für kritische FAZ-Feuilletons über Google und Big Data mit dem Surveillance Studies Preis ausgezeichnet.[2] Die Jury würdigte darin die „wertvolle aufklärerische Arbeit“:[3] Er befasse sich mit dem Thema Big Data und Google „in einer Weise, die weit über das übliche Beklagen einer brüchig gewordenen Privatsphäre hinausgeht. Sein Zugang zum Thema, die Tiefe seiner Recherche, seine Kritikfähigkeit und sein Deutungsvermögen zeigen, was ein gutes und modernes Feuilleton zu leisten vermag.“[4] 2017 erhielt Lobe den ersten Journalistenpreis der Stiftung Datenschutz.[5] 2019 erschien bei C.H.Beck sein vielbeachtetes Mahnwerk „Speichern und Strafen“, das es im Februar 2020 auf die Sachbuch-Bestenliste schaffte.[6] Der Journalist Thierry Chervel zählt Lobe neben Jaron Lanier, Shoshana Zuboff und Evgeny Morozov zu den „Internetexperten der Leitmedien“.[7]

Schriften (Auswahl)[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Mach das Internet aus, ich muss telefonieren. Kuriose Geschichten aus der digitalen Steinzeit. C.H.Beck, München 2022, ISBN 978-3-406-79116-1.
  • Die algorithmisch gelenkte Öffentlichkeit, in: Raphael Gross/Melanie Lyon/Harald Welzer (Hg.): Von Luther zu Twitter. Frankfurt a. M.: Fischer 2020, S. 263–277, ISBN 978-3-10-397030-2.
  • Speichern und Strafen. Die Gesellschaft im Datengefängnis. C.H.Beck, München 2019, ISBN 978-3-406-74179-1.
  • Neue Heimat Internet. Heimweh nach dem Netz, in: Kursbuch 198: Heimatt, ISBN 978-3-96196-112-2.

Auszeichnungen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Lobes Digitalfarik. Abgerufen am 27. Oktober 2022.
  2. Surveillance Studies Preis 2016. Abgerufen am 27. Oktober 2022.
  3. https://www.surveillance-studies.org/preise/preisverleihung-2016/ Laudatio von Marco Maas auf den Surveillance-Studies-Preisträger Adrian Lobe
  4. Journalismus-Preis für Adrian Lobe. Abgerufen am 27. Oktober 2022.
  5. Adrian Lobe gewinnt den ersten „Journalistenpreis der Stiftung Datenschutz“ – Preis beim Empfang der Deutschen Fachpresse auf der Frankfurter Buchmesse verliehen. 13. Oktober 2017, abgerufen am 27. Oktober 2022.
  6. Sachbuch des Monats 02/2020 - 9 Bücher. In: perlentaucher.de. Abgerufen am 16. März 2024.
  7. Thierry Chervel: Wie eine Nussschale. In: perlentaucher.de. 10. März 2020, abgerufen am 17. Dezember 2022.
  8. Daniel Lingenhöhl: Holtzbrinck-Preise verliehen. In: spektrum.de. 28. Oktober 2016, abgerufen am 17. Dezember 2022.
  9. Preisverleihung 2016. Abgerufen am 17. Dezember 2020 (deutsch).
  10. Adrian Lobe gewinnt ersten Datenschutz-Journalistenpreis. 13. Oktober 2017, abgerufen am 27. Oktober 2022.
  11. Medienpreis der Bundesarchitektenkammer. 12. Dezember 2018, abgerufen am 27. Oktober 2022.
  12. UMSICHT-Wissenschaftspreis 2021. 18. Dezember 2010, abgerufen am 27. Oktober 2022.