Amt Blumenau

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Das Amt Blumenau war ein historischer Verwaltungsbezirk des Fürstentums Calenberg bzw. Königreichs Hannover. Übergeordnete Verwaltungsebene war die Landdrostei Hannover. Amtssitz war Schloss Blumenau und ab 1852 Wunstorf.

Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Der Bereich des Amtes geht auf die Go Seelze zurück, die sich im Besitz der Grafen von Wunstorf befand. Die Grafen ließen nach der Aufgabe der Burg in Wunstorf das „neue Haus“ in Blumenau errichten (1320 erstmals erwähnt). 1446 verkaufte der Graf von Wunstorf seine sämtlichen Besitzungen an Bischof Magnus von Hildesheim, der sie wenig später an die Welfen weiterveräußerte. Die Burg bzw. das Schloss Blumenau wurde zum Sitz eines welfischen Amtes.

1819 wurden dem Amtssprengel die Gemeinden des bisherigen Amts Bokeloh zugelegt. 1852 kamen die Gemeinden Ahlem, Limmer, Davenstedt und Velber zum Amt Linden. 1859 wurde das Amt Blumenau aufgehoben und die Dörfer Luthe, Dedensen, und Kolenfeld sowie die vier früher zu Bokeloh gehörigen Gemeinden an das Amt Neustadt am Rübenberge, der Rest an das Amt Linden abgegeben.

Amtmänner[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

(1. Beamte)

  • 1736–1764: Heinrich Jonas (von) Rettberg, Amtmann, 1750 Oberamtmann
  • 1765–1766: Arnold Friedrich Meyer, Oberamtmann
  • 1766–1774: Georg Ludwig Friedrich von Wüllen, Amtmann
  • 1775–1807: Johann Christian Niemeyer, Oberamtmann (seit 1796) (1724–1811)
  • 1807–1814: Christian Friedrich Friedrichs, Amtmann
  • 1815–1849: Franz Arnold Reiche, Oberamtmann († 31. Dez. 1849)
  • 1850: unbesetzt
  • 1851–1859: Julius Christian Wilhelm Hermann von Sode, Amtsassessor (auftragsweise), 1852 tit. Amtmann, 1853 Amtmann

Gemeinden[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Zum Amt Blumenau gehörten 1859 die Orte Almhorst, Barrigsen, Blumenau, Bokeloh, Colenfeld, Cronsbostel, Dedensen, Döteberg, Düendorf, Eckerde, Groß Munzel, Gümmer, Harenberg, Holtensen, Idensen, Kirchwehren, Klein Heidorn, Lathwehren, Letter, Liethe, Lohnde, Luthe, Mesmerode, Ostermunzel, Seelze, Stemmen.

Sowie bis 1852 auch Ahlem, Davenstedt, Limmer, Velber und bis 1810 Dunau.

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Iselin Gundermann, Walther Hubatsch: Grundriß zur deutschen Verwaltungsgeschichte 1815–1945. Reihe A: Preußen, Band 10: Hannover. Marburg (Lahn) 1981
  • Manfred Hamann: Übersicht über die Bestände des Niedersächsischen Hauptstaatsarchivs in Hannover. Dritter Band: Mittel- und Unterbehörden in den Landdrostei- bzw. Regierungsbezirken Hannover, Hildesheim und Lüneburg bis 1945. Göttingen 1983, S. 322.
  • Heinrich Lathwesen: Das Lagerbuch des Amtes Blumenau von 1600, ergänzt aus dem Lagerbuch von 1655 (= Veröffentlichungen der Historischen Kommission für Niedersachsen und Bremen 34.4), Hildesheim 1978