Anna Christina Nobre

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Anna Christina Nobre bei Empfang des Heineken-Preises für Kognitionswissenschaft im September 2022.

Anna Christina De Ozorio Nobre (auch: Kia Nobre; * 22. Februar 1963 in Rio de Janeiro) ist eine Neurowissenschaftlerin.

Sie war von 2014 bis 2023 Professorin für Kognitive Neurowissenschaften an der University of Oxford. Nobre hatte den Lehrstuhl für Translational Cognitive Neuroscience inne und war Head of Department of Experimental Psychology. Außerdem leitete sie das Brain & Cognition Lab an der University of Oxford.

Außerdem ist sie außerordentliche Professorin am Mesulam Center for Cognitive Neurology and Alzheimer's Disease an der Northwestern University Feinberg School of Medicine.

Zum Juli 2023 wechselte sie an die Yale University.

Leben[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

1993 wurde sie an der Yale University promoviert. Nach PostDoc-Aufenthalten an der Harvard Medical School und der Northwestern University war sie seit 1996 an der Oxford University tätig.

Nobre ist mit dem Philosophen und Informationswissenschaftler Luciano Floridi verheiratet.

Forschung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die aktuelle Forschung in der Gruppe untersucht, wie das Gehirn Informationen aus dem sensorischen Strom und aus Erinnerungen auf verschiedenen Zeitskalen priorisiert und auswählt, um psychologische Erfahrungen zu bilden und das Verhalten zu steuern. Neben der Aufdeckung der grundlegenden Mechanismen dieser groß angelegten proaktiven und dynamischen Regulationsmechanismen untersuchen sie, wie sich die Mechanismen im Laufe des Lebens entwickeln und wie sie bei psychiatrischen und neurodegenerativen Erkrankungen gestört werden. Die Forschung kombiniert verschiedene Verhaltensmethoden (Psychophysik, Eyetracking, virtuelle Realität) mit innovativen und komplementären nicht-invasiven Techniken zur Abbildung und Stimulation des menschlichen Gehirns (Magneto- und Elektroenzephalographie, funktionelle Magnetresonanztomographie und Hirnstimulation).

Meilensteine von Nobre und ihrer Gruppe waren: die Entdeckung von Hirnarealen, die auf Worterkennung (1994) und Gesichtsverarbeitung (1994) im menschlichen Gehirn spezialisiert sind unter Verwendung von intrakraniellen Aufzeichnungen. Beschreibung der funktionellen Neuroanatomie des Netzwerks zur Steuerung der räumlichen Aufmerksamkeit im menschlichen Gehirn und Feststellung seiner Beziehung zur okulomotorischen Kontrolle (1997). Pionierarbeit in der neurowissenschaftlichen Untersuchung zeitlicher Erwartungen (zeitliche Orientierung) (1998). Demonstration der Fähigkeit zur Orientierung der selektiven Aufmerksamkeit im Arbeitsgedächtnis (2003). Entwicklung neuer experimenteller Ansätze zur Untersuchung, wie Langzeiterinnerungen die selektive Aufmerksamkeit lenken (2006) und Einführung neuer somatischer Aufmerksamkeitsmarker im Gedächtnis (2019).

Auszeichnungen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Schriften[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]