Alfred Nordheim

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Zur Navigation springen Zur Suche springen

Alfred Nordheim (* 1. Dezember 1951 in Philippsthal (Werra)) ist ein deutscher Molekular- und Zellbiologe und Professor der Eberhard Karls Universität Tübingen.

Leben[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Alfred Nordheim studierte Biologie an der Freien Universität Berlin und promovierte 1979 zum Dr. rer. nat. (Dissertation am Max-Planck-Institut für molekulare Genetik, Berlin-Dahlem, unter Betreuung von Prof. Kenneth Timmis). Er war vier Jahre als Post-Doc am Massachusetts Institute of Technology tätig (Arbeitsgruppe Alex Rich, MIT, Boston, USA). Er verbrachte danach fünf Jahre (1984–1989) als Gruppenleiter am ZMBH der Universität Heidelberg und weitere sieben Jahre (1989–1996) als Leiter des Instituts für Molekularbiologie der Medizinischen Hochschule Hannover (MHH). Seit 1996 ist er Inhaber des Lehrstuhls für Molekularbiologie am Interfakultären Institut für Zellbiologie (IFIZ) der Eberhard Karls Universität Tübingen. Nordheim war Präsident der Deutschen Gesellschaft für Genetik (GfG) (2005–2009) und der International Genetics Federation (IGF; Melbourne, Australia) (2008–2013). Er ist Secretary General der International Genetics Federation (IGF; seit 2013). Er ist Mitgründer des Biotechnologieunternehmens ProteoSys AG, Mainz. Seit März 2018 ist Nordheim wissenschaftlicher Direktor am Leibniz-Institut für Alternsforschung – Fritz-Lipmann-Institut in Jena.

Forschungsschwerpunkte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Nordheim untersucht die molekularen Prozesse, die in den Zellen von Säugetieren das korrekte Ablesen der genetischen Information ermöglichen. Dafür wird das tierexperimentelle Modellsystem der Maus (M. musculus) genutzt. Die gewonnenen Erkenntnisse tragen zum Verständnis menschlicher Krankheiten bei, z. B. der Entstehung von Krebserkrankungen.

Auszeichnungen und Preise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Alfred Nordheim ist seit 1991 gewähltes Mitglied der European Molecular Biology Organization (EMBO) und ihm wurde 1992 der Max-Planck-Forschungspreis zusammen mit Robert Allan Weinberg (MIT) verliehen.

Schriften[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Alberti, S. et al. 2005. Neuronal migration in the murine rostral migratory stream requires serum response factor. Proc. Natl. Acad. Sci. USA 102:6148-6153.
  • Olson, E.N., and Nordheim, A. 2010. Linking actin dynamics and gene transcription to drive cellular motile functions. Nat. Rev. Mol. Cell Biol. 11:353-365
  • Weinl, C. et al. 2013. Endothelial SRF/MRTF ablation cause vascular disease phenotypes in murine retinae, Journal of Clinical Investigation 123:2193-2206
  • Grenzüberschreitungen: Der Mensch im Spannungsfeld von Biologie, Kultur und Technik. Hrsg. Alfred Nordheim und Klaus Antoni. Transcript Verlag, Bielefeld 2013, ISBN 978-3-8376-2260-7
  • Ohrnberger, S. et al. 2015. Dysregulated Serum Response Factor Triggers Formation of Hepatocellular Carcinoma. Hepatology 61:979-989.
  • Molekulare Genetik, 10. Auflage, Hrsg. Alfred Nordheim und Rolf Knippers (unter Mitarbeit von Peter Dröge, Gunter Meister, Elmar Schiebel, Martin Vingron, Jörn Walter), Thieme Verlag, Stuttgart 2015, ISBN 9783134770100.

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]