Aortenbogen-Syndrom

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Klassifikation nach ICD-10
M31.4 Aortenbogen-Syndrom [Takayasu-Syndrom]
Q25.4 Sonstige angeborene Fehlbildungen der Aorta
ICD-10 online (WHO-Version 2019)

Das Aortenbogen-Syndrom (Synonyme: Mangold-Roth-Krankheit, Pulslos-Krankheit, pulseless disease, Obliterationssyndrom [der supraaortalen Gefäße], Takayasu-Syndrom) wird durch den Verschluss oder teilweisen Verschluss eines oder mehrerer Gefäße bedingt, die vom Aortenbogen abgehen.

Ursachen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Dem von dem japanischen Augenarzt Takayasu 1908 zuerst beschriebenen Aortenbogen-Syndrom können sowohl durch Arteriosklerose als auch entzündlich bedingte Blutgefäßverschlüsse zugrunde liegen.[1] Häufigste Ursachen sind die Takayasu-Arteriitis, Arteriosklerose, Endangiitis obliterans und angeborene Fehlbildungen.

Klinik[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Typischerweise findet sich an den oberen Extremitäten ein erniedrigter Blutdruck bzw. Pulslosigkeit, an den unteren ein durch Minderdurchblutung der Halsschlagader (mit dem funktionsbeeinträchtigten Blutdrucksenor im Karotisinus) bedingter erhöhter Blutdruck (Entzügelungshochdruck)[2] (beim Aortenisthmus-Syndrom ist es umgekehrt). Mögliche Folgen der Minderdurchblutung im Bereich des Kopfes sind Kleinhirn- und Halbseiten-Symptome, Synkopen, Sehstörungen, Innenohrstörungen, trophische Störungen an den Händen und im Gesicht, sowie Kaubeschwerden (Claudicatio masticatoria).

Therapie[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Therapeutische Optionen sind die Thrombendarteriektomie, Umgehungsanastomosen und rekonstruktive Plastiken.

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Klaus Holldack, Klaus Gahl: Auskultation und Perkussion. Inspektion und Palpation. Thieme, Stuttgart 1955; 10., neubearbeitete Auflage ebenda 1986, ISBN 3-13-352410-0, S. 219.
  2. Klaus Holldack, Klaus Gahl: Auskultation und Perkussion. Inspektion und Palpation. 1986, S. 219.