Alexei Jefimowitsch Utschitel

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Zur Navigation springen Zur Suche springen
Alexei Utschitel, 2019

Alexei Jefimowitsch Utschitel (russisch Алексей Ефимович Учитель; * 31. August 1951 in Leningrad) ist ein russischer Filmregisseur und Produzent.

Leben und Werk[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Alexei Utschitel kam 1951 als Sohn des Dokumentarfilmregisseurs Jefim Utschitel zur Welt. 1975 schloss er das Gerassimow-Institut für Kinematographie ab und begann, für das Leningrader Dokumentarfilmstudio zu arbeiten. 1991 gründete er ein eigenes Filmstudio namens Rok.[1]

Sein Debüt als Spielfilmregisseur gab er 1996 mit dem Film Manija Schiseli (Мания Жизели, Giselles Wahn), der vom Leben der Tänzerin Olga Spessiwzewa erzählt. Sein zweiter Spielfilm, Dnewnik jewo scheny (Дневник его жены, Das Tagebuch seiner Frau), erschien 2000 und handelt von den letzten Lebensjahren des Schriftstellers Iwan Bunin. Für Dnewnik jewo scheny erhielt Utschitel den russischen Filmpreis Nika. Für seinen Film Progulka (Прогулка, Der Spaziergang) wurde er auf dem Filmfestival Cottbus mit dem „Spezialpreis für eine herausragende künstlerische Leistung“[2] ausgezeichnet. 2008 gewann Alexei Utschitel auf demselben Festival mit dem Film Plenny (Пленный, deutscher Titel: Gefangen) den Hauptpreis für den besten Film.[3]

Im Frühjahr 2014 gehörte Utschitel zu den Mitunterzeichnern eines Aufrufs von Kulturschaffenden der Russischen Föderation zur Unterstützung der Politik Präsident Putins beim russischen Krieg in der Ukraine und bei der völkerrechtswidrigen Annexion der Krim[4].

Im Herbst 2017 kam es in Russland zu zahlreichen, überwiegend religiös motivierten Protesten gegen Utschitels Film Matilda, woraufhin mehrere Kinoketten ankündigten, den Film aus Sicherheitsgründen nicht zeigen zu wollen.[5]

Filmografie[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Spielfilme[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Мания Жизели (Manija Schiseli, Giselles Wahn), 1996
  • Дневник его жены (Dnewnik jewo scheny,Tagebuch seiner Frau), 2000
  • Прогулка (Progulka, Der Spaziergang), 2003
  • Космос как предчувствие (Kosmos kak predtschuwstwije, Der Kosmos als Vorahnung), 2005
  • Пленный (Plenny, Der Gefangene, dt. Titel: Gefangen), 2008
  • Edge of War – Zug des Todes, 2010
  • 7 главных желаний (Sem glawnych schelani, 7 Hauptwünsche), 2013
  • Восьмёрка (Wosmjorka, Die Acht, engl. Titel Break Loose), 2013
  • Durak – Der ehrliche Idiot, 2014
  • Матильда (Mathilde), 2017

Dokumentarfilme[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Сто тысяч «я» (100.000 Ichs), 1978
  • Пуск. Портрет одного события (Der Start. Porträt eines Ereignisses), 1978
  • Сколько лиц у дискотеки? (Gesichter einer Diskothek), 1980
  • Кто за? Три эпизода на современную тему. (Wer ist dafür? Drei Episoden zu einem modernen Thema.), 1982
  • Тебе доверена земля (Dir anvertraut, Erde), 1983
  • Акция (Aktion), 1983
  • Планета «Наташа» (Der Planet Natascha), 1986
  • Рок (Rock), 1987
  • Обводный канал (Obwodny-Kanal), 1989
  • Елы-палы, или Митьки в Европе (Joly-paly oder Die Mitki in Europa), 1990
  • Последний герой (Der letzte Held), 1992
  • Баттерфляй (Butterfly), 1993
  • Элита (Die Elite), 1997

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Website des Filmstudios, Zugriff 4. Januar 2010.
  2. Heinz Kersten: Land- und Stadtspaziergänge. Auf freitag.de vom 14. November 2003. Zuletzt abgerufen am 17. Dezember 2013.
  3. Preisträger des 18. FilmFestival Cottbus 2008 (Memento vom 15. April 2016 im Internet Archive)
  4. Offizielle Webseite des Kulturministeriums der Russischen Föderation (russ.) (Memento vom 11. März 2014 im Webarchiv archive.today)
  5. Proteste und Festnahmen wegen Historienfilm “Matilda” auf Zeit Online vom 21. September 2017, zuletzt abgerufen am 20. März 2019