Alfred Lämmerhirt

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Alfred Lämmerhirt amtlich Carl Louis Alfred Traugott Lämmerhirt (* 21. April 1839 in Stolberg (Harz); † 10. Juli 1899 in Frankfurt am Main[1]) war ein deutscher Industrieller, Ingenieur und Direktor in der Montanindustrie. 1872 gründete er die Brandenburg, Lämmerhirt & Cie. in Bochum,[2] aus welcher sich die spätere Westfalia Dinnendahl Gröppel[3] entwickelte. Er war der Schwiegervater von Hugo Siepmann und Robert Fricke.

Leben[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Lämmerhirt kam am 21. April 1839 in Stolberg (Harz) in Thüringen zur Welt. Sein Vater war Christian Lämmerhirt (1811–1889), welcher als Kanzlist im gräflichen Archiv zu Stolberg angestellt war und später als Kreisgerichtssekretär in Schleusingen amtete. 1882 wurde er in den Stadtrat und zum stellvertretenden Bürgermeister der Stadt Suhl gewählt. Er war ursprünglich zum Bürgermeister gewählt worden, fühlte sich aber dem Amt nicht gewachsen und verzichtete. Die Mutter Karoline Luise (geborene Steher) war Hausfrau. Er war das älteste von sechs Geschwistern und lebte ab der Realschule bei einem Großonkel in Nordhausen, weil die provinzielle Lage von Schleusingen nur beschränkte Ausbildungsmöglichkeiten bot.

Er absolvierte eine technische Berufslehre in Erfurt, mit dem Berufsziel Ingenieur. Er studierte an der Technischen Hochschule Karlsruhe Maschinenbau und gehörte der Studentenverbindung 'Fidelitas' an, wo er den Spitznamen 'Ponny' erhielt, aufgrund seiner ausgelassenen, ruhigen Art. Nach Abschluss des Studiums war er zunächst für die Köln-Mindener Eisenbahn-Gesellschaft als Heizer auf der Strecke Köln-Minden tätig und wurde danach Ingenieur für den Bochumer Verein. 1872 gründet Lämmerhirt mit den Ingenieuren Brandenburg und Karl Engeling die Maschinenfabrik Lämmerhirt, Brandenburg & Cie.; auch das Vermögen seiner Ehefrau steckte er in das Unternehmen. Aufgrund fehlender Kapitalien wurde das Unternehmen jedoch 1874 von Investoren übernommen und firmierte ab 1881 als Eisenhütte Westfalia AG (spätere Westfalia Dinnendahl Gröppel). Zwischen 1874 und August 1876 war er bei der Mülheimer Maschinenfabrik und Eisengießerei als Direktor angestellt (spätere Thyssen & Co).[4]

Ende August 1876 zog Lämmerhirt für eine Anstellung in der Firma Winterthurer Gusswarenfabrik (Gebrüder Sulzer) nach Winterthur, Schweiz um. In der Funktion als Gerant (Generaldirektor) verblieb die Familie zunächst zwei Jahre in der Schweiz, bevor sie für ein Jahr (1878–1879) nach Berlin ging. 1879 trat er eine Stelle als leitender Ingenieur im 'Bureau Fritz Marti', ebenfalls in Winterthur, an.[5][6] Im Jahre 1883 zog die Familie nach Warstein in Westfalen, wo er bis zu seinem Tod als Generaldirektor der Warsteiner Gruben- und Hüttenverein AG tätig war.

Lämmerhirt starb im Alter von 60 Jahren an einer Herzerkrankung (Krebs im Brustkorb) in Frankfurt am Main.

Familie[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Lämmerhirt heiratete am 7. April 1869 in Bochum Emilie Louise Schmiedt (1843–1910).[7] Das Paar hatte acht Kinder:

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Kölnische Zeitung : mit Wirtschafts- und Handelsblatt - Dienstag, 11.07.1899 - Deutsches Zeitungsportal. Abgerufen am 24. Februar 2023.
  2. Handbuch der deutschen Aktiengesellschaften. 1943 (google.com [abgerufen am 24. Februar 2023]).
  3. Franz und Johann Dinnendahl | Portal Rheinische Geschichte. Abgerufen am 24. Februar 2023.
  4. Zeitschrift der Vereines Deutscher Ingenieure. Rudolph Gaertner, 1875 (google.com [abgerufen am 24. Februar 2023]).
  5. ETH-Bibliothek Zuerich: Schweizerisches Handelsamtsblatt = Feuille officielle suisse du commerce = Foglio ufficiale svizzero di commercio. Abgerufen am 24. Februar 2023.
  6. Archiv der Einwohnerkontrolle, Stadtarchiv Winterthur
  7. Kölnische Zeitung : mit Wirtschafts- und Handelsblatt - Freitag, 16.12.1910 - Deutsches Zeitungsportal. Abgerufen am 24. Februar 2023.