Am Ihlpohl

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Am Ihlpohl
Wappen
Wappen
Straße in Hannover
Basisdaten
Stadt Hannover
Stadtteil Badenstedt, Linden-Süd
Angelegt 1877
Name erhalten 1877
Anschluss­straßen Badenstedter Straße
Querstraßen Schwarze Flage
Technische Daten
Straßenlänge 865 m
Karte
Karte
Karte der Stadt und Feldmark Linden von 1892: Südwestlich des großen Bogens der Eisenbahnlinie vom Bahnhof Fischerhof bis zum Bahnhof am Küchengarten ist zwischen den Gleisen an der Verzweigung die „Zündhütchen-Fabrik“ verzeichnet
Blick durch die gebogene Straße Am Ihlpohl
„Hier entsteht Wildnis mitten in der Stadt“; eine von mehreren Erläuterungs-Tafeln an den Grünverbindungen an der Straße Am Ihlpohl mit dem Signet des Modellprojekts Städte wagen Wildnis
Reklamemarke mit einem Auerhahn als Erkennungszeichen für die Lindener Zündhütchen u. Thonwaren-Fabrik, vormals Georg Egestorff

Am Ihlpohl ist der Name einer Straße in Hannover, die in weitem Bogen um den Lindener Berg herumführt. Sie führt von der Badenstedter Straße[1] im Stadtteil Badenstedt[2] bis zur Brücke an der Bornumer Straße[1] in Linden-Süd.[2]

Geologisch verläuft „längs der Straße“ eine Schicht Cornbrash-Sandstein unter Ablagerungen aus der Zeit des Pleistozäns.[3]

Der im 19. Jahrhundert im Jahr 1877 angelegte Verkehrsweg wurde nach „dem Flurnamen“,[2] genauer nach den Flurnamen „Großer Ihlpohl“ und „Kleiner Ihlpohl“ benannt, die wiederum Bezug nahmen[1] auf den hier gelegenen ehemaligen „Blutegelteich“,[2] den Ihlpohl. Dieses heute verschwundene Gewässer ist nicht zu verwechseln mit dem Regenrückhaltebecken an der Straße.[1]

An der Bornumer Straße sowie am Ihlpohl produzierte der Industrielle Georg Egestorff bereits ab 1861 Zündhütchen,[4] die Fabrik dazu wurde später auch als „Zündhütchen- und Thonwaarenfabrik“ bekannt.[5]

Die im Anschluss an die Königlich Preußische Landesaufnahme von 1886 bis 1892 erfolgte „exakte Neuvermessung“ für die vom Stadtbauamt Linden herausgegebene Karte der Stadt und Feldmark Linden verzeichnete zwischen den Eisenbahngleisen an der Verzweigung im Südwesten am großen Ihlpohl die „Zündhütchen-Fabrik.“[6]

„Um 1920“[2] oder nach dem 1. Januar 1930[7] wurde anstelle des alten Verlaufs der Straße eine neue Wegeführung angelegt. Sie verläuft auf der ehemaligen Eisenbahnstrecke, die vom Bahnhof Fischerhof bis zum ehemaligen Bahnhof am Küchengarten führte.[2] „Der frühere Streckenverlauf ist in der Straße Am Ihlpohl noch auszumachen.“[7]

Heute wird die Straße von Schrebergärten gesäumt,[8] die teils in der Gartenkolonie „Ihlpohl“ liegen.[1]

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: Am Ihlpohl (Hannover) – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. a b c d e Lebensraum Linden: Der Ihlpohl., abgerufen am 12. März 2023.
  2. a b c d e f Helmut Zimmermann: Am Ihlpohl, in ders.: Die Straßennamen der Landeshauptstadt Hannover. Verlag Hahnsche Buchhandlung, Hannover 1992, ISBN 3-7752-6120-6, S. 17
  3. Curt Dietz: Erläuterungen zur geologischen Karte von Niedersachsen 1:25000 Blatt Hannover Nr. 3624 (1959), S. 53; Google-Books
  4. Waldemar R. Röhrbein: Egestorff – Georg E. Salzwerke. In: Klaus Mlynek, Waldemar R. Röhrbein (Hrsg.) u. a.: Stadtlexikon Hannover. Von den Anfängen bis in die Gegenwart. Schlütersche, Hannover 2009, ISBN 978-3-89993-662-9, S. 145f., hier: S. 146.
  5. Paul Hirschfeld: Die Lindener Zündhütchen- und Thonwaarenfabrik in Linden bei Hannover, In: Hannovers Grossindustrie und Grosshandel, geschildert von Paul Hirschfeld mit Unterstützung des Königlichen Oberpräsidiums und der Provinzialbörden der Provinz Hannover, hrsg. von der Deutschen Export Bank Berlin, Leipzig: Duncker & Humblot, 1891; S. 184; Digitalisat der Bayerischen Staatsbibliothek
  6. Walter Buschmann: Linden. Geschichte einer Industriestadt im 19. Jahrhundert ( = Quellen und Darstellungen zur Geschichte Niedersachsens, Band 92), überarbeitete Neuauflage, Hahnsche Buchhandlung, Hannover 2012, ISBN 978-3-7752-5927-9, S. 375 sowie Extra-Beilage der Karte der Stadt und Feldmark Linden
  7. a b Eberhard Landes, Horst Moch, H. W. Rogl, Eberhard Schüler, Joachim Wohlfarth: Lindener Hafen sowie Karte Städtische Häfen Hannover / Lindener Hafenbahn, in dies.: Es begann 1843 ... Eisenbahnen in Hannover. Eine Chronik, 1. Auflage, hrsg. im Autorenverlag, Seelze - Hannover: Druckerei Söftje, 1991, ISBN 3-9802794-0-5, S. 137–139, 141
  8. Foto der Straße, aufgenommen am 31. Juli 2020

Koordinaten: 52° 21′ 37,3″ N, 9° 41′ 37,6″ O