Arne Ranslet

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Arne Ranslet mit seiner Frau Tulla Blomberg Ranslet

Arne Mathias Ranslet (geb. Pedersen; * 15. August 1931 in Løgstør, Dänemark; † 24. April 2018[1]) war ein dänischer Bildhauer und Keramikkünstler.[2]

Seine Werke wurden von europäischen Museen und Gemeinden erworben und erlangten durch internationale Ausstellungen weltweite Anerkennung.[3] Er wird als einer der bekanntesten Keramikkünstler Bornholms bezeichnet.[4]

Leben[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Arne Ranslet wurde als Kind von Christian Marius Pedersen (* 2. Dezember 1874 in Assenbøelle, Vissenbjerg, Dänemark; † 18. Mai 1951 in Løgstør, Dänemark) und Ellen Elisabeth Thomsen (* 1895 in Randers, Dänemark) in zweiter Ehe seines Vaters in Løgstør geboren. Aus derselben Beziehung stammt eine 1926 geborene Schwester. Sein Vater war Fotograf.[5]

Im letzten Jahr am Gymnasium in Birkerød begann Ranslet mit Keramik zu arbeiten. Von 1951 bis 1954 studierte er an der Königlich Dänischen Kunstakademie in Kopenhagen, wo er seine spätere Frau, die norwegische Künstlerin Tulla Blomberg, kennenlernte. 1953[6] oder 1955[5] änderte er seinen Namen von Pedersen in Ranslet. Die beiden heirateten 1955 und zogen nach Bornholm, wo Ranslet sein eigenes Atelier eröffnete. Das Paar bekam drei Kinder, die Malerin und Bildhauerin Pia Ranslet, den Bildhauer Paul Ranslet und die Pilotin Charlotte Pedersen.

In den ersten Jahren auf Bornholm arbeitete Ranslet hauptsächlich mit Keramik. In seinen Werken verband er traditionelle mit modernen Elementen.[7] In den 1970er Jahren ging er nach und nach von der Töpferei[8] zur Bildhauerei über und schuf humoristische, manchmal groteske, Tierskulpturen.[9] In den 1980ern verlagerte er seinen Schwerpunkt auf monumentalere Bronzearbeiten.

1988 zogen Ranslet und seine Frau nach Spanien, wo sie ein Haus mit Atelier bauten.[10] Im April 2018 starb Arne Ranslet.[1]

Die meisten Ausstellungen von Ranslet fanden in Dänemark, Schweden, Norwegen und Deutschland statt, aber seine Kunst wurde auch in Spanien, Italien, der Schweiz, Frankreich und den USA gezeigt. Seit Ranslet auf Bornholm lebte, wurden seine Werke mehrfach auf der Insel ausgestellt.

Wichtige Arbeiten[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Ranslets Keramik- und Bronzearbeiten wurden von verschiedenen europäischen Museen, Einrichtungen und Sammlern erworben, darunter das Schwedische Nationalmuseum, das Kunstmuseum Malmö, das Designmuseum Danmark, das Röhsska Museum, das Bornholms Museum, der Rat von Stockholms län, das Jönköpings läns museum, das Kunstmuseum Norrköping, das Östergötlands museum, das Regionalmuseum Kristianstad, das Museum für Kunst und Gewerbe Hamburg, die Kunstsammlung Gustav VI. Adolfs, der dänische Statens Kunstfond, das Trapholt-Museum, das Museo Casa Orduña in Guadalest und das Örebro läns museum.[11]

Guldgåsen in Winsen (Luhe)

Guldgåsen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Guldgåsen ist eine Bronzeskulptur von 1992. Sie adaptiert das Märchen Die goldene Gans der Brüder Grimm. Es wurde auf dem Schloßplatz des Winsener Schlosses aufgestellt.

Mand Med Bulldog Og Kat in Winsen (Luhe)

Mand Med Bulldog Og Kat[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Mand Med Bulldog Og Kat (deutsch Mann mit Bulldogge und Katze) ist eine Bronzeskulptur von 1989. Die Skulptur gewann 1988 den ersten Platz bei einem Kunstwettbewerb in Winsen (Luhe) und wurde vor der dortigen Sparkasse in der Rathausstraße aufgestellt, die die Veranstaltung gesponsert hatte. Vor ihrer Präsentation in der Öffentlichkeit wurde die Skulptur bei der Polizei fälschlicherweise als eingewickelter Toter gemeldet, worüber die lokale Presse berichtete.

Metamorphose[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Bronzeskulptur Metamorphose von 1983 symbolisiert die Verwandlung eines Menschen zum Engel. Sie wurde vom Sparekassen Bornholms Fond erworben und vor der Kirche in Allinge auf Bornholm aufgestellt.

Tubaspilleren in Hamburg-Harburg

Tubablæseren/Tubaspilleren[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Bronzeskulptur von 1982 steht vor dem Rathaus in Frederikshavn. 1985 wurde sie für eine Ausstellung in Hamburg ausgeliehen. Eine ähnliche Figur wurde später vor dem Rathaus Harburg aufgestellt.

Andere ausgewählte Arbeiten[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: Arne Ranslet – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. a b Jeppe Hostrup: Kunstner Arne Ranslet er død. In: TV 2/Bornholm. 7. Mai 2018, abgerufen am 31. Juli 2022 (dänisch).
  2. Tove Køie, Ole Malmqvist: Kunstnerleksikon. AOF, 1985, ISBN 978-87-7403-338-7, S. 162.
  3. Sabine Neumann, Horst Schwartz: Bornholm. DuMont, 1997, ISBN 3-7701-3532-6, S. 49.
  4. Olov Isaksson, Sören Hallgren: Bornholm i sikte. LT in Zusammenarbeit mit dem staatlichen historischen Museum, Stockholm 1986, ISBN 91-36-02464-3, S. 79.
  5. a b C. M. Pedersen & Marie Svendsen, 1898-1945, Skjern, Borris (filial), Assens, Løgstør. In: History of photography. Abgerufen am 1. August 2022 (dänisch).
  6. Lars Kærulf Møller: Arne Ranslet. In: Weilbachs Kunstnerleksikon, Danmarks Kunstbibliotek. 1. Januar 1994 (lex.dk [abgerufen am 1. August 2022]).
  7. Stephan Gabriel: Bornholm. Artcolor, 1989, ISBN 978-3-89261-019-9, S. 57.
  8. Gunnar von Gegerfelt, Maiken Banner Wahlgren: Keramik. Brevskolan, Stockholm 1986, ISBN 91-574-1241-3, S. 23, 117, 131, Hinterdeckel.
  9. Horst Schwartz: Bornholm. Richtig reisen. DuMont, Ostfildern 1988, ISBN 978-3-7701-1550-1, S. 158–160.
  10. Horst Schwartz: Notizbuch: der Unsterbliche. Warum mir der Künstler Arne Ranslet so viel bedeutet. In: Schwar[t]z auf Weiss. 30. Juni 2020, abgerufen am 31. Juli 2022.
  11. Prydnadsurna [VAS]. Abgerufen am 31. Juli 2022 (englisch).