Alfred zu Stolberg-Stolberg

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Zur Navigation springen Zur Suche springen

Graf Alfred Friedrich Leopold Nicolaus Julius zu Stolberg-Stolberg (* 18. November 1835 in Brauna; † 1. Oktober 1880 auf der Seefahrt von Bordeaux nach Madeira) war ein deutscher Rittergutsbesitzer und Reichstagsabgeordneter.

Leben[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Alfred war der Sohn von Johann Peter Cajus zu Stolberg-Stolberg. Er besuchte das Jesuitenkolleg in Tournay, die Rheinische Ritterakademie in Bedburg. Nach dem Abitur begann er an der Rheinischen Friedrich-Wilhelms-Universität zu studieren. 1856 wurde er im Corps Borussia Bonn aktiv.[1] Als Inaktiver wechselte er an die Universität Innsbruck und die Friedrich-Wilhelms-Universität zu Berlin.

Nach dem Studium war er Auskultator beim Appellationsgericht und Referendar bei der Regierung in Münster. Als Malteser-Ritter war er Teilnehmer an der freiwilligen Krankenpflege im Deutsch-Dänischen Krieg, im Deutschen Krieg und Deutsch-Französischen Krieg.

1872 bis 1876 war er Mitglied des Preußischen Abgeordnetenhauses, zunächst für den Wahlkreis Aachen 3 (DürenJülich, ab 1873 für den gleichen Wahlkreis, den er auch im Reichstag vertrat.[2] Im März 1873 wurde er durch Ersatzwahl für den verstorbenen Abgeordneten Eduard Böhmer) für den Wahlkreis Regierungsbezirk Koblenz 2 (Neuwied-Altenkirchen), diesen Wahlkreis vertrat er bis 1878, für das Zentrum Mitglied des Reichstags.[3]

Familie[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Er heiratete 1866 Anna von Arco-Zinneberg, eine Tochter des Grafen Maximilian von Arco-Zinneberg. Das Paar hatte folgende Kinder[4]:

  • Friedrich Leopold (* 1. Juli 1868; † 4. September 1955) ⚭ Gräfin Maria von Spee (* 23. Juni 1895; † 30. Oktober 1975)
  • Maria Pia (* 21. August 1870; † 1. September 1913) ⚭ Freiherr Moritz von und zu Franckenstein (* 18. März 1869; † 24. Januar 1931)
  • Leopoldine (* 13. September 1872; † 2. Januar 1948)
  • Sophie (* 31. Mai 1874; † 22. Januar 1945) ⚭ Graf Johannes-Edgar Henckel von Donnersmarck (* 24. Juni 1861; † 17. Oktober 1911)

Siehe auch[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Bernhard Mann: Biographisches Handbuch für das preußische Abgeordnetenhaus (1867–1918). Droste, Düsseldorf 1988, ISBN 3-7700-5146-7 (= Handbücher zur Geschichte des Parlamentarismus und der politischen Parteien, Band 3).
  • Friedrich Karl Devens: Biographisches Corpsalbum der Borussia zu Bonn 1827–1902. Düsseldorf, 1902, S. 150–151.
  • G. G. Winkel: Biographisches Corpsalbum der Borussia zu Bonn 1821–1928. Aschaffenburg 1928.

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Kösener Korpslisten 1910, 19/364.
  2. Mann, Bernhard (Bearb.): Biographisches Handbuch für das Preußische Abgeordnetenhaus. 1867–1918. Mitarbeit von Martin Doerry, Cornelia Rauh und Thomas Kühne. Düsseldorf: Droste Verlag, 1988, S. 377 (Handbücher zur Geschichte des Parlamentarismus und der politischen Parteien, Bd. 3).
  3. Fritz Specht, Paul Schwabe: Die Reichstagswahlen von 1867 bis 1903. Eine Statistik der Reichstagswahlen nebst den Programmen der Parteien und einem Verzeichnis der gewählten Abgeordneten. 2. Auflage. Verlag Carl Heymann, Berlin 1904, S. 159; vgl. auch A. Phillips (Hrsg.): Die Reichstagswahlen von 1867 bis 1883. Statistik der Wahlen zum Konstituierenden und Norddeutschen Reichstage, zum Zollparlament, sowie zu den fünf ersten Legislatur-Perioden des Deutschen Reichstages. Berlin: Verlag Louis Gerschel, 1883, S. 108.
  4. Friedrich Karl Devens: Biographisches Corpsalbum der Borussia zu Bonn 1827–1902. Düsseldorf, 1902, S. 151.