Annette Kreutziger-Herr

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Annette Kreutziger-Herr

Annette Kreutziger-Herr, geb. Kreutziger (* 1962 in Holzminden)[1] ist eine deutsche Musik- und Kulturwissenschaftlerin.

Leben[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Annette Kreutziger studierte Historische und Systematische Musikwissenschaft, Italianistik und Mediävistik in Hamburg, Kiel und Bologna. Sie lehrte in Deutschland, Italien, Norwegen und England sowie in den USA (Gastprofessuren am Smith College und Principia College 1995, 1997, 2009). Von 1985 bis 1990 war sie Mitarbeiterin von Luigi Nono und von 1989 bis 1996 Beraterin für Claudio Abbado als Chefdirigent des Berliner Philharmonischen Orchesters. 1990 erfolgte ihre Promotion, 2002 die Habilitation.

Sie war von 1993 bis 1999 Wissenschaftliche Assistentin am Musikwissenschaftlichen Institut der Universität Hamburg, und von 2001 bis 2005 Professorin an der Hochschule für Musik, Theater und Medien Hannover. Kreutziger-Herr war von 2005 bis 2014 Professorin für Musikwissenschaft und Kulturwissenschaften an der Hochschule für Musik und Tanz Köln. Außerdem war sie als Vortragende und Keynote Speaker an europäischen, US-amerikanischen und kanadischen Universitäten sowie als Initiatorin und Organisatorin von Vortragsreihen und internationalen Tagungen, darunter „Beziehungszauber: Musik und Literatur“ (Hamburg 1995), „Apokalypse now“ (Hamburg 1998), „Mittelaltersehnsucht?“ (Heidelberg 1998), „Mozart“ (Köln 2006), „Music and Nature“ (Kopavogur, Island, 2011, und Köln 2011) tätig. Sie wurde gefördert von der Studienstiftung des Deutschen Volkes und der Deutschen Forschungsgemeinschaft. Sie ist seit 2005 Fellow der Mary Baker Eddy Library in Boston (Massachusetts), Mitglied im Beirat der Mariann Steegmann Foundation und wurde 2008 mit dem Sigurd-Greven-Preis für ihre Arbeiten zur musikbezogenen Mittelalterforschung ausgezeichnet.

Sie ist mit Klaus-Hendrik Herr verheiratet. Das Paar hat zwei Kinder, Vincent-Immanuel Herr (geboren 1988) und eine 1992 geborene Tochter.

Sie ist Mitglied im Jüdischen Forum für Demokratie und gegen Antisemitismus und Mitglied im Koordinierungskreis des Berliner Forums der Religionen.

Im Herbst 2014 hat sie eine christlich-wissenschaftliche Praxis in Berlin eröffnet und unterstützt verschiedene Projekte im globalen Kontext.

Werke[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Kreutziger-Herr veröffentlichte zu wissenschaftstheoretischen, kultur- und musikwissenschaftlichen Themen. Es erschienen ein Kinderbuch, Gedichte sowie Artikel zu Menschenrechtsthemen, ethischen und geistlichen Fragen. Sie war Initiatorin und Herausgeberin von verschiedenen Buch- und Schriftenreihen, u. a. „Europäische Komponistinnen“ (seit 2005 Böhlau Verlag).

Bücher (Auswahl)[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Ein Traum von Mittelalter. Die Wiederentdeckung mittelalterlicher Musik in der Neuzeit, Köln/Weimar 2003
  • Johannes Ciconia (ca. 1370–1412): Komponieren in einer Kultur des Wortes (=Hamburger Beiträge zur Musikwissenschaft, Band 39), Hamburg/Eisenach 1991
  • Jakobs Schäfchen (Kinderbuch), Hamburg 1991
  • (als Hrsg.) Lexikon Musik und Gender (mit Melanie Unseld), Kassel/Stuttgart 2010
  • Die 101 wichtigsten Fragen: Klassische Musik (mit Winfried Bönig, Tilmann Claus, Gerald Hambitzer), München 2009
  • (als Hrsg.) History/Herstory: Alternative Musikgeschichten (mit Katrin Losleben), Köln/Weimar 2009
  • (als Hrsg.) Mozart im Blick: Inszenierungen, Bilder und Diskurse. Köln/Weimar/Wien 2007
  • (als Hrsg.) Das Andere. Eine Spurensuche in der Musikgeschichte des 19. und 20. Jahrhunderts (= Hamburger Jahrbuch für Musikwissenschaft, Bd. 15), Frankfurt am Main/Berlin/Bern 1998
  • (als Hrsg.) Aus der Neuen Welt. Streifzüge durch die amerikanische Musik des 20. Jahrhunderts (mit Manfred Strack) (= Nordamerika-Studien, Bd. 8, herausgegeben von Norbert Finzsch und Rolf Meyn), Hamburg 1997
  • mit Nina Noeske, Susanne Rode-Breymann als Herausgeberinnen: Jahrbuch Musik und Gender, Band 3, Gender Studies in der Musikwissenschaft. Quo vadis? Festschrift für Eva Rieger. Olms, Hildesheim 2010, ISBN 978-3-487-14494-8.

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. DNB