Amt Dornberg (Hessen)

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Schloss Dornberg Torbau

Das Amt Dornberg war bis 1821 ein hessisches Amt mit Sitz in Dornberg.

Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Dornberg und Katzenelnbogen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die älteste erhaltene Erwähnung des Schlosses Dornberg als Sitz der Herren von Dornberg stammt aus dem 12. Jahrhundert. Das Schloss war Kern des Amtes Dornberg. Mit dem Aussterben der Herren von Dornberg fielen das Schloss mit dem zugehörigen Dorf 1259 an die Grafen von Katzenelnbogen. Damals wurden die die Orte Dornberg, Groß-Gerau, Klein-Gerau, Mörfelden, Berkach, Wallerstädten und Büttelborn als Besitz der Herren von Dornberg genannt. Seit 1311 sind Keller und Amtmänner im Amt Dornburg bekannt. 1465 kaufte Graf Philipp I. von Katzenelnbogen Crumstadt mit allem Zugehör von Hans Landschad von Steinach für 800 fl.[1] Es wurde seitdem zum Amt Dornberg gezählt.

Landgrafschaft Hessen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

1479 erbten es die Landgrafen von Hessen die Grafschaft Katzenelnbogen und mit ihr das Amt Dornberg.[2] Unter den Landgrafen wurde das Amt Rüsselsheim aus dem Amt Dornberg ausgegliedert.[3]

Bei der Teilung des Landes unter den Erben Philipp des Großmütigen 1567 gehörte das Amt Dornberg zu dem Bestand, der an die nunmehrige Landgrafschaft Hessen-Darmstadt fiel. Noch deren erster Regent, Georg I., veranlasste, dass die von seinem Kanzler, Johann Kleinschmidt, zusammengestellte Rechtssammlung Landrecht der Obergrafschaft Katzenelnbogen rechtsverbindlich wurde. Sie galt in den Ortschaften des Amtes Dornberg als Partikularrecht, subsidiär ergänzt um das Gemeine Recht bis ans Ende des 19. Jahrhunderts. Erst das Bürgerliche Gesetzbuch, das einheitlich im ganzen Deutschen Reich galt, setzte zum 1. Januar 1900 das alte Partikularrecht außer Kraft.

Am Ende des Alten Reiches bestand das Amt Dornberg aus den Orten[4]:

Großherzogtum Hessen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Das Amt Dornberg war auch am Anfang des 19. Jahrhunderts – die Landgrafschaft Hessen-Darmstadt war 1806 zum Großherzogtum Hessen avanciert – weiterhin für die Verwaltung und die Rechtsprechung zuständig. 1821 kam es zu einer Justiz- und Verwaltungsreform, mit der auch die Trennung der Rechtsprechung von der Verwaltung auf unterer Ebene umgesetzt wurde. Die Ämter wurden aufgelöst, ihre Aufgaben hinsichtlich der Verwaltung neu gebildeten Landratsbezirken, die erstinstanzliche Rechtsprechung Landgerichten übertragen.[5] Für die Verwaltung wurde der Landratsbezirk Dornberg, für die Rechtsprechung das Landgericht Großgerau geschaffen, die die Aufgaben des bisherigen Amtes Dornberg übernahmen.

Amtmänner[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Georg Wilhelm Justin Wagner: Statistisch-topographisch-historische Beschreibung des Großherzogthums Hessen: Provinz Starkenburg. Band 1. Carl Wilhelm Leske, Darmstadt Oktober 1829, OCLC 312528080, S. 34 (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche).
  2. Dornberg, Landkreis Groß-Gerau. Historisches Ortslexikon für Hessen (Stand: 23. Juli 2012). In: Landesgeschichtliches Informationssystem Hessen (LAGIS). Hessisches Institut für Landesgeschichte, abgerufen am 13. November 2012.
  3. Georg Wilhelm Justin Wagner: Statistisch-topographisch-historische Beschreibung des Großherzogthums Hessen: Provinz Starkenburg. Band 1. Carl Wilhelm Leske, Darmstadt Oktober 1829, OCLC 312528080, S. 51 (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche).
  4. Grossherzogliche Centralstelle für die Landesstatistik (Hrsg.): Beiträge zur Statistik des Großherzogtums Hessen. Band 1. Großherzoglicher Staatsverlag, Darmstadt 1862, OCLC 894925483, S. 43 ff. (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche).
  5. Die Eintheilung des Landes in Landraths- und Landgerichtsbezirke betreffend vom 14. Juli 1821. In: Großherzoglich Hessisches Ministerium des Inneren und der Justiz. (Hrsg.): Großherzoglich Hessisches Regierungsblatt. 1821 Nr. 33, S. 403 ff. (Online bei der Bayerischen Staatsbibliothek).
  6. Weitolshausen gen. Schrautenbach, Christian Ernst Balthasar von. Hessische Biografie. In: Landesgeschichtliches Informationssystem Hessen (LAGIS).
  7. Elwert, Anselm Franz Karl. Hessische Biografie. In: Landesgeschichtliches Informationssystem Hessen (LAGIS).
  8. Elwert, Ernst. Hessische Biografie. In: Landesgeschichtliches Informationssystem Hessen (LAGIS).
  9. Elwert, Anselm Karl. Hessische Biografie. In: Landesgeschichtliches Informationssystem Hessen (LAGIS).