Alwin Rudel

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Alwin Rudel[1] (vollständiger Namen Carl Adolf Alwin Rudel;[2] und Karl Adolph Alwin Rudel;[3] * um 1817; † 3. März 1887 in Dresden) war ein deutscher Papierfachmann und -fachschriftsteller,[1] Verleger,[4] Techniker und Journalist.[3]

Leben[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Alwin Rudel gründete in den ersten Jahrzehnten der beginnenden Industrialisierung[1] die im Jahr 1850 erstmals erschienene Zeitschrift[5] Centralblatt für die deutsche Papierfabrikation.[1] Rudel trat damit nicht nur als Verleger auf, er war auch der einzige Redakteur des Blattes,[4] durch dessen Verbreitung im deutschen Sprachraum er sich Verdienste um Verbesserungen der industriellen Massenherstellung von Papieren erwarb, vor allem aber auch durch die Förderung der Holzschleiferei.[1]

Am 14. Oktober 1861 erwarb Rudel gemeinsam mit dem vermögenden Karl Louis Kaufmann von Karl Ludwig Jaenicke das Grundstück mit der niedergebrannten Papiermühle in Königstein im Elbsandsteingebirge in Sachsen. Nach dem zügigen Aufbau neuer Gebäude richteten sie dort eine Papierfabrik mit der ersten im Bielatal installierten Papiermaschine ein:[3] Die Papiermühle Königstein, aufgrund ihrer Lage im Ortsteil Hütten auch Papiermühle Hütten genannt, stand ab 1865 im alleinigen Besitz von Rudel, bevor er sie 1871 verkaufte.[6] Die später durch Hugo von Hoesch ausgebaute Papierfabrik existiert bis heute (Stand: 2019).

Rudel war Herausgeber des Jahrbuchs der Papierfabrikation, etwa für 1874/75.[7] Rudels Jahrbuch erschien in mehreren Auflagen.[1]

Die Deutsche Nationalbibliothek listet ein gutes Dutzend einzelner Artikel, die Rudel in Fachzeitschriften verbreitet hat.[8]

Rudel hatte in seinem Leben eine führende Rolle in der Fachwelt der Papierherstellung inne. Die mit seinem Tod entstandene Lücke konnte später erst durch den Papierexperten Carl Hofmann gefüllt werden.[9]

Schriften (Auswahl)[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Gabriel Planche: Bericht über die Reinigung der Stoffe zur Papierfabrikation ... Uebersetzt, erläutert und vervollständigt durch eine chronologische Skizze der Entwickelung der Papiererzeugung, und der Verbesserungen an den Maschinen zur Reinigung des Papierstoffs von Alwin Rudel, Dresden: Centralbureau der deutschen Papierindustrie, 1862

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. a b c d e f Georg Krause (Red.): Personalien, in: Chemiker-Zeitung. Central-Organ für Chemiker, Techniker, Fabrikanten, Apotheker, Ingenieure, 11. Jahrgang, Nummer 21 vom 13. März 1887, Cöthen: G. Krause, S. 306; als PDF-Dokument von der Seite cybra.p.lodz.pl
  2. Henry E. Surface: Bibliography of the pulp and paper industries (in englischer Sprache), Washington: Government Printing Office, 1913, p. 42; Digitalisat über archive.org
  3. a b c Klaus B. Bartels: Papierherstellung in Deutschland. Von der Gründung der ersten Papierfabriken in Berlin und Brandenburg bis heute, Berlin-Brandenburg: Be.bra-Wissenschafts-Verlag, 2011, ISBN 978-3-937233-82-6 und ISBN 3-937233-82-2, S. 276 u.ö.; Vorschau über Google-Bücher
  4. a b Geschichte der Patent-Papier-Fabrik zu Berlin, Vortrag von Klaus B. Bartels bei der Jahrestagung der Papierhistoriker, Parchim, September 2011, als PDF-Dokument auf der Seite papierfabrik-hohenofen.de
  5. Vergleiche die Angaben in der Zeitschriftendatenbank
  6. Vergleiche die Angaben der Deutschen Nationalbibliothek
  7. Carl Hofmann: Praktisches Handbuch der Papierfabrikation, Band 1, Berlin: Verlag von Julius Springer, 1875, S. 623; Vorschau über Google-Bücher
  8. Vergleiche die Angaben nebst Querverweisen im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek
  9. Albert HaemmerleHofmann, Carl. In: Neue Deutsche Biographie (NDB). Band 9, Duncker & Humblot, Berlin 1972, ISBN 3-428-00190-7, S. 444 (Digitalisat).