Anzenhofen

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Anzenhofen
Gemeinde Pilsach
Koordinaten: 49° 19′ N, 11° 34′ OKoordinaten: 49° 18′ 38″ N, 11° 34′ 3″ O
Höhe: 510 m ü. NHN
Einwohner: 64 (25. Mai 1987)
Postleitzahl: 92367
Vorwahl: 09186
Anzenhofen
Anzenhofen

Anzenhofen ist ein Gemeindeteil der Gemeinde Pilsach im Landkreis Neumarkt in der Oberpfalz in Bayern.

Geographie[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Anzenhofen liegt im oberpfälzischen Jura an der Schwarzen Laber auf circa 510 m ü. NHN. Die nächste höhere Erhebung ist der nordöstlich gelegene Ellerberg, ein 586 m ü. NHN sich erhebender Zeugenberg. Durch das Dorf verläuft die von der Bundesstraße 299 abzweigende Kreisstraße NM 14. Im Ort zweigt von dieser Kreisstraße die Kreisstraße NM 25 ab.

Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

1256 ist Anzenhofen (in der Bedeutung „zu den Höfen des Enzo/Anzo“) im Zusammenhang mit einer Güterübertragung durch die Tochter von Konrad von Ehrenfels auf das Kloster Pielenhofen erwähnt,[1] um 1372 als „Enzenhouen“ im Zusammenhang mit einem Güterverkauf an den Pfalzgrafen Ruprecht.[2][3] Bis circa Mitte des 16. Jahrhunderts war das Dorf Adelsgut, das zuletzt die Herren von Schaffhausen innehatten. Gegen Ende des Alten Reichs, um 1800, bestand Anzenhofen aus vier Gütern, von denen grundherrlich und niedergerichtlich drei zum Pflegamt Wolfstein und eines zum Klosterrichteramt Gnadenberg gehörte. Die Hochgerichtsbarkeit übte das Schultheißenamt Neumarkt aus.[4]

Im Königreich Bayern wurde um 1810 der Steuerdistrikt Laaber mit Anzenhofen, Giggling und Eschertshofen gebildet.[5] Mit dem zweiten Gemeindeedikt von 1818 entstand die Ruralgemeinde Laaber, die nur noch aus Laaber selber und dem benachbarten Anzenhofen bestand. Sie wurde dem Landgericht Neumarkt im Oberdonaukreis, 1820 dem Landgericht Pfaffenhofen (ab 1824 mit Sitz in Kastl als nunmehriges Landgericht Kastl) im Regenkreis zugeteilt. Das Landgericht Kastl wurde 1862 dem Bezirksamt Velburg unterstellt. 1879 wurde es in das Bezirksamt Neumarkt, dem späteren Landkreis Neumarkt i.d.Opf. überstellt.[6]

In Anzenhofen lebten

  • 1836 46 Einwohner (9 Häuser),[7]
  • 1861 61 Einwohner (18 Gebäude),[8]
  • 1871 60 Einwohner (27 Gebäude; an Großviehbestand 5 Pferde und 43 Stück Rindvieh),[9]
  • 1900 62 Einwohner (10 Wohngebäude),[10]
  • 1925 59 Einwohner (10 Wohngebäude),[11]
  • 1937 63 Einwohner (nur Katholiken),[12]
  • 1950 68 Einwohner (10 Wohngebäude).[13]
  • 1987 64 Einwohner (7 Wohngebäude),[14]

Nach 1987 hat sich das Dorf durch Neubauten erheblich vergrößert. Heute sind 30 Hausnummern vergeben.

Zum Abschluss der bayerischen Gebietsreform wurde die Gemeinde Laaber und damit auch Anzenhofen zum 1. Januar 1978 nach Pilsach eingemeindet.

Kirchliche Verhältnisse[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Anzenhofen war mit Tartsberg an die 1921 errichtete Expositur St. Johannes Evangelist im benachbarten Laaber angebunden, das zur katholischen Pfarrei Dietkirchen des Klosters Kastl im Bistum Eichstätt gehörte.[15] 1540 bis 1626 war Dietkirchen und damit auch Anzenhofen mit Pfalz-Neuburg evangelisch.[16]

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: Anzenhofen – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Graf, L.: Helfenberg: die Burg und Herrschaft, am Faden der Geschichte der Oberpfalz. Selbstverlag, 1875, S. 20
  2. Sammelblatt des Historischen Vereins Eichstätt 38 (1923), S. 4
  3. Regesta sive Rerum Boicarum...,Vol. 9, München 1841, S. 288
  4. Heinloth, S. 254
  5. Heinloth, S. 324
  6. Heinloth, S. 316–318
  7. Th. D. Popp (Hg.): Matrikel des Bissthumes Eichstätt, Eichstätt: Ph. Brönner, 1836, S. 50
  8. Joseph Heyberger: Topographisch-statistisches Handbuch des Königreichs Bayern nebst alphabetischem Ortslexikon, München 1867, Sp. 791
  9. Vollständiges Ortschaften-Verzeichnis des Königreichs Bayern ... nach dem Ergebnisse der Volkszählung vom 1. Dez. 1875, München 1877, Sp. 973
  10. Kgl. Statistisches Bureau in München (Bearb.): Ortschaften-Verzeichnis des Königreichs Bayern... [nach dem Ergebnis der Volkszählung vom 1. Dez. 1900], München 1904, Sp. 872
  11. Ortschaften-Verzeichnis für den Freistaat Bayern nach der Volkszählung vom 16. Juni 1925 und dem Gebietsstand vom 1. Januar 1928, München 1928, Sp. 879
  12. Buchner I, S. 171
  13. Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern bearbeitet auf Grund der Volkszählung vom 13. September 1950, München 1952, Sp. 744
  14. Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern, Gebietsstand: 25. Mai 1987, München 1991, S. 260
  15. Popp, S. 50
  16. Buchner I, S. 169, 171