Arnold von Reden

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Arnold von Reden[1] (vollständiger Name Arnold Eduard Heino Albrecht Hartwig Wulbrand Ido von Reden; * 19. April 1832 in Bönnigsen; † 14. August 1918 in Reden)[2][3] war ein Parteifunktionär und Zeitungsverleger.[1]

Leben[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Familie[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Arnold von Reden wurde 1832 als Mitglied des Adelsgeschlechtes von Reden geboren.[2] Er war der Sohn und das jüngste von vier Kindern von August von Reden (* Franzburg, den 11. Dezember 1788; † 24. April 1874 ebenda), Herr auf Rittergut Franzburg und Hermannsburg III, Königlich Hannoverscher Oberforstmeister und Landrat, und der Henriette von Wurmb (* 25. Februar 1799 in Einbeck; † 1. Oktober 1873 in Franzburg).[4]

Er heiratete Marie von Anderten beziehungsweise Mary von Anderten[5] (Charlotte Frieda Wilhelmine Marie von Anderten; * 10. April 1851 in Celle) am 9. Oktober 1873 in Himmelsthür. Mit seiner Ehefrau[4] aus dem Geschlecht von Anderten[5] hatte von Reden vier Kinder;[4]

  • Tochter Ida (Ida Charlotte Marie Henriette von Reden; * 18. Mai 1876 in Hannover), die am 16. Februar 1904 in Pattensen Werner von Meding heiratete[4]
  • Georg von Reden (* 24. September 1877 in Hannover), Königlich Preußischer Referendar in Hannover[4]
  • Thyra von Reden (* 3. April 1879 in Hannover; † 28. Januar 1973 in Bückeburg), die am 23. April 1904 in Reden[6] den Fürstlich Schaumburg-Lippischen Hofkammer- und Forstrat Bodo von Harling heiratete.[4]
  • Eberhard von Reden (Moritz Bechthold Harry Hans Eberhard von Reden; * 20. Mai 1881 in Hannover), Student der Forstwissenschaften.[4]

Werdegang[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Er besuchte die Ritterakademie Lüneburg und trat danach in die Hannoversche Armee ein.[1] Er stieg bis zum Premierleutnant auf und wurde am 17. Mai 1858 zum Rittmeister ernannt.[7]

Nach der Schlacht bei Langensalza und der Annexion des hannoverschen Staatsgebietes durch Preußen im Jahr 1866 schied von Reden aus den militärischen Diensten aus und betätigte sich vor allem bei dem Zusammenschluss der Oppositionsbewegung gegen die preußische Politik.[1] Im Zuge der Bildung des „hannoverschen Wahlvereins“, der Deutsch-Hannoverschen Partei (DHP) spielte von Reden eine wichtige Rolle bei der Einberufung von Volksversammlungen.[8] Nach seiner Wahl ins Direktorium des Hannoverschen Wahlvereins wurde er zum stellvertretenden Vorsitzenden der Partei gewählt. Zwar war es Graf Berthold von Bernstorff, der „als grand seigneur die Partei nach allen Richtungen repräsentierte“, während von Reden nach außen hin kaum wahrgenommen wurde. Von Reden aber leitete die eigentliche Geschäftsführung der DHP. Dabei entwickelte er ein besonderes Geschick sowohl bei der Suche als auch bei der Auswahl von Kandidaten und Vertrauensmännern innerhalb der einzelnen Wahlkreise. Wichtig war ihm dabei insbesondere das eindeutige Bekenntnis zum Rechtsstandpunkt der welfischen Bewegung.[1] So bewegte er unzuverlässige Kandidaten zum Rücktritt und schaltete sie in einigen Wahlkreisen erfolgreich mit Hilfe der Wahlkreisorganisationen aus.[9]

Aufgrund dieser Strenge sowie seines aristokratischen Gesinnung geriet von Reden vielfach in einen Gegensatz zu anderen Gruppierungen innerhalb der DHP. Insbesondere für Ludwig Windthorst war der Vertreter der „Rittmeister-Partei“ innerhalb der DHP regelmäßig Anlass zu innerparteilicher Opposition. Doch von Reden und seine Gesinnungsgenossen hielten dagegen; und schließlich gelang es mit Hilfe des nach Gmunden exilierten Hofes, Windthorsts Versuche einer gegenteiligen Einflussnahme zurückzudrängen.[1]

Unterdessen hatten sich beim wichtigsten Presseorgan der DHP, der Deutschen Volkszeitung,[1] die anfangs von Graf Bernstorff, dem ehemals hannoverschen Kultusminister Bodo von Hodenberg und „das Ausschussmitglied Cronenfeld“ geführt worden war, die finanziellen Verluste angehäuft. Schließlich übertrugen von Bernstorff und Cronenberg ihre Eigentumsrechte an den Konsistorialrat Ernst Cammann, den Bürgervorsteher Friedrich Behre und Arnold von Reden. Hodenberg behielt zwar seine Anteile, verzichtete doch auf jedes Recht der Einflussnahme.[10] Der erhebliche Einfluss von von Reden auf die Deutsche Volkszeitung[1] steigerte sich noch durch die Übernahme der Anteile nach Cammans Tod 1875 und dem Ausscheiden von Behre.[10]

Archivalien[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Archivalien von und über Arnold von Reden finden sich beispielsweise

Anmerkungen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. a b c d e f g h Hans-Georg Aschoff: Organisation und Programmatik der Deutschhannoverschen Partei, a.): Das Pressewesen der Deutschhannoverschen Partei, in ders.: Welfische Bewegung und politischer Katholizismus. 1866–1918. Die Deutschhannoversche Partei und das Zentrum in der Provinz Hannover während des Kaiserreiches ( = Beiträge zur Geschichte des Parlamentarismus und der politischen Parteien, Bd. 83), zugleich Habilitationsschrift 1986 an der Universität Hannover, Droste, Düsseldorf 1987, ISBN 3-7700-5140-8, S. 112–118; hier: S. 118; eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche
  2. a b 2. Haus (Reden), in: Genealogisches Handbuch des Adels, C. A. Starke, 1981, S. 430; eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche
  3. Abweichend wird als Geburtsort die Franzburg genannt; vergleiche Hans-Georg Aschoff: Welfische Bewegung und politischer Katholizismus. 1866–1918. Die Deutschhannoversche Partei und das Zentrum in der Provinz Hannover während des Kaiserreiches. Droste, Düsseldorf 1987, ISBN 3-7700-5140-8, S. 118; eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche
  4. a b c d e f g Gothaisches Genealogisches Taschenbuch der Adeligen Häuser. Der in Deutschland eingeborene Adel (Uradel). Sechster Jahrgang, Justus Perthes Verlag, Gotha 1905, Stammfolge Reden, S. 695 (Digitalisat).
  5. a b Genealogisches Handbuch des Adels, C. A. Starke, 1983, S. 267; eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche
  6. Genealogisches Handbuch des Adels, C. A. Starke, 1983, S. 267; eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche
  7. Theodor Fontane: Der deutsche Krieg von 1866 und die Rang-Liste der Offiziere und Aerzte der Königl. Hannoverschen Armee im Juni 1866 nebst einer Nachweisung über deren Pensionierung, resp. Wiederanstellung in anderen Diensten im Jahre 1867, sowie über ihren Verbleib im Jahre 1901, zweite bis März 1901 ergänzte und berichtigte Auflage der Rangliste aus Viktor von Diebitsch: Die Königl. Hannoversche Armee auf ihrem letzten Waffengange. Berlin, Leipzig 1901, S. 51 (Reprint Rockstuhl, Bad Langensalza 2001, ISBN 3-934748-75-9 eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche).
  8. Hans-Georg Aschoff: Welfische Bewegung …, S. 58 eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche
  9. Hans-Georg Aschoff: Welfische Bewegung …, S. 110 eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche
  10. a b Hans-Georg Aschoff: Welfische Bewegung …, S. 121f. eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche
  11. a b Vergleiche die Angaben über das Archivinformationssystem Arcinsys Niedersachsen Bremen
  12. Vergleiche die Angaben bei arcinsys