Annette Mingels

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Annette Mingels auf dem Erlanger Poetenfest 2017

Annette Mingels (* 18. August 1971 in Köln) ist eine deutsche Schriftstellerin und Kulturjournalistin.

Leben[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Annette Mingels wurde 1971 in Köln geboren. Sie studierte Germanistik, Linguistik und Soziologie in Frankfurt, Köln, Bern und Fribourg und schloss mit einer germanistischen Promotion über Friedrich Dürrenmatt und Sören Kierkegaard ab: Die Kategorie des Einzelnen als gemeinsame Denkform. Von 1997 bis 2009 lebte sie in der Schweiz; neben der deutschen besitzt sie die schweizerische Staatsbürgerschaft. In der Schweiz hatte sie Lehraufträge an den Universitäten Neuenburg und Fribourg inne, außerdem am Schweizerischen Literaturinstitut in Biel. Von 2009 bis 2011 lebte sie in Montclair (USA), anschließend in Hamburg. Von 2018 bis 2021 lebte sie in San Francisco, seitdem bei Berlin.[1][2]

Neben Romanen hat Annette Mingels auch Kurzgeschichten geschrieben, der erste Band Romantiker erschien 2007 und erhielt durchweg sehr gute Kritiken.[3][4]

Mit ihrem 2020 erschienenen Buch Dieses entsetzliche Glück bediente Annette Mingels sich einer Romanform, die mehrere Episoden zu einem Ganzen verbindet. Ursula März bezeichnete sie in ihrer Zeit-Kritik als „Meisterin des Episodenromans“ und verglich sie mit der amerikanischen Autorin Elizabeth Strout: diese habe „eine deutschsprachige Schwester. Die heißt Mingels und hat mit Dieses entsetzliche Glück den schönsten ihrer Romane verfasst.“[5]

2023 erschien im Penguin Verlag Mingels’ Roman Der letzte Liebende. Den Roman um Carl Kruger, einen emeritierten Chemieprofessor in seinem 80. Lebensjahr und klassischen ‚alten weißen Mann‘ empfahl Manuela Reichart in ihrer Kritik in RBB-Kultur: „Das ist das Tollste, was Literatur kann: Figuren zu zeigen, die auch in ihren Abgründen zu verstehen sind.“[6]

Für ihre Bücher erhielt Annette Mingels zahlreiche Stipendien und Werkbeiträge. Für ihr Buch Was alles war (Knaus, 2017) außerdem den Buchpreis Familienroman der Stiftung Ravensburger Verlag.

Werke (Auswahl)[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Auszeichnungen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • 2017: Buchpreis Familienroman Stiftung Ravensburger Verlag für "Was alles war"
  • 2017: Platz 8 und Platz 5 auf der SWR-Bestenliste Mai und Juni (mit dem Roman "Was alles war")
  • 2010: Kulturelle Auszeichnung des Kantons Zürich für den Roman "Tontauben"
  • 2010: Platz 8/9 auf der SWR-Bestenliste Dezember (mit dem Roman: "Tontauben")
  • 2008: Stipendiatin von HALMA dem europäischen Netzwerk literarischer Zentren
  • 2007: Kulturelle Auszeichnung des Kantons Zürich für "Romantiker. Geschichten von der Liebe"
  • 2007: Platz 10 auf der SWR-Bestenliste Juni (mit dem Erzählband: "Romantiker"; ex aequo Max Goldt, Martin Walser)
  • 2007: Förderpreis der Sylt-Quelle (für "Romantiker", Titelgeschichte des Erzählbandes)

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: Annette Mingels – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. https://www.annettemingels.de/biographie
  2. https://www.penguin.de/Autor/Annette-Mingels/p209756.rhd
  3. Hajo Steinert: Annette Mingels erzählt romantische "Geschichten von der Liebe": Hebt die Hand, winkt dem Meer. In: welt.de. 1. Juni 2007, abgerufen am 27. Januar 2024.
  4. https://fazarchiv.faz.net/payment/faznet?key=/-gr4-vehq
  5. Ursula März: "Dieses entsetzliche Glück": Die bessere Liebe, das richtigere Glück. In: zeit.de. 14. Dezember 2020, abgerufen am 27. Januar 2024.
  6. https://www.rbb-online.de/rbbkultur/radio/programm/schema/sendungen/der_morgen/archiv/20230918_0600/literatur_0845.html
  7. Sandra Kerschbaumer: Annette Mingels: Tontauben – Die Verlogenen und Betrogenen. In: Frankfurter Allgemeine Zeitung. 5. November 2010, abgerufen am 10. August 2020.
  8. Anja Hirsch: Annette Mingels: Versuchsanordnung über die Liebe in modernen Zeiten. In: Frankfurter Allgemeine Zeitung. 8. April 2017, abgerufen am 16. August 2020.