Anschlag in Afrin 2020

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Der Anschlag in Afrin 2020 war ein terroristischer Sprengstoffanschlag in Afrin, Syrien am 28. April 2020 mit 53 Toten und mehr als 50 Verletzten.

Hintergrund[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Syrien befindet sich seit 2011 im Bürgerkrieg. Afrin wurde im Zuge einer Militäroffensive vom türkischen Militär und verbündeten Rebellen besetzt und ist Teil einer Sicherheitszone.[1] Im Gouvernement Idlib und im Distrikt Afrin kommt es regelmäßig zu Zusammenstößen zwischen Kämpfern der türkisch-loyalistischen SNA.[2]

Anschlag[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Am Nachmittag des 28. April detonierte eine Autobombe auf einem Marktplatz im Zentrum der Stadt. Laut dem Gouverneur der benachbarten türkischen Provinz Hatay wurde ein Tankwagen mit Hilfe einer Handgranate zur Explosion gebracht.[3] Der Anschlag ereignete sich nahe der Gouverneurenresidenz in der Raju-Straße. Durch die Explosion kamen insgesamt 53 Menschen ums Leben, darunter elf Kinder und zwölf türkeitreue Milizionäre; 50 weitere Personen wurden verletzt. Viele der Opfer verbrannten in ihren Autos oder wurden verstümmelt.[4][5][6]

Täter[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die türkische Regierung beschuldigte die Volksverteidigungseinheiten, für den Anschlag verantwortlich zu sein, brachten dafür aber keine Beweise vor.[7][8] Der Oberbefehlshaber der SDF wiederum machte die türkische Politik mit verantwortlich.

Folgen und Reaktionen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Der türkische Geheimdienst ließ alle Zufahrten nach Afrin blockieren. Syrische Oppositionelle, darunter auch zur Türkei loyal eingestellte, verurteilten den Anschlag und gaben den türkischen Behörden die Schuld daran.[9] Der Botschafter der Vereinigten Staaten in der Türkei sowie das Auswärtige Amt verurteilten den Sprengstoffanschlag ebenfalls.[10][11]

Siehe auch[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Mehr als 40 Tote bei Anschlag mit Tankwagen. In: Die Zeit. 29. April 2020, abgerufen am 16. Februar 2021.
  2. UN rights chief calls for Turkey to probe violations in northern Syria. In: Vereinte Nationen. 18. September 2020, abgerufen am 16. Februar 2021 (englisch).
  3. Syria war: Dozens killed in truck bomb attack at Afrin market. In: British Broadcasting Corporation. 28. April 2020, abgerufen am 16. Februar 2021 (englisch).
  4. Syria war: Dozens killed in truck bomb attack at Afrin market. In: British Broadcasting Corporation. 28. April 2020, abgerufen am 16. Februar 2021 (englisch).
  5. Afrin carnage: death toll jumps to 52 persons, amid condemnation by opposition parties and organizations against Turkish authorities. In: Syrische Beobachtungsstelle für Menschenrechte. 29. April 2020, abgerufen am 16. Februar 2021 (englisch).
  6. PKK/YPG supporters rejoice in the Afrin terror attack. In: TRT World. 29. April 2020, abgerufen am 16. Februar 2021 (englisch).
  7. Bomb blast kills 40 people in Syria's Afrin. In: The Straits Times. 28. April 2020, abgerufen am 16. Februar 2021 (englisch).
  8. Syria war: Dozens killed in truck bomb attack at Afrin market. In: British Broadcasting Corporation. 28. April 2020, abgerufen am 16. Februar 2021 (englisch).
  9. Afrin carnage: death toll jumps to 52 persons, amid condemnation by opposition parties and organizations against Turkish authorities. In: Syrische Beobachtungsstelle für Menschenrechte. 29. April 2020, abgerufen am 16. Februar 2021 (englisch).
  10. PKK/YPG supporters rejoice in the Afrin terror attack. In: TRT World. 29. April 2020, abgerufen am 16. Februar 2021 (englisch).
  11. Auswärtiges Amt zu Terroranschlag in Afrin. In: Auswärtiges Amt. 29. April 2020, abgerufen am 16. Februar 2021.