Alternativpädagogik

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Alternativpädagogik ist kein einheitlich wissenschaftlich gebrauchter Begriff. Es ist eine Sammelbezeichnung für Pädagogik außerhalb des Mainstreams der Pädagogik bzw. der Erziehungswissenschaften.

Der Bedeutungsumfang geht von den Konzepten der Reformpädagogik (Freinet, Montessori, Steiner u. a.) über Illich (Entschulung, Deschooling) und Braunmühl (Antipädagogik) bis zu Mischformen (zum Beispiel Aktive Schule) – um nur einige zu nennen.

Schulen die nach diesen Ansätzen arbeiten nennen sich „Alternativschule“ oder „Freie-Alternative Schule“ oder „Freie Schule“ oder „Demokratische Schule“.

Entwicklungen im 20. Jahrhundert[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Vorläufer der Alternativpädagogik war die Reformpädagogik, die sich im ersten Drittel des 20. Jahrhunderts aus der Kritik an der 'Pauk- und Drillschule' entwickelte. Einig war man sich in der Reformpädagogik hauptsächlich in der Ablehnung der alten Schule und der alten Erziehung und in dem Grundsatz, Schule und Lernen an den Erfahrungen der Kinder (vom Kinde her) auszurichten und nicht mehr an Unterrichtsstoffen oder organisatorischen Gesichtspunkten. Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde vor allem die Waldorfpädagogik und die Montessori-Pädagogik fortgeführt. Erst mit den 68ern, der APO, rückte die Alternativpädagogik durch den Bucherfolg A.S. Neills: Die antiautoritäre Erziehung ins Bewusstsein.

Da die Gründung von privaten Schulen neben dem offiziellen, staatlichen Schulen vom Grundgesetz garantiert ist, konnten – je nach Bundesland unterschiedlich – Alternativschulen aus privaten Initiativen gegründet werden. Die Genehmigungspraxis der Schulbehörden wird jedoch sehr restriktiv gehandhabt – das zeigen die Gründungsakten vieler Schulen. Typisch ist der Fall der Freien Schule Frankfurt, der erst ein Gutachten von Hartmut von Hentig („Wie frei sind freie Schulen“) in der Auseinandersetzung vor dem Hessischen Staatsgerichtshof zum Durchbruch verhalf.

Alternativ zur Alternativpädagogik ist der Ansatz des unter anderem von Hans Brügelmann und Falko Peschel propagierten Offenen Unterrichts in der Regelschule. In völligem Gegensatz zur Regelschule gibt es hier keinen Lehrplan und keine Lehre durch den Lehrer. Ausschlaggebend für das Geschehen im Unterricht sind allein die individuellen Lernvorhaben der Kinder.

Alternativen in der Regelpädagogik[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Fritz Bohnsack: Demokratie als erfülltes Leben. Die Aufgabe von Schule und Erziehung. Ausgewählte und kommentierte Aufsätze unter Berücksichtigung der Pädagogik John Deweys. Klinkhardt, Bad Heilbrunn/Obb. 2003, ISBN 3-7815-1297-5.
  • Eginhard Fuchs, Ingo Krampen (Hrsg.): Selbstverwaltung macht Schule. Fallstudien zur Freiheit im Bildungswesen. = Selfgouverned schools (= Schriftenreihe des European Forum for Freedom in Education. Bd. 2). Info-Drei-Verlag, Frankfurt am Main 1992, ISBN 3-924391-10-6.
  • Matthias Hofmann: Geschichte und Gegenwart Freier Alternativschulen. Eine Einführung. 1., neue Ausgabe. Klemm u. Oelschläger, Ulm 2013, ISBN 978-3-86281-057-4.
  • Ralf Koerrenz: Schulmodell. Jena-Plan. Grundlagen eines reformpädagogischen Programms. Schöningh, Paderborn u. a. 2011, ISBN 978-3-506-77228-2.
  • Alice Miller: Das Drama des begabten Kindes und die Suche nach dem wahren Selbst (= Suhrkamp Taschenbuch 950). Suhrkamp, Frankfurt am Main 1983, ISBN 3-518-37450-8.
  • Carl R. Rogers: Lernen in Freiheit. Zur Bildungsreform in Schule und Universität. Kösel, München 1974, ISBN 3-466-42042-3.

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Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]