Arne Ulbricht

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Ein Anfang vierzigjähriger Mann mit Bart und Kapuzenpulli schaut in die Kamera.
Arne Ulbricht (2013)

Arne Ulbricht (* 5. Mai 1972 in Kiel als Arne Saß) ist ein deutscher Lehrer und Schriftsteller.

Leben[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Ein etwa vierzigjähriger Mann steht vor einer Bücherwand, spricht und gestikuliert mit den Händen.
Arne Ulbricht bei einer Lesung (2017)

Arne Ulbricht wuchs in Kiel auf. Dem Abitur, das er 1992 an der Hebbelschule ablegte, folgte der Zivildienst in der Mensa II der Christian-Albrechts-Universität zu Kiel.

Dort begann er im Wintersemester 1993/94 Französisch und Geschichte auf Lehramt zu studieren. Nach einem Auslandsaufenthalt im Jahr 1996 in Nancy setzte er 1997 sein Studium an der Eberhard Karls Universität Tübingen fort. Nach einem weiteren Auslandsaufenthalt in Paris legte er 2001 sein erstes Staatsexamen an der Universität Tübingen ab. Während seiner Auslandsaufenthalte unterrichtete er Deutsch an zwei Gymnasien in Frankreich: Lycée Arthur Varoquaux in Nancy (Schuljahr 96/97) und Lycée Fustel Coulanges in Massy bei Paris (Schuljahr 1999/2000).

Für die Zeit des Referendariats zog Ulbricht wieder in den Norden. Er lebte zwischen 2001 und 2007 in Hamburg. Nach dem zweiten Staatsexamen im Jahr 2004 war er an vier verschiedenen Gymnasien in Hamburg beschäftigt.

In den Jahren 2007 bis 2009 folgte eine Zeit in Berlin. Hier nahm er ein ganzes Jahr Elternzeit. Anschließend unterrichtete er auf eigenen Wunsch in Teilzeit.

Ab 2009 lebte er mit seiner Familie in Wuppertal. Dort arbeitete er in Teilzeit als Lehrer für Französisch und Geschichte, schrieb und kümmerte sich um seine Familie mit zwei Kindern. 2013 sorgte er für Aufmerksamkeit, als er eine Verbeamtung in ein Angestelltenverhältnis umwandeln ließ.[1] Dies hielt Ulbricht in einem Buch fest.[2][3]

Seit 2013 veröffentlicht Arne Ulbricht Sachbücher und Romane. Er ist freiberuflich journalistisch tätig und schreibt für Spiegel Online und verschiedene Zeitungen.

Ende 2020 zog Ulbricht mit der Familie nach Göteborg in Schweden, wo seine Frau, eine promovierte Wissenschaftlerin, die in der pharmazeutischen Industrie arbeitet, eine neue berufliche Aufgabe übernahm.[4]

Ansichten[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Arne Ulbricht setzt sich in vielen Artikeln kritisch mit der Digitalisierung auseinander. Er gilt als entschiedener Verfechter eines Handyverbots an Schulen[5] und misst der Lehrkraft, die nicht durch Maschinen ersetzt werden darf, eine zentrale Bedeutung bei.[6] Kritik übt er an der Verbeamtung von Lehrern. Er sei nicht grundsätzlich gegen die Verbeamtung, jedoch sei das System zu steif und böte zu wenige Freiheiten für engagierte Menschen.[7][8][9] Arne Ulbricht hebt in vielen Artikeln die Bedeutung des Vorlesens und die besondere Bedeutung des väterlichen Vorlesens hervor. Eine Vielzahl seiner Pressetexte, in denen er diese Ansichten unterstreicht, findet sich gebündelt in den Büchern Lehrer? Ein unverschämt attraktiver Beruf[10][11] und Lesen ist cool.[12]

Schreiben[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Arne Ulbricht begann 1997 seinen ersten Roman zu schreiben. Das umfangreiche Werk mit dem Titel Vom Werden und Sterben einer Freundschaft erschien in einem so genannten Druckkostenzuschussverlag, dem nicht mehr existierenden Tebbert-Verlag.

Anschließend schrieb er jedes Jahr einen Roman, fand jedoch zunächst keinen Verleger. Über seine lange Verlagssuche schrieb er den Artikel Wie finde ich (k)einen Verlag?, den die Süddeutsche Zeitung am 5. Oktober 2010 veröffentlichte. Seit 2013 erscheinen regelmäßig Bücher von ihm, die er auf Lesungen vorstellt.

Einladungen und Redebeiträge[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Kritik am Autor[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Im Artikel Technikfeinde sind eine Gefahr für unsere Kinder – nicht Smartphones, erschienen im t3n Magazin, bemängelt Jochen G. Fuchs, dass Arne Ulbricht im Beitrag Ihr Smartphone-Eltern seid schuld![5] auf Spiegel online einseitig ein Symptom beschreibt, dem sich Eltern und Lehrkräfte gegenübersehen. Einer Generation, die nur am Smartphone „klebt“ und wichtige Fertigkeiten des Alltags scheinbar verlernt. Laut Fuchs sei das nicht ausreichend belegt und er plädiert dafür, die neuen Medien klug in den Unterricht und die Erziehung zu integrieren. Wichtig sei es, die jungen Menschen fächerübergreifend in Medienkompetenz zu bilden und Lehrern ein entsprechendes Wissen und Mittel an die Hand zu geben. Anlässlich des Handyverbots an Schulen in Frankreich[15] erschien 2018 auf Spiegel online eine Gegenüberstellung von Simone Fleischmann und Arne Ulbricht[16], die in den Kommentaren kontrovers diskutiert wurde.

Mitgliedschaften[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Schriften (Auswahl)[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Entamteter Lehrer: "Der Beamtenstatus ist ein Klotz am Bein". In: Spiegel Online. 16. Januar 2013, abgerufen am 10. Juni 2018.
  2. Papa allein zu Haus: Bedeutung des Rollentauschs für Eltern. In: fr.de. 6. Januar 2019, abgerufen am 30. Januar 2024.
  3. Susanne Hamann: Arne Ulbricht: Wie sich das Leben als Hausmann für Väter anfühlt. In: rp-online.de. 20. Oktober 2017, abgerufen am 8. Februar 2024.
  4. »Ich möchte nicht mehr vom Taschengeld meiner Frau leben«. In: Der Spiegel. 22. Mai 2021, abgerufen am 25. Mai 2021.
  5. a b Arne Ulbricht: Lehrerklage: Ihr Smartphone-Eltern seid schuld! In: Spiegel Online. 12. August 2016, abgerufen am 10. Juni 2018.
  6. Katrin Burgstaller: "Ich neige dazu, meine Schüler anzubrüllen". In: derstandard.at. 25. März 2015, abgerufen am 2. Februar 2024.
  7. Jörg Isringhaus: Arne Ulbricht aus Wuppertal: Der Lehrer, der kein Beamter sein will. In: rp-online.de. 27. Januar 2013, abgerufen am 8. Februar 2024.
  8. Beschäftigungsverhältnisse von Lehrern: Verbeamtung abschaffen!, auf taz.de
  9. Kristian Frigelj: Schuldienst: Ein Lehrer kämpft für das Ende der Verbeamtung. In: welt.de. 18. Januar 2013, abgerufen am 7. Oktober 2018.
  10. Lehrer? Ein unverschämt attraktiver Beruf! (Memento vom 2. April 2018 im Internet Archive), auf schwarzkopf-verlag.net
  11. Arne Ulbricht | Lehrer - Traumberuf oder Horrorjob? , auf perlentaucher.de
  12. Arne Ulbricht (Memento vom 2. April 2018 im Internet Archive), auf klakverlag.de
  13. futur iii: Digitale Medien und Unterricht (Videos), auf futur-iii.de
  14. Arne Ulbricht: Schule ohne Lehrer?, auf futur-iii.de
  15. dpa: Frankreich: Parlament beschließt Handyverbot an Schulen. In: Zeit Online. 30. Juli 2018, abgerufen am 5. August 2018.
  16. Simone Fleischmann und Arne Ulbricht: Handys an Schulen - verbieten oder nutzen? In: Spiegel Online. 31. Juli 2018, abgerufen am 5. August 2018.
  17. Arne Ulbricht (Memento vom 2. April 2018 im Internet Archive), auf vs-nrw.de