Andreas Holschuh

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Andreas Holschuh (* 27. Juli 1957 in Sinsheim; † 14. Juli 1996 ebenda) war ein deutscher Lyriker.

Leben[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Holschuh war ausgebildeter Krankenpfleger. Seine Gedichte wurden ab 1992 erstmals in der Heidelberger Literaturzeitschrift metamorphosen sowie in verschiedenen Lyrikanthologien veröffentlicht. Kurz nach Erscheinen seines Debüts Unterderhand im Elfenbein Verlag nahm er sich das Leben.

Holschuhs Lyrik, die besorgniserregende Erscheinungen und Ereignisse der frühen 1990er Jahre thematisiert (z. B. die AIDS-Epidemie, die wirtschaftlichen und sozialen Verwerfungen der deutschen Wiedervereinigung, die Jugoslawienkriege) ist von einem pessimistischen Grundton bestimmt. Christian Ruzicska bemerkt in Holschuhs „heute dringlicher denn je klingenden Versen“ eine „Strahlkraft“, „die selbst nach mehr als fünfundzwanzig Jahren bis in unsere Zeit hinein das ausleuchtet, wovor wir – ‚infantil‘ – unsere Augen nicht mehr verschließen dürfen“.[1]

Werke[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Buchausgaben[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Schraubstock. Gedichte. Mit einem Nachwort von Sven Limbeck, Elfenbein Verlag, Berlin 2021.
  • Unterderhand. Gedichte. Mit einem Nachwort von Sven Limbeck, Elfenbein Verlag, Heidelberg 1996; Neuausgabe: Elfenbein Verlag, Berlin 2021.

Veröffentlichungen in Sammlungen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • „irgend so was wie liebe“, in: Zehn. Neue Gedichte deutschsprachiger Autoren. Hrsg. v. Axel Kutsch. Bergheim: Autoreninitiative, 1993, S. 117.
  • „travelin blues“, in: Zehn. Neue Gedichte deutschsprachiger Autoren. Hrsg. v. Axel Kutsch. Bergheim: Autoreninitiative, 1993, S. 116.
  • „7.11.93“ [u. d. T. „wieder so ein tag“], in: Zacken im Gemüt. Deutschsprachige Lyrik der 90er Jahre. Hrsg. v. Axel Kutsch. Weilerswist: Landpresse, 1994, S. 93.
  • „die droste an schücking“, in: Zacken im Gemüt. Deutschsprachige Lyrik der 90er Jahre. Hrsg. v. Axel Kutsch. Weilerswist: Landpresse, 1994, S. 92.
  • „kinderbild II“, in: Der gelbe Akrobat. 100 deutsche Gedichte der Gegenwart, kommentiert. Hrsg. v. Michael Braun und Michael Buselmeier. Leipzig: Poetenladen, 2009, S. 180.

Veröffentlichungen in der Zeitschrift metamorphosen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • „abbitte“, in: metamorphosen, 4. Jg., Nr. 9, 13.10.1994, S. 29.
  • „abgesang“, in: metamorphosen, 5. Jg., Nr. 10, 23.01.1995, S. 24–25.
  • „curriculum vitae“, in: metamorphosen, 4. Jg., Nr. 8, 01.07.1994, S. 18.
  • „die droste an schücking“, in: metamorphosen, 4. Jg., Nr. 7, 18.04.1994, S. 19.
  • „ein blatt für ossip mandelstam“, in: metamorphosen, 2. Jg., Nr. 4, 08.05.1992, S. 26, erneut in: metamorphosen, 5. Jg., Nr. 11, 05.05.1995, S. 31.
  • „gedenkminute für 93“, in: metamorphosen, 4. Jg., Nr. 9, 13.10.1994, S. 28.
  • „grasellenbacher elegie“, in: metamorphosen, 4. Jg., Nr. 8, 01.07.1994, S. 16.
  • „heidelberg“, in: metamorphosen, 4. Jg., Nr. 8, 01.07.1994, S. 17.
  • „holzhacker sense“, in: metamorphosen, 2. Jg., Nr. 4, 08.05.1992, S. 26.
  • „irgend so was wie liebe“, in: metamorphosen, 4. Jg., Nr. 7, 18.04.1994, S. 18.
  • „kinderbild I“, in: metamorphosen, 5. Jg., Nr. 11, 05.05.1995, S. 31.
  • „nimm sie fort“, in: metamorphosen, 5. Jg., Nr. 13, Oktober–Dezember 1995, S. 31.
  • „skinhead weichgeklopft“, in: metamorphosen, 4. Jg., Nr. 9, 13.10.1994, S. 29.
  • „sommerelegie“, in: metamorphosen, 5. Jg., Nr. 11, 05.05.1995, S. 30.
  • „statement I“, in: metamorphosen, 4. Jg., Nr. 9, 13.10.1994, S. 28.
  • „wen es trifft“, in: metamorphosen, 5. Jg., Nr. 12, Juli–September 1995, S. 38.

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Asmuth, Tobias: Schreiben – eine harte Arbeit? Neue Reihe „Werkstatt: Literatur“ im Zwinger 3. In: Rhein-Neckar-Zeitung (Heidelberg), 23./24.11.1996, S. 18.
  • Blinne, Jens Peter: Kalauer vermieden. Das Debüt des Lyrikers Andreas Holschuh. In: ruprecht (Heidelberg), Nr. 43, Juli 1996, S. 12.
  • Buselmeier, Michael: Schreib um dein Leben! In: der Freitag, Nr. 31, 25.07.1997, S. 16; wiederabgedruckt in: Der gelbe Akrobat. 100 deutsche Gedichte der Gegenwart, kommentiert. Hrsg. v. Michael Braun und Michael Buselmeier. Leipzig: Poetenladen, 2009, S. 181–182.
  • Kluwe, Sandra: Unterderhand: Irgend so was wie Welt. Gedichte von Andreas Holschuh. In: metamorphosen (Heidelberg), Nr. 16, Juli–September 1996, S. 48–51.
  • Luckscheiter, Roman: Unterderhand. In: Passagen (Mannheim), Nr. 41, November/Dezember 1996, S. 8–9.
  • Schmidt-Mâcon, Klaus F.: Mit der Sprache sich Welt verschaffen. Andreas Holschuhs Gedichte. In: Darmstädter Echo, Nr. 16, 20.01.1997, S. 20.
  • Traber, Barbara: „es rieselt papier aus den bäumen“. Andreas Holschuh (1957–1996). In: orte (Oberegg / Zürich), 30. Jg., Nr. 148, Dezember 2006 / Januar 2007, S. 49–51.

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Schneider, Franz: Elfenbein Verlag wird 25 Jahre alt. Erinnert wird an Andreas Holschuh, der mit seinen Gedichten den Anfang für den Verlag machte. In: Rhein-Neckar-Zeitung (Heidelberg), 07.07.2021. [1]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Christian Ruzicska: Laudatio auf den Elfenbein Verlag. In: Berliner Verlagspreis 2022 (Webseite).