Aniba rosaeodora

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Aniba rosaeodora
Systematik
Klasse: Bedecktsamer (Magnoliopsida)
Magnoliids
Ordnung: Lorbeerartige (Laurales)
Familie: Lorbeergewächse (Lauraceae)
Gattung: Aniba
Art: Aniba rosaeodora
Wissenschaftlicher Name
Aniba rosaeodora
Ducke

Aniba rosaeodora oder Rosenholzbaum, auch wie manche andere Arten Rosenholz genannt, ist eine Pflanzenart aus der Gattung Aniba innerhalb der Familie der Lorbeergewächse (Lauraceae).[1] Die Art unterliegt dem Washingtoner Artenschutzabkommen.

Aniba rosaeodora und Aniba parviflora (Meisn.) Mez u. a. wie Aniba terminalis und Aniba panurensis, liefern Rosenholzöl und werden oft verwechselt. Aniba rosaeodora, der „echte Rosenholzbaum“, liefert allerdings das qualitativ bessere Öl.[2][3]

In Brasilien wird Aniba rosaeodora auch als „Pau-rosa“ bezeichnet, allerdings wird diese Bezeichnung auch für einige andere Arten mit rotem Holz verwendet.

Beschreibung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Aniba rosaeodora wächst als immergrüner Baum und erreicht Wuchshöhen von bis zu 30 Metern. Der Stammdurchmesser beträgt normalerweise bis zu 70 Zentimeter, er kann aber einiges größer sein. Die gelblich-braune oder rötliche Borke ist dünn und schuppig.

Die kurz gestielten, leicht ledrigen und obseits glänzenden Blätter sind wechselständig und obseits kahl, sowie unterseits fahlgrün und leicht papillös sowie schwach behaart. Die Blätter sind elliptisch, lanzettlich bis verkehrt-eiförmig, –eilanzettlich, die Spitzen sind bespitzt oder spitz bis zugespitzt, die ganzen Ränder sind leicht nach unten umgebogen. Der kurze und dickliche, bis 1,5 Zentimeter lange Blattstiel ist rinnenförmig. Die Blätter sind 7–20 Zentimeter lang und 3–6 Zentimeter breit.

Es werden end- oder achselständige, vielblütige und rispige, dickstielige Blütenstände gebildet. Die kleinen, kurz gestielten und zwittrigen Blüten mit 6 abfallenden Tepalen in 2 Kreisen,[4][5] sind behaart und orange-gelb. Die Staubblätter und Staminodien sind in 4 Kreisen angeordnet, oft fehlt der vierte Kreis.

Die ellipsoiden, purpurnen, etwa 2,5–3,5 Zentimeter großen und kahlen Steinfrüchte oder Beeren sitzen in einem holzigen, napfförmigen Fruchtbecher und sind einsamig.[6]

Alle Pflanzenteile riechen aromatisch.

Taxonomie[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Erstbeschreibung erfolgte durch Adolpho Ducke als Aniba rosaeodora Ducke in Rev. Bot. Appliq. 8 (1928) 845, publiziert in Arch. Jard. Bot. Rio de Janeiro 5 (1930) 109, t. 4, f. 5. Synonyme sind Aniba duckei Kosterm. und Aniba rosaeodora var. amazonica Ducke.[7][8]

Verbreitung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Aniba rosaeodora kommt in den nördlich tropischen Regenwaldgebieten Südamerikas vor.[1]

Nutzung und Gefährdung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Das aus seinem rötlichen Holz gewonnene, seltene ätherische Öl (Rosenholzöl) enthält hauptsächlich Linalool.[9][10] Es wird als Duftöl in Parfüms und in der Kosmetik verwendet. In Kosmetikprodukten wird es in der Liste der Inhaltsstoffe als ANIBA ROSAEODORA WOOD EXTRACT (INCI)[11] aufgeführt. Ferner wird das Holz (Rosenholz, Pau Rosa, Bois de rose „femelle“) für die Herstellung von Essstäbchen und Möbeln verarbeitet. Aniba rosaeodora wird aufgrund der intensiven Nutzung als stark gefährdet (endangered) eingestuft.[1] Seit 2010 ist die Art im Anhang II des Washingtoner Artenschutzabkommens gelistet.[12]

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Harri Lorenzi: Árvores Brasileiras. Vol. 2, Instituto Plantarum, 1998, ISBN 85-86714-07-0, S. 119, online bei StuDocu.
  • The CABI Encyclopedia of Forest Trees. CABI, 2013, ISBN 978-1-78064-236-9, S. 68 f.
  • J. Lanjouw, A. L. Stoffers: Flora of Suriname. Band 2, Ausgabe 2, Brill, 1976, ISBN 90-04-04581-3, S. 469 f.
  • Paulo de Tarso Barbosa Sampaio, I. Ferraz, J. L. Camargo: Pau-rosa Aniba rosaeodora Ducke Lauraceae. In: Isolde D. K. Ferraz, José Luís C. Camargo: Manual de Sementes da Amazônia. Chapter: Fascículo 3, INPA, 2003, S. 1–6, online bei researchgate.net, abgerufen am 5. Oktober 2018.
  • Victor R. Preedy: Essential Oils. Academic Press, 2016, ISBN 978-0-12-416641-7, S. 193–200.

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: Aniba rosaeodora – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. a b c Aniba rosodora in der Roten Liste gefährdeter Arten der IUCN 2021. Eingestellt von: M. Barstow, 2020. Abgerufen am 22. Januar 2022.
  2. Victor R. Preedy: Essential Oils in Food Preservation, Flavor and Safety. Academic Press, 2016, ISBN 978-0-12-416641-7, S. 193–200.
  3. Aniba bei Useful Tropical Plants.
  4. James W. Byng: The Flowering Plants Handbook. Plant Gateway, 2014, ISBN 978-0-9929993-0-8, S. 36.
  5. K. Kubitzki: The Families and Genera of Vascular Plants. Vol. II, Springer, 1993, ISBN 3-540-55509-9, S. 383 f.
  6. R. P. Santos, W. R. Spironello, Paulo de Tarso Barbosa Sampaio: Genetic diversity in rosewood saplings (Aniba rosaeodora ducke, Lauraceae): Genetic diversity in rosewood saplings (Aniba rosaeodora ducke, Lauraceae): An ecological approach. In: Acta Amazonica. Vol. 38, No. 4, 2008, DOI:10.1590/S0044-59672008000400014.
  7. Aniba rosaeodora im Germplasm Resources Information Network (GRIN), USDA, ARS, National Genetic Resources Program. National Germplasm Resources Laboratory, Beltsville, Maryland.
  8. Aniba rosaeodora Ducke in the Plant List.
  9. Lucia de Fatima S. Sampaio, J. G. Maia et al.: Linalool from rosewood (Aniba rosaeodora Ducke) oil inhibits adenylate cyclase in the retina, contributing to understanding its biological activity. In: Phytotherapy Research. Volume 26, Issue 1, 2012, S. 73–77, doi:10.1002/ptr.3518.
  10. George A. Burdock: Encyclopedia of Food and Color Additives. Band 1: A–E, CRC Press, 1997, ISBN 0-8493-9412-0, S. 287 f.
  11. Eintrag zu ANIBA ROSAEODORA WOOD EXTRACT in der CosIng-Datenbank der EU-Kommission, abgerufen am 26. März 2022.
  12. CITES-Listungen der Anhänge I, II und III (Stand: 4. April 2017). Abgerufen am 21. April 2017