Alex Theodor Gogolkiewicz

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Alex Theodor Gogolkiewicz (* 12. Juli 1983 in Goslar) ist ein deutscher Arzt und Hochschullehrer. Er ist Chefarzt der Abteilung für Allgemeinpsychiatrie und -psychotherapie des ZfP Südwürttemberg[1] am Standort Zwiefalten und Professor für Psychologie an der SRH Fernhochschule.

Leben[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Gogolkiewicz entstammt einer deutschen Arztfamilie.[2] Seine Familie gehört väterlicherseits der Szlachta an.[3]

Er besuchte die Cedar Hill High School in Cedar Hill, Texas USA und war Honor Roll Student.[4] Nach dem Abitur am Gymnasium Große Schule in Wolfenbüttel studierte er an der Georg-August-Universität Göttingen und an der Ruprecht-Karls-Universität Heidelberg Rechtswissenschaft und Mittlere und Neuere Geschichte.

Das Studium der Humanmedizin an der Universität Debrecen in englischer Sprache (ab 2006) schloss er 2012 mit dem Staatsexamen und dem akademischen Grad dr. med. ab. Die zum Berufsdoktorat führende wissenschaftliche Arbeit trug den Titel „Stress, coping and burnout: A comperativ study with special respect to medical professionals“.[5] Das Praktische Jahr absolvierte Gogolkiewicz am Singapore General Hospital, am Concord Repatriation General Hospital in Sydney und am Henry Ford Hospital in Detroit.

Die Ausbildung zum Facharzt für Psychiatrie und Psychotherapie mit tiefenpsychologischer Therapieausrichtung durchlief Gogolkiewicz am SRH Krankenhaus Sigmaringen, wo er 2017 Oberarzt der Klinik für Psychiatrie, Psychotherapie und Psychosomatik wurde.[6] Er besitzt die Zusatzbezeichnung Suchtmedizin, die verkehrsmedizinische Qualifikation und die Zusatzbezeichnung Psychosoziale Onkologie / Psychoonkologie. Während seiner Zeit in Sigmaringen entwickelte Gogolkiewicz das sogenannte „Sigmaringer Modell“, durch das es gelang, Zwangsmaßnahmen auf der geschlossenen psychiatrischen Station innerhalb eines Jahres um 29,4 Prozent zu reduzieren.[7] Diese Intervention wurde national publiziert[8] und international auf verschiedenen Kongressen vorgestellt.[9][10][11][12][13] Die Studie und deren Ergebnisse flossen in eine Dissertation mit dem Titel „Das ‚Sigmaringer Modell‘ zur Reduktion von Zwangsmaßnahmen in der Psychiatrie” an der Universität Ulm ein.[7] Doktorvater war Tilman Steinert.[14]

2018 wurde Gogolkiewicz Chefarzt der Abteilung für Allgemeinpsychiatrie und -psychotherapie des ZfP Südwürttemberg[1] am Standort Zwiefalten.[15] Im selben Jahr wurde er in den Vorstand der Internationalen Arbeitsgemeinschaft Soteria (IAS) berufen.[16] Gogolkiewicz setzte sich dafür ein, dass das Soteria-Behandlungsangebot nicht nur lokal, sondern deutschlandweit den an Schizophrenie erkrankten Menschen zur Verfügung steht. Darüber hinaus konnte Gogolkiewicz 2023 die Dialektisch-Behaviorale Therapie als ergänzendes Spezialangebot für Menschen mit Borderline-Persönlichkeitsstörungen in das Behandlungsrepertoire seiner Klinik einführen, das ebenfalls Patienten deutschlandweit offen steht.[17]

2022 wurde Gogolkiewicz in den Vorstand des Ärztlichen Verbandes Krankenhauspsychiatrie Baden-Württemberg berufen.[18] Im selben Jahr verlieh die American Psychiatric Association Gogolkiewicz in Anerkennung für seinen Einsatz um die psychiatrische Versorgung die Auszeichnung „Fellow of the American Psychiatric Association“.[19] Die britische Royal Society of Medicine nahm ihn 2023 ebenfalls ehrenhalber als Fellow in ihre Reihen auf.

Seit 2023 ist Gogolkiewicz Professor für Psychologie an der privaten SRH Fernhochschule Riedlingen.[20] Er ist zudem als psychiatrischer Sachverständiger tätig.[21] Er ist auf die Begutachtung im Strafrecht[22] und Sozialrecht spezialisiert. Gogolkiewicz war u. a. in Verfahren tätig, die in Zusammenhang mit EncroChat standen.[23] Sein Praxissitz befindet sich in Stuttgart.[24]

Mitgliedschaften, Ehrungen und Auszeichnungen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Publikationen (Auswahl)[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Gogolkiewicz, Alex Theodor : Stress, coping and burnout: A comperativ study with special respect to medical professionals, Debrecen 2011.
  • Schwanninger, Florian (Hrsg.), Gogolkiewicz, Alex Theodor in: Lebensspuren : biografische Skizzen von Opfern der NS-Tötungsanstalt Hartheim, Innsbruck 2013.
  • Gogolkiewicz, Alex Theodor, Bopp, Frank-Thomas, Steinert, Tilman: Das „Sigmaringer Modell“ zur Reduktion von Zwangsmaßnahmen und Gewalt in der Psychiatrie, Heidelberg 2017.
  • Gogolkiewicz, Alex Theodor: Das „Sigmaringer Modell“ zur Reduktion von Zwangsmaßnahmen in der Psychiatrie, Ulm 2022.

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. ↑ a b Die Abteilung für Psychiatrie und Psychotherapie Alb-Neckar. ZfP Südwürttemberg, 10. Februar 2022, abgerufen am 9. Februar 2024.
  2. ↑ Jana Mack: Von Kind an mit der Medizin verbunden. In: Schwäbische.de. 11. Juni 2018, abgerufen am 10. Februar 2024.
  3. ↑ Tadeusz Gajl: Herbarz polski od średniowiecza do XX wieku : ponad 4500 herbów szlacheckich 37 tysięcy nazwisk 55 tysięcy rodów. L&L. 2007, ISBN 978-83-60597-10-1 (polnisch).
  4. ↑ Robin Gooch: Today Cedar Hill (Duncanville, Tex.), Vol. 35, No. 12, Ed. 1 Thursday, June 15, 2000. 15. Juni 2000, abgerufen am 10. Februar 2024 (englisch).
  5. ↑ Találati lista | Debreceni Egyetem Egyetemi és Nemzeti Könyvtár. Abgerufen am 10. Februar 2024 (bezeichnet als „Diplomamunka“ (Diplomarbeit)).
  6. ↑ PressReader.com - Zeitungen aus der ganzen Welt. Abgerufen am 5. März 2024.
  7. ↑ a b Gogolkiewicz, Alex Theodor: Das Sigmaringer Modell zur Reduktion von Zwangsmaßnahmen in der Psychiatrie. Universität Ulm, 10. Februar 2022, abgerufen am 9. Februar 2024.
  8. ↑ Alex Theodor Gogolkiewicz, Frank-Thomas Bopp, Tilman Steinert: Das „Sigmaringer Modell“ zur Reduktion von Zwangsmaßnahmen und Gewalt in der Psychiatrie. In: Psychiatrische Praxis. Band 44, Nr. 5, Juli 2017, ISSN 0303-4259, S. 296–297, doi:10.1055/s-0043-106367 (thieme-connect.de [abgerufen am 11. Februar 2024]).
  9. ↑ Oud: 10th Violence in Clinical_Psychiatry. (PDF) 2017, abgerufen am 11. Februar 2024 (englisch).
  10. ↑ Forschungsbericht Baden-Württemberg. (PDF) ZfP Südwürttemberg, 2018, abgerufen am 11. Februar 2024.
  11. ↑ APA: Guide to the annual meeting 2018. (PDF) In: APA. APA, 2018, abgerufen am 11. Februar 2024 (englisch).
  12. ↑ Oud: Horatio European Congress 10-12th May 2018 in the Faroe Islands. (PDF) Oud Consulting, 2018, abgerufen am 11. Februar 2024 (englisch).
  13. ↑ an Needham & Kevin McKenna: 6th International Conference on Violence in the Health Sector “Advancing the delivery of positive practice”. (PDF) 2018, abgerufen am 13. Februar 2024 (englisch).
  14. ↑ Gogolkiewicz wird Chefarzt in Zwiefalten. 29. Mai 2018, abgerufen am 10. Februar 2024.
  15. ↑ Peggy Meyer: Gogolkiewicz wird Chef in Zwiefalten. In: Schwäbische Zeitung. 30. Mai 2018, abgerufen am 10. Februar 2024. (Online bei pressreader.com)
  16. ↑ Verein. In: Soteria Netzwerk. Abgerufen am 28. Februar 2024.
  17. ↑ Psychiatrie in Zwiefalten bietet spezielle Therapien an – Über die Alb. In: Reutlinger General-Anzeiger. Abgerufen am 10. Februar 2024.
  18. ↑ Nach 12 Jahren: Stabübergabe im Vorsitz des Ärztlichen Verbandes Krankenhauspsychiatrie. ZfP Südwürttemberg, 21. Oktober 2021, abgerufen am 10. Februar 2024.
  19. ↑ a b Convocation of Distinguished Fellows 2022. In: Psychiatry.org. 2022, abgerufen am 10. Februar 2024 (englisch).
  20. ↑ Prof. Dr. Alex Theodor Gogolkiewicz. SRH Fernhochschule, abgerufen am 10. Februar 2024.
  21. ↑ Einführung. Abgerufen am 10. Februar 2024.
  22. ↑ Julia Brunner: Verurteilter versucht Strafe nach Diebstahlserie zu mildern. 15. August 2023, abgerufen am 10. Februar 2024.
  23. ↑ 24-Jähriger legt Geständnis ab: Mutmaßlicher Drogendealer aus Haigerloch vor Gericht. Schwarzwälder Bote, Oberndorf Germany, abgerufen am 11. Februar 2024.
  24. ↑ Kontakt. Abgerufen am 10. Februar 2024.
  25. ↑ Verein. Soteria Netzwerk, abgerufen am 10. Februar 2024 (amerikanisches Englisch).
  26. ↑ Nach 12 Jahren: Stabübergabe im Vorsitz des Ärztlichen Verbandes Krankenhauspsychiatrie. ZfP Südwürttemberg, 21. Oktober 2021, abgerufen am 10. Februar 2024.
Personendaten
NAME Gogolkiewicz, Alex Theodor
KURZBESCHREIBUNG deutscher Arzt und Hochschullehrer
GEBURTSDATUM 12. Juli 1983
GEBURTSORT Goslar
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