Anna van Sandick

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Zur Navigation springen Zur Suche springen

Anna van Sandick (* 30. September 1818 in Utrecht; † 4. Juli 1904 in Kleve) war eine niederländische Malerin.

Leben und Werk[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Anna van Sandick war die jüngste Tochter des Generalleutnants Onno Zwier van Sandick (1759–1822) und Henrietta Engelina Feith (1777–1851). Ihr Vater war von 1814 bis 1818 Kommandeur der Königlich-niederländischen Militärschule in Honselersdijk in der Gemeinde Westland und Militärkommandant der Provinz Utrecht. Er hatte ein gutes Verhältnis zum Kronprinz Wilhelm Friedrich Georg Ludwig von Oranien-Nassau, der gemeinsam mit seiner Frau Anna Pawlowna Paten von Anna wurden.[1] Sie wuchs mit acht Brüdern und drei Schwestern in Zwolle auf, woher ihre Mutter stammte. Der Dichter Rhijnvis Feith war ihr Großvater. Zu Hause wurde sie in Deutsch, Französisch und Musik unterrichtet und erhielt Malunterricht durch einen Onkel.[2]

1848 zog Anna van Sandick mit ihrer Mutter und ihrer Schwester Emilie Henriette (1811–1861) nach Kleve. Sie nahm Privatunterricht beim Landschaftsmaler Barend Cornelis Koekkoek und wurde von Johann Bernhard Klombeck unterrichtet.[3] Mit ihrer Schwester besuchte sie den Harz und das Moselgebiet in Deutschland, Paris und Rouen in Frankreich und Montreux in der Schweiz. Auf ihren Reisen fertigte sie zahlreiche Landschafts- und Porträtstudien an. In Kleve kümmerte sich ihre Schwester um den Haushalt, während Anna van Sandick malte.[2] Zu ihren Motiven gehörten Landschaften bei untergehender Sonne, Winter- und Berglandschaften, Waldszenen und Ansichten von Kleve.[4]

Bei der „tentoonstelling van Levende Meesters“ 1852 in Amsterdam zeigte sie ihre Arbeiten erstmals einem großen Publikum. Im selben Jahr wurde sie zum Mitglied der Rijksakademie van beeldende kunsten ernannt.[1][3] In Folge beteiligte sie sich noch weitere 24 Mal an den Ausstellungen „van Levende Meesters“, stellte in Den Haag, Leeuwarden, Groningen, Zutphen[4] und mehrmals im Ausland aus. Sie erhielt Anfragen aus England, Deutschland und Frankreich, Mädchen im Malen zu unterrichten und verkaufte ihre eigenen Werke gut. Nach dem Tod ihrer Schwester Emilie 1861 pausierte sie lange Zeit mit dem Malen.[2]

1869 war sie bei der „I. Internationale Kunstausstellung“ im Münchener Glaspalast vertreten.[5] Nach 1880 stellte sie zunehmend weniger aus, erhielt aber 1889 auf der Kölner Ausstellung eine große Goldmedaille[6] und 1890 auf einer Ausstellung in Edinburgh eine weitere Silbermedaille. Sie starb 1904 in Kleve und wurde auf dem städtischen Friedhof beigesetzt.[2]

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. a b Jonkvrouwe Anna van Sandick. In: De locomotief vom 20. August 1904. Abgerufen am 15. Dezember 2023
  2. a b c d Hanna Klarenbeek: Sandick, Anna van (1818-1904). In: Digitaal Vrouwenlexicon van Nederland. Abgerufen am 14. Dezember 2023
  3. a b Anna van Sandick. Biografische Daten und Werke im Niederländischen Institut für Kunstgeschichte (niederländisch)
  4. a b Anna van Sandick. In: Pieter A. Scheen: Lexicon Nederlandse Beeldende Kunstenaars 1750–1950
  5. Anna van Sandick. In: Beeldend BeNeLux Elektronisch (Lexicon). Abgerufen am 15. Dezember 2023
  6. Kunst en Wetenschap. In: Dagblad van Zuidholland en 's Gravenhage vom 19. Juli 1890. Abgerufen am 15. Dezember 2023