August Lehrmann

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August Lehrmann (geb. 24. Februar 1878 in Schweinfurt; gest. 28. Februar 1945 in Weimar) war ein deutscher Architekt und Stadtplaner.

Leben[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Von 1908 bis 1937 fungierte Lehrmann als Stadtbaurat in Weimar. Er folgte Bruno Schmidt in diesem Amt. Er konzipierte den Asbach-Grünzug auf der Basis eines Entwurfes von Max Vogeler von 1917, welchen er wesentlich erweiterte.[1] Ein Teil davon ist der Weimarhallenpark. Weitere Teile des Asbach-Grünzugs sind das Sport- und Erholungszentrum mit dem Schwanseebad bzw. das Vimaria-Stadion, früher bezeichnet als Thüringische Landeskampfbahn. 1912 errichtete er das Säuglingsheim nördlich der Jakobskirche, ehemals Feodoraheim, 1930 das ehemalige Arbeitsamt am Rollplatz 10, 1925–28 die Pestalozzi-Schule in der William-Shakespeare-Straße 17 und 1928/29 das Friedrich-Schiller-Gymnasium in der Thomas-Mann-Straße 2. Lehrmann gilt als Vermittler zwischen der seinerzeit überwiegend konservativ eingestellten Weimarer Stadtverwaltung und den neuen Vorstellungen modernen Bauens bzw. Stadtplanens, was sich nicht zwangsläufig ausschloss. Der Asbach-Grünzug war seinerzeit eine der ambitioniertesten Grünflächenplanungen Deutschlands. Seine Auffassung von moderner Stadtbildpflege hatte er auch veröffentlicht.[2] Er entwarf auch den von Josef Heise 1930 geschaffenen Kolonialbrunnen in Weimar.[3] Im Jahr 1926 baute Lehrmann die vormalige Kraftfahrzeugfabrik Dittmann in der Erfurter Straße/Ecke Mozartstraße zum Feuerwehrdepot um.[4] Im Jahre 1911 errichtete er das Krematorium auf dem Hauptfriedhof Weimar.[5]

Lehrmann liegt auf dem Historischen Friedhof in Weimar begraben.

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Art. Lehrmann, August: , in: Gitta Günther, Wolfram Huschke, Walter Steiner (Hrsg.): Weimar. Lexikon zur Stadtgeschichte. Hermann Böhlaus Nachfolger, Weimar 1998, S. 275.
  • Oliver Trepte: August Lehrmann. In: Wolfgang Benz u. a. (Hrsg.): Planen und Bauen im Nationalsozialismus. Voraussetzungen, Institutionen Wirkungen, Bd. 4. Hirmer, München 2023, ISBN 978-3-7774-4114-6, S. 1213.

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Archivierte Kopie (Memento des Originals vom 10. Mai 2021 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/vkjk.de
  2. August Lehrmann: Neue Stadtbaukunst: Weimar, Weimar, Berlin u. a., 1928. digital
  3. https://decolonize-weimar.org/das-projekt
  4. https://feuerwache-weimar.de/start.html#entstehung
  5. Art. Hauptfriedhof, in: Gitta Günther, Wolfram Huschke, Walter Steiner (Hrsg.): Weimar. Lexikon zur Stadtgeschichte. Hermann Böhlaus Nachfolger, Weimar 1998, S. 190. Durch einen Druckfehler steht „August Lehmann“. Einen Stadtbaurat August Lehmann hatte es zu der Zeit jedoch in Weimar nicht gegeben!