Apathya

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Apathya

Die Unterart Apathya cappadocica urmiana

Systematik
ohne Rang: Sauropsida
Überordnung: Schuppenechsen (Lepidosauria)
Ordnung: Schuppenkriechtiere (Squamata)
Familie: Echte Eidechsen (Lacertidae)
Unterfamilie: Lacertinae
Gattung: Apathya
Wissenschaftlicher Name
Apathya
Mehely, 1907

Apathya ist eine Schuppenkriechtiergattung aus der Familie der Echten Eidechsen (Lacertidae). Zwei Arten werden unterschieden; Apathya cappadocica, die mit fünf Unterarten in Anatolien, in Syrien, im Irak und im Norden Irans vorkommt und Apathya yassujica, die im Zāgros-Gebirge im Iran endemisch ist.

Merkmale[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Apathya-Arten erreichen eine Kopf-Rumpf-Länge von 83 mm und eine Gesamtlänge von 250 mm, wobei die ausgewachsenen Männchen häufig größer sind als die Weibchen. Der Kopf und der Körper sind üblicherweise ziemlich abgeflacht. Unter den Zehen befinden sich einzelne klare Schuppenkiele. Im unteren Augenlid ist ein transparentes Fenster, das aus mehreren schwarz umrahmten Schuppen besteht. Die Schnauzenseiten weisen eine variable Beschuppung auf, die bis zu drei postnasale und drei loreale Hornschuppen umfassen kann, und eine zusätzliche Schuppe befindet sich zwischen dem Scutum rostrale und dem Scutum nasale.

Das Rückenmuster ist bei den ausgewachsenen Exemplaren von Apathya cappadocia mehr oder weniger gestreift, gebändert oder netzförmig, oft mit ziemlich breiten, hellen dorsolateralen Streifen, wobei das genaue Muster geographisch variiert. Apathya yassujica ist häufig an der Oberseite einfarbig. Die Hintergrundfarbe ist blaugrün bis gräulich. Blaue Ocellen sind oft im Schulterbereich und über den Flanken vorhanden. Bei A. cappadocica fehlt die starke Pigmentierung der Unterseite, während sie bei A. yassujica weißlich ist oder manchmal einen blaugrünen Farbton aufweist. Bei A. yassujica ist der Hals und der angrenzende Brustbereich gelblich-orange. Hals und Kinn sind bei beiden Arten mit dunklen Flecken bedeckt. Auf der äußeren ventralen Schuppenreihe befinden sich keine blauen Flecken. Die juvenilen Tiere ähneln den adulten Tieren, ihre Färbung ist jedoch kontrastierender und der Schwanz ist blau.

Lebensraum und Lebensweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Apathya-Arten klettern häufig an Felswänden. Das Männchen verbeißt sich in die Flanke des Weibchens während der Begattung. Das Gelege besteht aus drei bis sieben Eiern.

Systematik[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Der Gattungsname Apathya wurde 1907 vom ungarischen Zoologen Lajos Méhelÿ für die Kappadokische Eidechse eingeführt,[1] die 1902 von Franz Werner als Lacerta cappadocica beschrieben wurde. 2007 wurde Apathya von Edwin Nicholas Arnold und seinen Kollegen als gültige Gattung anerkannt,[2] nachdem im Jahr 2003 die nahe verwandte Yassujian-Eidechse (Lacerta yassujica) beschrieben wurde.[3] Für beide Arten wurden die neuen Kombinationen Apathya cappadocica und Apathya yassujica aufgestellt. Das Epitheton bezieht sich auf den ungarischen Histologen Stephan Apáthy.(A)

Anmerkung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

(A) 
Widmung „Genus hoc novum in honorem Professoris Universitatis Kolozsváriensis Stephani Apáthy denominatum, characteribus sequentibus a Lacertis differt …“[1]

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Josef Eiselt: Ergebnisse zoologischer Sammelreisen in der Türkei Lacerta cappadodica WERNER, 1902 (Lacertidae, Reptilia). In: Annalen des Naturhistorischen Museums in Wien. Nr. 82, 1979, S. 387–421 (zobodat.at [PDF]; enthält morphologische Angaben zur damals monotypischen Gattung Apathya, die Erstbeschreibung der Unterarten Lacerta cappadocica muhtari und Lacerta cappadocica schmidtlerorum sowie Unterscheidungsmerkmale aller fünf Unterarten von Lacerta cappadodica)
  • Paschalia Kapli, Dimitra Botoni, Çetin Ilgaz, Yusuf Kumlutaş, Aziz Avcı, Nasrullah Rastegar-Pouyani, Behzad Fathinia, Petros Lymberakis, Faraham Ahmadzadeh, Nikos Poulakakis: Molecular phylogeny and historical biogeography of the Anatolian lizard Apathya (Squamata, Lacertidae). Molecular Phylogenetics and Evolution Volume 66, Issue 3, March 2013, S. 992–1001 doi:10.1016/j.ympev.2012.12.002

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. a b Lajos Méhely: Archaeo- und Neolacerten. (Erwiederung an die Herren G. A. Boulenger, F. R. S. und Dr. F. Werner). Annales historico-naturales Musei nationalis hungarici, Band 5, 1907, S. 469–493
  2. E. Nicholas Arnold, Oscar Arribas, Salvador Carranza: Systematics of the Palaearctic and Oriental lizard tribe Lacertini (Squamata: Lacertidae: Lacertinae), with descriptions of eight new genera (= Zootaxa. 1430). Magnolia Press, Auckland 2007, ISBN 978-1-86977-097-6. (Digitalisat, PDF; 2,76 MB)
  3. G. Nilson, N. Rastegar-Pouyani, E. Rastegar-Pouyani, C. Andrén: Lacertas of South and Central Zagros Mountains, Iran, with Description of Two New Taxa Russian Journal of Herpetology Vol. 10, No. 1, 2003, S. 11–24