Ailo Gaup (Schriftsteller)

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Ailo Gaup (* 18. Juni 1944 in Kautokeino; † 24. September 2014 in Oslo)[1][2] war ein samischer Autor norwegischer Sprache.

Leben[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Ailo Gaup wurde 1944 während des Zweiten Weltkriegs in Guovdageaidnu (norwegisch Kautokeino) in der Finnmark geboren aber aufgrund der Kriegsverbrechen während des s.g. Unternehmens Nordlicht nach Süden evakuiert. Mit sieben Jahren kam er zu Pflegeeltern in das südnorwegische Larvik, wo er von da an von seiner Familie getrennt aufwuchs.

1964 begann er in Oslo zu studieren und arbeitete gleichzeitig als Journalist für Aftenposten. Während dieser Zeit reiste für eine Reportage zurück in die Finnmark, wo er sich später auch für eine Zeit niederließ und sich der Bewegung gegen den Bau des Alta-Staudamms anschloss. Er wohnte damals in Guovdageaidnu, Kárášjohka (Karasjok) sowie im samischen Künstlerkollektiv in Máze (Masi).

Gaup starb 2014 in Oslo.

Werk[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

1982 debütierte er als Dichter mit der Gedichtsammlung Joiken og kniven (1982), gefolgt von den Sammlungen I Stallos natt (1984) und Under dobbel stjernehimmel (1986). Darin beschreibt das Leben und die Kultur der Samen und den Versuch, als Volk zu überleben. Die Romane Trommereisen (1988) und die unabhängige Fortsetzung Natten mellom dagene (1992) behandeln das Zusammentreffen von moderner Gesellschaft und dem samischen mythischen Verständnis der Natur. Die Romane wurden ins Deutsche, Englische, Französische und Polnische übersetzt (Stand 2021).

Gaup schrieb auch zwei Sachbücher. 1981 war er an der Gründung von Beaivváš Sámi Teáhter beteiligt und schrieb den Text für das Musical Våre vidder/Min duoddarat (1983, gemeinsam mit Knut Valle) sowie das Stück Gullspråket (1990).

Bibliographie[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Poesie[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Joiken og kniven (1982)
  • I Stallos natt (1984)
  • Under dobbel stjernehimmel (1986)
In Anthologie (im Original und deutscher Übersetzung)

Romane[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Trommereisen (1988)
  • Natten mellom dagene (1992)

Theater[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Våre vidder/Min duoddarat (1983)
  • Gullspråket (1990)

Prosa[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Sjamansonen (2005)
  • Inn i naturen (2007)

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Eirik Solum: Sjaman Ailo Gaup er død. In: magasinetvisjon.no. 25. September 2014, archiviert vom Original am 6. Oktober 2014; abgerufen am 2. Oktober 2014 (norwegisch).
  2. Johan Ante Utsi: Forfatteren Ailo Gaup er død. In: nrk.no. 25. September 2014, abgerufen am 2. Oktober 2014 (norwegisch).