Alexandra Kautzky-Willer

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Alexandra Kautzky-Willer (* 18. April 1962 in Wien) ist eine österreichische Fachärztin für Innere Medizin und seit 2010 Professorin für Gendermedizin an der Medizinischen Universität Wien.

Leben[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Nach der Matura im Jahre 1980 begann Alexandra Willer ein Medizinstudium an der Universität Wien, welches sie 1988 mit der Promotion zur Doktorin der gesamten Heilkunde abschloss.

Von 1988 bis 1990 war Alexandra Kautzky-Willer unter Guntram Schernthaner und Rudolf Prager wissenschaftliche Mitarbeiterin an der 2. Medizinischen Universitätsklinik in Wien. 1990 bekam sie eine Stelle als Universitätsassistentin an der Universität Wien und war als solche noch bis 1991 an der 2. Medizinischen Universitätsklinik tätig. Seit 1991 ist sie nun an der Universitätsklinik für Innere Medizin III des Allgemeinen Krankenhauses der Stadt Wien. 1997, ein Jahr nachdem sie die Ausbildung zur Fachärztin für Innere Medizin abgeschlossen hatte, habilitierte sie an der Medizinischen Fakultät der Universität Wien mit einer Arbeit über die „Rolle der Sekretion von Insulin und Amylin, sowie der hepatischen Insulinextraktion bei Insulinresistenz“ und wurde zur Universitätsdozentin für das Fach Innere Medizin ernannt. 1998 wurde ihr der Amtstitel Außerordentliche Universitätsprofessorin verliehen. Im darauf folgenden Jahr erhielt sie das Zusatzfachdekret für Endokrinologie und Stoffwechsel. Seit 2002 ist sie als Oberärztin der Universitätsklinik für Innere Medizin III tätig.

Mit 1. Jänner 2010 wurde Alexandra Kautzky-Willer erste Professorin für Gendermedizin Österreichs an der Medizinischen Universität Wien. Im Zuge der Verleihung dieser Professur wurde von ihr die Gender Medicine Unit gegründet.[1] Im selben Jahr übernahm sie dann auch die Leitung des ersten postgraduellen Universitätslehrgangs für Gender Medicine in Europa.[2]

Im Jahr 2016 wechselte sie vom Vorstand des Vereins zur Förderung von Wissenschaft und Forschung in den neuen Universitätskliniken am Allgemeinen Krankenhaus der Stadt Wien in den Beirat und war ab 2016 außerdem stellvertretende Vorsitzende der Österreichischen Diabetesgesellschaft. Seit Oktober 2017 ist Alexandra Kautzky-Willer wissenschaftliche Leiterin des Instituts für Gendermedizin in Gars am Kamp, einer Gesundheitseinrichtung der VAMED in Kooperation mit der Medizinischen Universität Wien.[3] Im Jänner 2018 wurde sie zur Präsidentin der Österreichischen Diabetesgesellschaft gewählt.[4]

Privates[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Sie ist verheiratet mit Michael Kautzky[5], der als Facharzt für Hals-Nasen-Ohren-Krankheiten am Allgemeinen Krankenhaus Wien (AKH) tätig ist und hat einen Sohn.

Forschung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Forschungsschwerpunkte von Alexandra Kautzky-Willer sind Schwangerschaftsdiabetes, Genderaspekte bei Diabetes mellitus, sowie der Insulinresistenz und der Funktion der β-Zellen.

Als Mitglied der Ausschüsse der Österreichischen Diabetes Gesellschaft für Diabetesprävention und Behandlungsleitlinien arbeitete sie an der 2009 überarbeiteten und erweiterten Fassung von „Diabetes mellitus – Leitlinien für die Praxis“ mit.[6] Ihre Themen sind die antidiabetische Therapie bei Diabetes mellitus (Diabetes Typ 2), die Therapie mit Insulin bei Diabetes mellitus, die diabetische Nephropathie, Schwangerschaft bei vorbestehendem Diabetes und Schwangerschaftsdiabetes. Sie ist auch Co-Autorin bei den Evidenz-basierten Leitlinien und den Praxis-Leitlinien der Deutschen Diabetes-Gesellschaft zu Diabetes und Schwangerschaft[7] und Schwangerschaftsdiabetes.[8] 2010 war Alexandra Kautzky-Willer als Vertreterin der Diabetes and Pregnancy Study Group (DPSG) der European Association for the Study of Diabetes (EASD) an der Festlegung der neuen internationalen Kriterien zur Diagnose des Schwangerschaftsdiabetes beteiligt.[9]

Ein weiterer Schwerpunkt von Alexandra Kautzky-Willer liegt auf der Untersuchung von Genderaspekten bei Übergewicht, Adipositas und Adipokinen.

Auszeichnungen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Werke[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Alexandra Kautzky-Willer ist Autorin und Co-Autorin wissenschaftlicher Publikationen, von Buchbeiträgen und Leitlinien. Die Medizinische Literaturdatenbank PubMed listet über 400 Beiträge mit ihrer Beteiligung auf.[16] und ihr h-Index beträgt 19 (Stand 2023).

Bücher[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Alexandra Kautzky-Willer, Elisabeth Tschachler: Gesundheit: Eine Frage des Geschlechts. 1. Auflage. Orac, Wien 2012, ISBN 978-3-7015-0541-8.
  • Alexandra Kautzky-Willer (Hrsg.): Gendermedizin. 1. Auflage. UTB Böhlau, Wien 2012, ISBN 978-3-8252-3646-5.
  • Alexandra Kautzky-Willer, Yvonne Winhofer: Diabetes. Vorsorgen, rechtzeitig erkennen und richtig behandeln. 1. Auflage. Manz, Wien 2016, ISBN 978-3-214-00991-5.

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Gender Medicine Unit der Medizinischen Universität Wien
  2. Universitätslehrgang Gender Medicine
  3. Gender Medizin, Diabetes, Unterschiede zwischen Männern und Frauen abgerufen am 29. September 2020 in Vamed.com
  4. Der Arbeitsplan des neuen Führungsduos der Österreichischen Diabetes Gesellschaft (ÖDG). Abgerufen am 13. Februar 2018.
  5. MitarbeiterInnen. Abgerufen am 30. Mai 2021.
  6. Diabetes mellitus – Leitlinien für die Praxis. Überarbeitete und erweiterte Fassung 2009. In: Österreichische Diabetes Gesellschaft (Hrsg.): Wiener klinische Wochenschrift. Band 121, 21-22 (Suppl 5), 2009, S. 1–87, doi:10.1007/s00508-009-1263-y, PMID 19937307.
  7. Helmut Kleinwechter, Christoph Bührer, Wilgard Hunger-Battefeld, Franz Kainer, Alexandra Kautzky-Willer, Brigitte Pawlowski, Horst Reiher, Ute Schäfer-Graf, Marianne Sorger: Diabetes und Schwangerschaft. In: Diabetologie und Stoffwechsel. 6 Suppl 2, 2011, S. S191-S197, doi:10.1055/s-0031-1283712.
  8. Helmut Kleinwechter, Ute Schäfer-Graf, Christoph Bührer, Irene Hoesli, Franz Kainer, Alexandra Kautzky-Willer, Brigitte Pawlowski, Karl Schunk, Thierry Somville, Marianne Sorger: Gestationsdiabetes mellitus (GDM) – Diagnostik, Therapie u. Nachsorge. In: Diabetologie und Stoffwechsel. 6 Suppl 2, 2011, S. S180-S190, doi:10.1055/s-0031-1283723.
  9. International Association of Diabetes and Pregnancy Study Groups Consensus Panel: International association of diabetes and pregnancy study groups recommendations on the diagnosis and classification of hyperglycemia in pregnancy. In: Diabetes Care. Band 33, 2010, S. 676–682, doi:10.2337/dc09-1848, PMID 20190296.
  10. derStandard.at - Staatspreis für Geschlechterforschung an Alexandra Kautzky-Willer. Artikel vom 11. Dezember 2015, abgerufen am 11. Dezember 2015.
  11. looklive.at - Das sind die nationalen Siegerinnen der Frauen-Gala 2016! (Memento des Originals vom 22. Dezember 2016 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.looklive.at. Artikel vom 1. Dezember 2016, abgerufen am 22. Dezember 2016.
  12. derStandard.at: Gendermedizinerin wird Wissenschafterin des Jahres. Artikel vom 9. Jänner 2017, abgerufen am 9. Jänner 2017.
  13. Gendermedizinerin Kautzky-Willer ist „Wissenschafterin des Jahres“. Artikel vom 9. Jänner 2017, abgerufen am 9. Jänner 2017.
  14. Vizebürgermeisterin Kathrin Gaal: 20-jähriges Jubiläum und sechs Auszeichnungen beim Wiener Frauenpreis. In: PID Presse- und Informationsdienst der Stadt Wien/ots.at. 7. September 2021, abgerufen am 8. September 2021.
  15. Grete Rehor-Staatspreis und Käthe Leichter-Staatspreis für Frauen vergeben. In: bundeskanzleramt.gv.at. 21. November 2023, abgerufen am 21. November 2023.
  16. Literatur von Alexandra Kautzky-Willer in der Medizinischen Literaturdatenbank PubMed. Abgerufen am 22. Dezember 2016