Annelise Zwez

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Annelise Zwez

Annelise Zwez (* 7. November 1947 in Biel/Bienne) ist eine Schweizer Kunstkritikerin, Publizistin und Kuratorin im Bereich der bildenden Kunst.

Leben[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Annelise Zwez 1974
Annelise Zwez, gemalt von Rosina Kuhn 2012

Annelise Zwez[1] ist die jüngere der beiden Töchter von Georges Zwez (1907–1992) und Marie-Louise Zwez-Irlet (1911–2001). Nach der Schulzeit in Neuhausen am Rheinfall und in Schaffhausen studierte sie in Grenoble, Cambridge und Zürich Romanistik, Anglistik und Kunstgeschichte. Parallel zum Studium absolviert sie eine kaufmännische Ausbildung. Von 1969 bis 1971 arbeitete sie als Leiterin der EF-Sprachschulen in Zürich.

1971 heiratete sie den Aargauer Journalisten Heiner Halder. Ab diesem Zeitpunkt arbeitete sie als freiberufliche Kunstjournalistin und -publizistin, zunächst in ihrem Wohnkanton Aargau, ab 1981 auch in der gesamten Schweiz und international. Zwez ist Mutter dreier Kinder. Ab 1981 war sie mit dem Aargauer Unternehmer und Kunstsammler Max Amsler (1925–2000) liiert. 1998 übernahm sie das denkmalgeschützte (KGS-Nr. 9229) Kloster- und Landvogt-Herbsthaus Fraubrunnen[2] in Twann am Bielersee, mitsamt der darin befindlichen Pfahlbausammlung Carl Irlet.[3] Ihre Schwester ist die vier Jahre ältere Biochemikerin und ehemalige Aargauer Regierungsrätin Stéphanie Mörikofer-Zwez.

Schaffen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Ihr Hauptinteresse gilt der zeitgenössischen Kunst nach 1968. Seit 1980 fokussiert ihr Schreiben auf das mediale Sichtbarmachen der Kunst von Frauen.[4][5] In den 1970er-Jahren schrieb sie Artikel für den Kulturteil vom Aargauer Kurier und die Aargauer Zeitung. Später kamen die Solothurner Zeitung, die Schaffhauser Nachrichten, das Kunstbulletin, das Schweizer Frauenblatt, das Artis, das Kunstforum International und andere dazu. Von 1998 bis 2005 war sie Kulturredaktorin des Bieler Tagblatts. Ab 2006 arbeitete sie wieder als freischaffende Journalistin. In dieser Zeit entstehen Beiträge zu Ausstellungskatalogen und Bücher.[6] Zwez macht auch Ansprachen,[7][8] Gesprächsmoderationen, Führungen und ist seit den 1970er-Jahren Mitarbeiterin in Kunstkommissionen, als Jurymitglied[9] im Bereich zeitgenössischer Kunst und in Stiftungsräten; z. B. von 2002 bis 2015 als Präsidentin des vom Bundesamts für Kultur verwalteten Kulturfonds[10] und von 2007 bis 2017 als Mitglied und später Präsidentin der Fondazione Sciaredo[11] in Barbengo TI.

In den späten 1970er-Jahren kuratierte sie erste Ausstellungen in der städtischen Galerie in Lenzburg. Seither hat sie zahlreiche weitere Projekte betreut, unter anderem den Zyklus "Kunst-Textil"[12][13] im Aarbergerhus Ligerz.[14]

Ehrungen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • 2012: Kulturpreis der Stadt Biel/Bienne für ihre kunstvermittelnde Tätigkeit[15][16]

Publikationen (Auswahl)[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Heidi Widmer, «hic et nunc». AT Verlag, Aarau 1992, ISBN 3-85502-478-2.
  • Dem Sein im Körper Sprache geben. In: hauttief. Katalog zur gleichnamigen Ausstellung im Helmhaus Zürich. 1994, ISBN 3-906396-25-8.
  • Im Anfang war die Zahl. In: Emma Kunz (1893–1963). Monographie. Hrsg. Emma Kunz-Zentrum, Würenlos 1997, ISBN 3-9521591-0-7.
  • Hanni Pfister (1910–1992). Monographie. Hrsg. Inga Vatter-Jensen. Benteli-Verlag, Bern 1999, ISBN 3-7165-1177-3.
  • Rolf Spinnler (1927–2000). «Von der Schwierigkeit gute Bilder zu malen.» In: Buch-Katalog zur Ausstellung im Kunstmuseum Solothurn. Hrsg. Christoph Vögele. Kehrer-Verlag, Heidelberg 2006, ISBN 978-3-936636-92-5.
  • Gertrud Guyer-Wyrsch. «70 Jahre künstlerisch unterwegs». Hrsg. Natalie Unternährer. Nidwaldner Museum, Stans 2010, ISBN 978-3-908713-96-8.
  • Maja Aeschbach. «Hunger und Heimweh». In: «Graphit, Milch und Schweinefett», Monographie zu Leben und Werk. Hrsg. Urs Aeschbach, 2012, ISBN 978-3-033-03625-3.
  • Gedanken zum schöpferischen Werk. In: Georgette Tentori-Klein: Ein Leben als Solistin. Hrsg. Associazione Archivi Riuniti delle Donne Ticino. Elster Verlag, Zürich 2014, ISBN 978-3-906065-24-3.

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: Annelise Zwez – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. annelisezwez.ch: Biografie. Abgerufen am 24. Dezember 2021.
  2. Bielersee - Tourismus: Pfahlbausammlung im Fraubrunnenhaus. Abgerufen am 24. Dezember 2021.
  3. museums.ch - die Plattform der Museen in der Schweiz: Pfahlbausammlung Dr. Carl Irlet. Abgerufen am 24. Dezember 2021.
  4. Historisches Institut der Universität Bern: Neue Frauenbewegung 2.0. Abgerufen am 24. Dezember 2021.
  5. Schweizerisches Sozialarchiv: Neue Frauenbewegung 2.0.: Interview Annelise Zwez. Abgerufen am 24. Dezember 2021.
  6. Schweizerische Nationalbibliothek: archivierte Dokumente mit Autorin Annelise Zwez. In: Helveticat: online-Katalog. Abgerufen am 24. Dezember 2021.
  7. NMB - Neues Museum Biel: Ist die bildende Kunst in Biel bilingue? Vortrag im Rahmen der Veranstaltungsreihe «Biel erzählt». 2020, abgerufen am 24. Dezember 2021.
  8. Zwischen Forschung, Enthusiasmus und Spiritualität. Von der Entdeckung der Künstlerin Emma Kunz. In: Kunsthalle Ziegelhütte. 2020, abgerufen am 24. Dezember 2021.
  9. Bernische Kunstgesellschaft: Aeschlimann Corti Stipendium 2002. Abgerufen am 22. Dezember 2021.
  10. Bundesamtes für Kultur unterstützt 15 Kunstschaffende mittels Kulturfonds. 2010, abgerufen am 22. Dezember 2021.
  11. Fondazione Sciaredo: Geschichte der Stiftung. Abgerufen am 24. Dezember 2021.
  12. Textilkunst ist mehr als textile Kunst. In: kultur-online.net. Abgerufen am 14. Januar 2022.
  13. Eva Buhrfeind: Von der Wand in den Raum: «Kunst-Textil» von Elsi Giauque im Aarbergerhus in Ligerz. 22. September 2006, abgerufen am 14. Januar 2022.
  14. Annelise Zwez: Textilkunst im Wandel. In: Mittelland Zeitung. Aarau 13. März 2009.
  15. Bieler Tagblatt: Kulturpreis an BT-Redaktorin. 14. September 2012, abgerufen am 24. Dezember 2021.
  16. Kulturpreis der Stadt Biel 2012 und Ehrung für besondere kulturelle Verdienste 2012. In: Bieler Jahrbuch / Annales biennoises. Präsidialdirektion der Stadt Biel / Mairie de la ville de Bienne, 2012, archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 24. Dezember 2021; abgerufen am 24. Dezember 2021.  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.bibliobiel.ch
  17. annelisezwez. In: e-Helvetica. Schweizerische Nationalbibliothek, abgerufen am 24. Dezember 2021.