Aroffe

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Aroffe
Aroffe (Frankreich)
Aroffe (Frankreich)
Staat Frankreich
Region Grand Est
Département (Nr.) Vosges (88)
Arrondissement Neufchâteau
Gemeindeverband Ouest Vosgien
Koordinaten 48° 24′ N, 5° 54′ OKoordinaten: 48° 24′ N, 5° 54′ O
Höhe 347–460 m
Fläche 8,51 km²
Einwohner 90 (1. Januar 2021)
Bevölkerungsdichte 11 Einw./km²
Postleitzahl 88170
INSEE-Code

Mairie Aroffe

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Aroffe ist eine französische Gemeinde mit 90 Einwohnern (1. Januar 2021) im Département Vosges in der Region Grand Est (bis 2015 Lothringen) Sie gehört zum Arrondissement Neufchâteau und zum départementübergreifenden Gemeindeverband Pays de Colombey et Sud Toulois. Die Bewohner nennen sich Aruffiens.

Geografie[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Gemeinde Aroffe liegt am Westrand der Landschaft Xaintois an der Grenze zum Département Meurthe-et-Moselle, 30 Kilometer südlich von Toul. Das 8,51 km² große Gemeindeareal greift weit nach Norden aus und umfasst hier das Waldgebiet Bois du Feys. Durch die Gemeinde fließt der namengebende Fluss Aroffe, ein rechter Nebenfluss der oberen Maas. Nachbargemeinden von Aroffe sind Favières im Norden, Tramont-Saint-André im Osten, Soncourt im Süden, Aouze im Südwesten, sowie Gémonville im Nordwesten.

Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Es gibt viele Unsicherheiten das Gründungsdatum des Dorfes Aroffe betreffend, aber dank Überresten aus der Nähe des Nachbarortes Gémonville wird angenommen, dass das Gebiet um Aroffe bereits von den Galliern bewohnt war. Die ältesten Siedlungsspuren lassen sich auf das 1. und 2. Jahrhundert vor Christus datieren. In dieser Zeit fiel das Gebiet unter römische Herrschaft.

Um das Jahr 476 wurde Aroffe und Umgebung von marodierenden Söldnern geplündert. Während der frühen Merowingerzeit war das Gebiet südlich von Toul vollständig christianisiert. Vom Nachbardorf Aouze sind aus dieser Zeit Hexenjagden überliefert. Ein Bauer aus Aroffe, der einen der Hexenprozesse besuchte, soll nach einer Marienerscheinung den Bau einer ersten Kapelle auf dem 392 m hohen Chaplemont südlich des Dorfes initiiert haben. Im 16. Jahrhundert wurde in Aroffe eine erste Kirche gebaut. Eine Urkunde datiert das Ende des Kirchenbaues mit dem Aufsetzen eines Baldachins auf das Jahr 1528. Aroffe gehörte wie einige andere Dörfer der Gegend zur Diözese Toul. Aroffe stand aber lange im Schatten des nahegelegenen Dorfes Vicherey mit seiner Burg.

In der Zeit der Französischen Revolution wurde die alte Kapelle zerstört und geplündert. Im 19. Jahrhundert entstand eine Tonziegelfabrik und eine Wassermühle nahm den Betrieb auf. Die Mühle diente bis in die 1940er Jahre einer Bäckerfamilie zur Mehlherstellung. Die Ziegelei blieb ebenfalls bis Mitte des 20. Jahrhunderts in Betrieb. Der Erste Weltkrieg forderte viele Opfer in Aroffe; im Zweiten Weltkrieg war das Dorf lange besetzt. Nach dem Krieg schlossen das Kino und die letzte Gastwirtschaft in Aroffe.[1]

Wappen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Das Wellenband und der Fisch symbolisieren den Fluss Aroffe, der dem Dorf seinen Namen gab. Die Eichenblätter verweisen auf den Waldreichtum der Gemeinde; Monumentalkreuz und Mühlrad zeigen zwei der Sehenswürdigkeiten von Aroffe. Das Gemeindewappen entstand im September 2011.[2]

Bevölkerungsentwicklung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Jahr 1962 1968 1975 1982 1990 1999 2006 2020
Einwohner 147 118 98 92 77 82 92 89

Im Jahr 1846 wurde mit 319 Bewohnern die bisher höchste Einwohnerzahl ermittelt. Die Zahlen basieren auf den Daten von cassini.ehess[3] und INSEE[4].

Sehenswürdigkeiten[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Kirche Saint-Sulpice in Aroffe
der Fluss Aroffe
  • monumentales Flurkreuz aus dem 16. Jahrhundert, Monument historique[5]
  • Kirche Saint-Sulpice Kirche, nachts durch Scheinwerfer beleuchtet
  • zwei Lavoirs
  • zwölf Apostel an der Fassade eines Hauses
  • ehemalige Wassermühle
  • Nischen mit Marienstatuen an mehreren Häusern
  • ehemaliges Kino
  • Fundamentreste der ehemaligen Kapelle im Wald auf dem Chaplemont
  • mehrere Wegkreuze
  • ehemaliges Rathaus- und Schulgebäude (Mairie-école)
  • Friedhof mit Gräbern aus dem 19. Jahrhundert
  • Grotte du Haut-du-Mont auf 400 m über dem Meer, 16 m tiefe Höhle

Wirtschaft und Infrastruktur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Neben einigen kleinen Dienstleistungsbetrieben gibt es in Aroffe noch fünf landwirtschaftliche Produzenten (Milchviehhaltung, Rinderzucht).[6]

Aroffe liegt an der Fernstraße von Colombey-les-Belles nach Mirecourt (D 29). Die Autoroute A31 führt durch den Westen des Gemeindegebietes (Anschluss im 17 Kilometer entfernten Châtenois).

Belege[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Aroffe auf vosges-archives.com/@1@2Vorlage:Toter Link/www.vosges-archives.com (Seite nicht mehr abrufbar, festgestellt im März 2018. Suche in Webarchiven)  Info: Der Link wurde automatisch als defekt markiert. Bitte prüfe den Link gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis. (französisch, PDF-Datei; 39 kB), abgerufen am 29. August 2016; seit November 2016 nicht mehr permanent abrufbar
  2. Wappenbeschreibung auf www.genealogie-lorraine.fr (französisch)
  3. Aroffe auf cassini.ehess
  4. Aroffe auf INSEE
  5. Eintrag in der Base Mérimée des Kulturministeriums. Abgerufen am 9. Januar 2017 (französisch).
  6. Landwirtschaftsbetriebe auf annuaire-mairie.fr (französisch)

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: Aroffe – Sammlung von Bildern