Airén

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Airén
Synonyme Lairén, Aidé, Valdepeñas, Manchega – für weitere siehe Abschnitt Synonyme
Airén
Art Edle Weinrebe (Vitis vinifera subsp. vinifera)
Beerenfarbe weiß
Verwendung
Herkunft Spanien
VIVC-Nr. 157
Abstammung

Kreuzung aus
Hebén ×

Liste von Rebsorten

Airén ist eine Weißweinsorte, die ausschließlich in Spanien angepflanzt wird. Sie heißt in Andalusien auch Lairén oder Aidé und in La Mancha wird sie meist als Valdepeñas oder Manchega bezeichnet.[1][2]

Herkunft[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die autochthone Weißweinsorte Airén, die schon im Mittelalter bekannt war, stammt aus Spanien.

Verbreitung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Rebsorte Airén liegt mit mehr als 252.364 ha (Stand 2010) auf Rang 3 der meistangebauten Rebsorten der Welt zur Weinerzeugung.[3] Ihre Anbaufläche ist jedoch stark im Rückgang begriffen. Ende der 1980er Jahre betrug sie noch mehr als 476.300 ha; bezogen auf das Jahr 2000 ging die Fläche um 35 % zurück. Dennoch ist noch mehr als ein Viertel der spanischen Rebfläche oder fast das Doppelte der gesamten Rebfläche Deutschlands, Österreichs und der Schweiz zusammen mit dieser Rebe bepflanzt. Die Sorte ist außerhalb von Spanien nicht bekannt und vertreten.

Eigenschaften[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Sorte ist relativ anspruchslos und sehr widerstandsfähig gegen Hitze und Trockenheit. Damit ist sie prädestiniert für den Anbau in den heißen Klimazonen. In La Mancha wurde sie mit außergewöhnlich großen Stockabständen, nur 1200 bis 1600 Stöcke/ha, gepflanzt und meist in niederer Buschform erzogen. In anderen Weinbaugebieten liegt die Stockdichte bei 3000 bis 5000 Reben/ha.

Wein[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Aus der Rebsorte wird hellgelber, neutraler Wein mit einem hohen Alkoholgehalt hergestellt. Dieser wurde traditionell sowohl zur Weißwein- als auch zur Rotweinproduktion (meist in Zentralspanien), oft im Verschnitt mit dunklen Trauben, z. B. Tempranillo, zur Herstellung eines hellroten Weines verwendet. Die dabei entstandenen Weine sind oft sehr rustikal, oxidationsanfällig und von minderer Qualität. Ein Verschnitt von einer Rotwein- mit einer Weißweinsorte ist nach den heutigen gesetzlichen Regelungen untersagt.

Die Weine von Airén werden auch noch als Grundwein zur Destillation der spanischen Weinbrände herangezogen.

Erst durch moderne Kellertechnik der jüngsten Zeit, wie z. B. Temperaturregelung und die damit verbundene kontrollierte Gärführung, wird Airén auch zu frischen, trockenen, schnell zu trinkenden Weißweinen vergoren. In mehrerer Hinsicht kann die spanische Sorte mit der französischen Ugni Blanc verglichen werden, die zur Cognac-Herstellung verwendet wird.[1]

Synonyme[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Rebsorte ist auch unter 26 anderen Namen bekannt: Aiden, Blanc Du Zerhoun, Blancon, Burra Blanca, Burrablanca, Colgadera, El Biod, El Biodh, El Karim, Forcallada, Forcallat, Forcallat Blanca, Forcallat Blanco, Forcellat Bianca, Forcellat Blanca (historisch: Datilera), Laeren de Rey, Lairen, Layren, Manchega, Mantuo Laeren, Valdepenas, Valdepenera, Valdepenera Blanca, Valdepenero, Zerhouni.[4]

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: Airén – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Hans Ambrosi, Bernd H. E. Hill, Erika Maul, Erst H. Rühl, Joachim Schmid, Fritz Schuhmann: Farbatlas Rebsorten. 3. Auflage. Eugen Ulmer, 2011, ISBN 978-3-8001-5957-4.
  • Pierre Galet: Dictionnaire encyclopédique des cépages. Hachette Livre, Paris 2000, ISBN 2-01-236331-8 (französisch).
  • Jancis Robinson: Das Oxford Weinlexikon. 3. überarbeitete Auflage. Gräfe und Unzer Verlag, München 2007, ISBN 978-3-8338-0691-9.
  • Jancis Robinson, Julia Harding, José Vouillamoz: Wine Grapes. A complete guide to 1368 vine varieties, including their origins and flavours. ecco, New York 2012, ISBN 978-0-06-220636-7 (englisch).
  • Hans Jörg Böhm: Rebsortenatlas Spanien und Portugal. Geschichte, Terroir und Ampelographie. Ulmer Verlag, Stuttgart 2011, ISBN 978-3-8001-7682-3.

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. a b Jancis Robinson: Das Oxford Weinlexikon. 3. Auflage. Hallwag, München 2007, ISBN 978-3-8338-0691-9.
  2. Hans Ambrosi, Bernd H. E. Hill, Erika Maul, Erst H. Rühl, Joachim Schmid, Fritz Schuhmann: Farbatlas Rebsorten. 3. Auflage. Eugen Ulmer, Stuttgart 2011, ISBN 978-3-8001-5957-4.
  3. Anderson, K. and N. R. Aryal: Database of Regional, National and Global Winegrape Bearing Areas by Variety, 2000 and 2010, Wine Economics Research Centre, University of Adelaide, December 2013 (first revision April 2014) (second revision May 2014) (third revision July 2014).
  4. Airén in der Datenbank Vitis International Variety Catalogue des Instituts für Rebenzüchtung Geilweilerhof (englisch), abgerufen am 15. Januar 2020